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Handball: Final4 European League:Deutscher Finalist in Hamburg garantiert
von Erik Eggers
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Drei deutsche Handball-Klubs kämpfen beim Final-Four der European League in Hamburg um den Titel. Dieser wäre für Kiel und Flensburg ein Trostpflaster, für Melsungen ein Triumph.
"Haben Hunger auf mehr": Kiel, hier Trainer Filip Jicha und seine Spieler Spieler Bence Imre (M.) und Domagoj Duvnjak, will den Titel in Hamburg holen.
Quelle: dpa | Frank Molter
Der Gewinn im nationalen Pokal hat die Stimmung beim Handball-Rekordmeister wieder aufgehellt. Der THW Kiel sei es nicht gewohnt, eine Saison ohne Titel zu beenden, weiß Bence Imre, der junge ungarische Rechtsaußen. "Deshalb waren wir alle extrem glücklich über diesen Titel. Aber wir haben noch Hunger auf mehr."
Gestillt werden soll dieser Hunger in Hamburg. Dort trifft der THW Kiel am Samstag im Halbfinale beim Final-Four-Turnier der European League als Favorit auf HB Montpellier, den Tabellendritten der französischen Liga. Im zweiten Halbfinale treffen die MT Melsungen und Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt aufeinander. Ein deutscher Verein wird es also sicher in das Finale am Sonntag (18 Uhr) schaffen.
THW Kiel zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Es sind also große Namen, die sich in der mit mindestens 10.000 Fans gefüllten Arena im Volkspark versammeln, abgesehen von der MT Melsungen haben alle schon in der höherwertigen Champions League triumphiert. Die Klubs gehörten eigentlich alle in die Königsklasse, findet Kiels Bence Imre. Das ist auch der Anspruch des Rekordmeisters Kiel, der die European League und deren Vorläufer bereits viermal (1998, 2002, 2004, 2019) gewann.
Doch nach Lage der Dinge - zu einem Champions-League-Platz sind es fünf Minuspunkte Abstand - schaffen es die "Zebras" auch in der kommenden Saison nur in die European League, die zweite Liga des europäischen Handballs. Das kostet laut THW-Aufsichtsratschef Marc Weinstock rund eine Million Euro Umsatz und viel Reputation. Die Wette, die der Klub im Sommer 2024 mit der Verpflichtung des teuren Nationaltorwarts Andreas Wolff abschloss, ging nicht auf. Kolportiert wurde seinerzeit bei Wolffs Rückkehr aus Kielce eine Ablösesumme von 300.000 Euro und ein jährliches Gehalt von bis zu 600.000 Euro bis 2028.
Schwaches Trostpflaster
Wobei es nicht an Wolff gelegen hat, dass die Zebras ihren großen Zielen hinterher hinken. Der 33-Jährige trug beispielsweise mit seinen Paraden im Pokalfinale gegen Melsungen maßgeblich zum Sieg bei.
Hamburg werde ein "geiles Wochenende", prophezeit zwar Kiels Kapitän Domagoj Duvnjak, da viele Kieler Fans das Turnier besuchen werden. Tatsächlich wäre selbst das Double aus DHB-Pokal und European League nur ein schwaches Trostpflaster. Zu tief sitzt in Kiel die Enttäuschung angesichts der schwachen Bundesligasaison.
Enttäuschte Flensburger
Das gilt ebenso für den Erzrivalen von der dänischen Grenze. Die SG Flensburg-Handewitt war aufgrund ihres Kaders als Topfavorit in die Bundesliga gestartet, fand aber nie zu der nötigen Konstanz, weshalb die Klubführung um Sportdirektor Ljubomir Vranjes den Trainer Nikolaj Krickau durch Ales Pajovic ersetzte. Aber auch der Slowene ist kein Wunderheiler, wie am Sonntag die Heimniederlage gegen die Löwen (28:33) unterstrich.
Trotz Stars wie den dänischen Weltmeister Simon Pytlick, der derzeit verletzt fehlt, oder dem deutschen Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla, zerplatzte der Traum von der vierten Meisterschaft früh. Auch die Flensburger, aktuell Tabellensechster, werden der Champions League im kommenden Jahr erneut zusehen müssen.
Melsungen vor dem ersten Titel
Hingegen kann der Tabellenzweite Melsungen, der die beste Serie seiner Geschichte spielt, sogar noch aus eigener Kraft Deutscher Meister werden. Zuletzt stieg die Formkurve der abwehrstarken Nordhessen wieder. Auf der anderen Seite fällt Stammkeeper Nebojsa Simic für den Rest der Saison aus, weshalb die MT weiterhin auf starke Leistungen von Tormann Adam Morawski angewiesen ist.
In der Bundesliga konnte Melsungen alle vier Partien gegen Kiel und Flensburg gewinnen. Im Finale des DHB-Pokals verlor das Team von Trainer Roberto Parrondo indes klar mit 23:28 gegen den THW. Mit einem Triumph in Hamburg würde die Mannschaft um den lettischen Riesen Dainis Kristopans (2,15 Meter) Geschichte schreiben: Es wäre der erste Titel überhaupt für die Nordhessen.
Quelle: Reuters
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