FC St. Pauli-Coach Hürzeler:Neuer Star am Trainerhimmel
von Ralf Lorenzen
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Auch wenn das Pokal-Aus schmerzt - Fabian Hürzeler liegt mit Zweitligist FC St. Pauli auf Erfolgskurs. Für die nächste Saison hat er trotzdem noch keinen Vertrag unterschrieben.
Auch nach den wohl bislang bittersten Momenten als Profi-Trainer verschlug es Fabian Hürzeler nicht die Sprache. Im TV-Interview sollte er Stellung zum Viertelfinal-Aus seines Vereins FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf beziehen, als hinter ihm die Sponsoren-Wand umkippte: "Ja, das passt zum Abend", sagte Hürzeler schlagfertig.
Besserer Punkteschnitt als Alonso
Fast kometenhaft ist der Aufstieg des 30-Jährigen bis zu dem dramatischen Elfmeterschießen am Dienstagabend verlaufen. Erst zum 40-igsten Mal saß Hürzeler als Cheftrainer auf der FC St. Pauli-Bank, seit er im Dezember 2022 die Nachfolge von Timo Schulz angetreten ist. Er gilt bereits als "der große Star am deutschen Trainerhimmel", wie Moderatorin Lili Engels in der neuen Folge vom Bolzplatz sagt.
Ligaübergreifend wird der Hype um Hürzeler nur von dem um Xabi Alonso, dem Trainer von Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen, übertroffen. Beim bisherigen Punkteschnitt liegt Hürzeler sogar mit 2,22:2,09 vor Alonso, der nur zwei Monate vor Hürzeler bei seinem aktuellen Klub einstieg.
Neues System implementiert
Beide Trainer haben ihrer Mannschaft innerhalb kürzester Zeit eine neue Spielidee eingeimpft, die von den Akteuren erfolgreich umgesetzt wird. Was beide Systeme eint: maximale Kontrolle in der Defensive, maximale Variabilität in der Offensive.
St. Paulis Zahl von 16 Gegentoren in 19 Spielen wird im deutschen Profifußball aktuell nur von den 14 Gegentreffern Bayer Leverkusens unterboten. Und auch die Offensivkraft der Kiezkicker muss sich in Sachen Variabilität nicht hinter dem Werksklub verstecken.
Impulse von Scholl und De Zerbi
"Das sieht nach totaler Anarchie, nach totalem Chaos aus", sagt FC St. Pauli-Blogger Tim Eckhardt im "Bolzplatz" zu Hürzelers Spielsystem. "Aber das folgt klaren Mustern", so Eckhardt:
Er forciert im Training, dass die Spieler selbst entscheiden, welche Aufbauvarianten gerade gewählt werden, aber er gibt ihnen dafür ganz viel an die Hand.
St. Pauli-Blogger Tim Eckhardt
Wenn es um wichtige Impulsgeber für ihn geht, nennt Hürzeler neben Roberto De Zerbi, dem Trainer des Premier League-Klubs Brighton & Hove Albion, auch einen guten alten Bekannten: Mehmet Scholl. "Er hat uns im Prinzip erklärt, wie Profifußball funktioniert, wie eine Struktur einer Mannschaft aussehen muss, wie wichtig konsequentes Handeln ist", sagt Hürzeler über Scholl, der ihn einst im Nachwuchs des FC Bayern trainiert hat.
Frühe Entscheidung für Trainerlaufbahn
Der in Texas geborene Hürzeler durchlief als zentraler Mittelfeldspieler neben den Bayern-Nachwuchs auch die DFB-Auswahlmannschaften bis zur U19, entschied sich aber bereits mit 24 Jahren für eine Trainerkarriere. Die hat ihn vom fünfklassigen FC Pipinsried innerhalb von sechs Jahren bis an die Schwelle zur Bundesliga geführt.
Dort möchte er als ungeschlagener Zweitliga-Tabellenführer mit dem FC St. Pauli natürlich hin. Doch sein aktueller Vertrag endet bereits im Sommer und die Verhandlungen über eine Verlängerung stocken. "Es geht wohl um eine Klausel, die eingebaut werden soll, dass es im Sommer die Möglichkeit für Fabian Hürzeler gibt, vorher aus dem Vertrag rauszukommen", sagt Tim Eckhardt. "Wie genau diese Klausel designt ist, weiß ich nicht."
Aber natürlich ist er ein sehr ehrgeiziger Trainer, der auch keinen Hehl daraus macht, dass er unbedingt in die Bundesliga will.
FC St. Pauli-Blogger Tim Eckhardt
Erstmals kritische Stimmen
Wie schnell ein junger Trainer trotz rasanten Aufstiegs auch wieder aus dem Bundesliga-Karussell hinauskatapultiert werden kann, zeigt das Beispiel von Florian Kohfeldt. Der Ex-Werder Bremen-Trainer wurde vor fünf Jahren zum Trainer des Jahres gewählt, galt als Kandidat bei Borussia Dortmund und arbeitet aktuell beim belgischen Erstligisten AS Eupen.
Hürzeler musste nach dem Pokal-Aus erstmals Kritik einstecken - man warf ihm vor, mit seiner Aufstellung daneben gelegen zu haben. FC St. Pauli-Präsident Oke Göttlich glaubt nicht an ein baldiges Ende des Erfolgsweges von Fabian Hürzeler am Millerntor und nennt ihn im Bolzplatz "eine Geschichte, die noch nicht zu Ende erzählt ist".
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