Formel 1: Warum Verstappen und Red Bull zurück sind

Nach Horner-Rausschmiss:Warum Verstappen und Red Bull zurück sind

von Karin Sturm
|

Nach dem Rausschmiss von Christian Horner steht mit Laurent Mekies ein neuer Mann an der Spitze von Red Bull. Und prompt geht es aufwärts.

Formel 1, Italien, Monza: Max Verstappen

Mit Red Bull in der Formel 1 wieder auf Kurs: Max Verstappen.

Quelle: action press

Beim Monza-GP trauten viele ihren Augen nicht: Nach Monaten der Erfolglosigkeit stand Weltmeister Max Verstappen wieder ganz oben auf dem Podest - und noch dazu hatte er sage und schreibe fast 20 Sekunden Vorsprung auf die bisher so dominierende McLaren-Konkurrenz herausgefahren.

Was folgte, waren überschwängliche Komplimente von allen Seiten. Mercedes-Teamchef Toto Wolff meinte sogar, Verstappen sei so gut gewesen, "dass er alle anderen Fahrer dumm aussehen ließ."

Sein Konkurrent George Russell, sowieso alles andere als ein Freund des viermaligen Weltmeisters, zeigte dagegen weniger Stil, als er nach dem Rennen die Formel 1 als "seltsamen Sport" bezeichnete.

Lewis Hamilton

Rennfahrer Lewis Hamilton posiert vor dem legendären Ferrari F40 - dem letzten Modell mit Enzo Ferraris Segen. Das Foto sprengt Instagram-Rekorde. Doch was steckt dahinter?

13.05.2025 | 11:45 min

Offensichtlich ein Versuch, irgendwelche Gerüchte aufzubringen, indem er keine Erklärung für den extremen Umschwung seit dem Red-Bull-Tiefpunkt auf dem Hungaroring Anfang August finden wollte.

Warum Red Bull wieder gewinnen kann

Dabei gibt es die natürlich: Das fängt mit der Streckencharakteristik an, damit, dass der Red Bull auf schnellen Kursen, die wenig Abtrieb verlangen, in diesem Jahr besser zurechtkommt als auf langsamen, kurvenreichen wie dem Hungaroring.

Weshalb man auch jetzt in Baku, ebenfalls einer Highspeed-Strecke mit langen Geraden, damit rechnet, wieder konkurrenzfähig zu sein.

Krise bei Ferrari
:Lewis Hamilton: "Ich bin absolut nutzlos"

Lewis Hamilton steckt im Ferrari im Mittelfeld fest. Nach Startplatz 12 in Ungarn zweifelt er öffentlich an sich - und lässt Fragen zu seiner Zukunft offen.
Lewis Hamilton
mit Video

Wichtig ist aber auch eine Veränderung neben der Strecke, zu der Verstappen selbst einen großen Teil beigetragen hat: Indem er die Trennung von Teamchef Christian Horner, seit dem Bekanntwerden dessen Belästigungsaffäre gegenüber einer Mitarbeiterin Anfang 2024 auch intern sehr umstritten, zur Bedingung für seinen Verbleib bei Red Bull machte.

Damit war der Weg frei für den von Racing Bulls kommenden Laurent Mekies an der Spitze in Milton Keynes - und damit für eine neue Herangehensweise, einen neuen Stil.

Neuer Red-Bull-Teamchef Mekies verändert Abläufe

Denn im Gegensatz zu Horner ist der 48-Jährige Franzose Ingenieur - und das hat in den Abläufen und der Kommunikation bei Red Bull bereits jetzt einiges verändert. "Wir gehen viele Dinge anders an", sagt Red-Bull-Motorsportkoordinator Dr. Helmut Marko.

Formel 1
:Deshalb bleibt Verstappen bei Red Bull

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen fährt entgegen vieler Spekulationen auch in der kommenden Saison für Red Bull. Das sind die wahren Gründe für seine Entscheidung.
von Karin Sturm
Spanien, Barcelona: Max Verstappen von Red Bull Racing
mit Video

Das fange damit an, "dass wir jetzt schon am Freitag in den Trainings näher an die Grenzen des Autos heran gehen, damit von Anfang an ein besseres Bild bekommen." 

Mekies höre sich die Erkenntnisse der verschiedenen Technik-Bereiche im Detail an, analysiere genau, ziehe seine Schlüsse, bringe sich ein. "Vor allem stellt er auch die richtigen Fragen", bestätigt Verstappen. Und schätzt dann auch die Aussagen des Niederländers hoch ein und folgt dessen Wünschen und Empfehlungen.

Red Bull hofft auf eine bessere Zukunft

So fuhr Verstappen zum Beispiel diesmal in Monza mit einem speziellen, kleinen, flachen Highspeed-Heckflügel. Der machte das Auto zwar schwieriger fahrbar , weswegen man beim Team, zunächst nicht hundertprozentig sicher war, ob das die richtige Lösung sei.

Aber da kam dann wieder der Verstappen-Faktor ins Spiel: Durch sein Ausnahmetalent konnte der 27-Jährige eben mit so einer zusätzlichen Herausforderung umgehen - und hatte das im Vorfeld richtig eingeschätzt.

Alles wichtig auch schon mit Blick auf 2026, denn dass Verstappen, Aufschwung hin oder her, noch einmal in den Titelkampf 2025 eingreifen kann, glauben selbst die größten Optimisten bei 94 Punkten Rückstand auf Oscar Piastri nicht.

Auch, weil es Strecken wie Singapur geben wird, auf denen man McLaren immer noch unterlegen sein wird. Aber wenn Mekies auch im Rahmen der Entwicklung für nächstes Jahr die richtigen Fragen stellt, dann stehen die Aussichten für Red Bull wohl nicht schlecht.

Whatsapp Logo
Quelle: Reuters

Sie wollen über Sport stets auf dem Laufenden bleiben? Dann ist unser sportstudio-WhatsApp-Channel genau das Richtige für Sie. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten News direkt auf Ihr Smartphone. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: sportstudio-WhatsApp-Channel.


Mehr zur Formel 1

  1. Zandvoort, Niederlande: Vorbereitungen für den Formel-1-Grand-Prix der Niederlande 2025 auf dem CM.com Circuit Zandvoort, gelegen in den Dünen unweit der Nordseeküste. (Drohnenaufnahme)

    Zandvoort in Vorreiterrolle:So will die Formel 1 klimaneutral werden

    von Karin Sturm