Formel 1: Darum muss Red-Bull-Teamchef Horner gehen

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Formel-1-Beben:Darum muss Red-Bull-Teamchef Horner gehen

von Karin Sturm
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Mitten in der Saison ersetzt Red Bull Teamchef Christian Horner durch Laurent Mekies - die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Formel-1-Erdbeben.

Christian Horner im Red-Bull-Anzug schaut zu Boden.
Christian Horner übernahm 2005 als 31-Jähriger die Führung des damals noch neuen und unbekannten Red-Bull-Rennstalls. Nun muss er mitten in der Formel-1-Saison gehen.
Quelle: AFP

Mitten in der Saison ersetzt Red Bull Teamchef Christian Horner durch Laurent Mekies - die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Formel-1-Erdbeben:

Warum musste Horner gehen?

Unumstritten war der 51-Jährige schon seit Anfang letzten Jahres nicht mehr, als die Vorwürfe über "grenzüberschreitendes Verhalten gegenüber einer Mitarbeiterin" ans Licht kamen.
Schon damals forderten einige bei Red Bull, von Dr. Helmut Marko über Design-Genie Adrian Newey bis Max Verstappen, mehr oder weniger offen seinen Rücktritt. Doch die thailändischen Mehrheitseigner von Red Bull um Chalerm Yoovidhya, die 51 Prozent des Teams besitzen, hielten ihn im Amt.
Jetzt kommt die sportliche Misere dazu, der Abgang wichtiger Mitarbeiter, angefangen bei Newey. Und vor allem das Risiko, Max Verstappen an Mercedes zu verlieren.
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Dazu lieferten teure Fehlentscheidungen - wie die überstürzte Vertragsverlängerung von Sergio Perez im Sommer 2024, nur um den Mexikaner dann Ende der Saison mit einer zweistelligen Millionen-Abfindung doch vor die Tür zu setzen - Argumente für CEO Oliver Mintzlaff, den Wechsel durchzusetzen.

Welche Rolle spielt Max Verstappen?

Der viermalige Weltmeister und sein Clan um Vater Jos Verstappen und Manager Raymond Vermeulen forderten schon seit langem interne Umstrukturierungen, waren mit der Machtfülle, die Horner im Laufe der Zeit intern an sich riss, äußerst unzufrieden, und sahen auch darin einen Grund für den sportlichen Niedergang.
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Verstappen denkt angesichts dieser Umstände seit einiger Zeit über einen Wechsel zu Mercedes zumindest nach. Hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zu dem Team, das ihm seine große Karriere ermöglichte, und den Verlockungen, eventuell kurz- und mittelfristig bessere Perspektiven bei Mercedes zu haben.
Der Horner-Rausschmiss ist ein klarer Versuch, Verstappen vom Bleiben zu überzeugen. Und damit auch für Red Bull, mit dem derzeit mit Abstand besten Fahrer an Bord wieder größere Chancen zu schaffen, auch in Zukunft weiter an der Spitze mitzuspielen.

Wer ist Christian Horner?

Der 51-Jährige war zunächst aktiver Rennfahrer in der britischen Formel 3 und der Formel 3000. Mit 24 Jahren gründete er das Team Arden, Ende 1998 beendete er seine aktive Karriere und konzentrierte sich ganz auf seine Rolle als Teambesitzer, holte von 2002 bis 2004 drei Team- und zwei Fahrertitel in der Formel 3000.
2005 kaufte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz das Formel-1-Team Jaguar und engagierte Horner als Teamchef des neuen Red-Bull-Racing-Teams. Horner wurde so mit 31 Jahren zum jüngsten Teamchef der Königsklasse.
Mit Sebastian Vettel gewann Red Bull Racing unter Horners Führung von 2010 bis 2013 vier Mal in Folge sowohl die Fahrer- als auch die Teamweltmeisterschaft.
Von 2021 bis 2024 kamen mit Max Verstappen vier Faher- und zwei weitere Teamtitel dazu. Der Brite, der mit Ex-Spice-Girl Geri Halliwell verheiratet ist, soll über ein Vermögen von etwa 50 Millionen Euro verfügen.

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Wie es für ihn in Zukunft weitergeht, ist unklar. Die italienische Gerüchteküche sah in zuletzt allerdings als potentiellen Kandidaten für die Nachfolge des unter Druck stehenden Ferrari-Teamchefs Fréderic Vasseur.

Wer ist Horners Nachfolger?

Die Position als neuer Teamchef von Red Bull übernimmt Laurent Mekies, bisher Teamchef beim kleinen Schwesterteam Racing Bulls. Mekies ist seit 2001 in der Formel 1, erst bei Arrows und Minardi, später bei Toro Rosso, dann machte er einen mehrjährigen Abstecher zur FIA als Sicherheitsbeauftragter und später stellvertretender Renndirektor.
Im September 2018 wechselte er erneut die Seiten und ging zu Ferrari. Seit 2024 leitete er zusammen mit CEO Peter Bayer das Team Racing Bulls, sorgte dort für einen deutlichen Aufschwung.

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Der 48-Jährige Franzose ist im Gegensatz zu Horner ein ausgebildeter Top-Ingenieur, gilt außerdem auch als sehr kompetent in Sachen Umgang und Menschenführung.

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Quelle: Reuters

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