Die größten Aufholjagden der Formel 1:Verstappen auf gutem Weg, Geschichte zu schreiben
von Karin Sturm
Die Formel 1 hat schon große Aufholjagden im Kampf um den WM-Titel gesehen, auch durch Sebastian Vettel. Jetzt versucht sich auch Max Verstappen am Riesen-Comeback.
Sollte Max Verstappen Weltmeister werden, hätte er die größte Aufholjagd der Formel-1-Geschichte hingelegt.
Quelle: ImagoGelänge es Max Verstappen tatsächlich die WM 2025 noch umzudrehen, wäre das punktemäßig die größte Aufholjagd in der Formel-1-Geschichte: Schließlich hatte der Niederländer nach dem Grand Prix in Zandvoort, dem 15. Rennwochenende der Saison, bereits 104 Punkte Rückstand auf den WM-Führenden Oscar Piastri.
Seitdem hat er an vier Wochenenden auf den im Moment etwas schwächelnden Australier 64 Zähler gut gemacht, hat also noch einen Rückstand von 40 Punkten. Auf den Zweitplatzierten Lando Norris sind es 26. Mit dem Mexiko-GP am Sonntag stehen jetzt noch fünf GPs und zwei Sprintrennen aus, dabei sind insgesamt noch 141 Punkte zu vergeben. Macht Verstappen so weiter wie zuletzt, scheint es nicht unmöglich, dass er am Ende tatsächlich den Titel holt.
Vergleiche mit früheren Rekorden eher schwierig
Große Aufholjagden gab es in der Geschichte der Formel 1 allerdings schon einige, auch wenn unterschiedliche Punktesysteme und Anzahl der Rennen einen objektiven Vergleich schwierig machen. Wie soll man etwa das Jahr 1964, als John Surtees zur Saisonmitte 20 Punkte Rückstand auf Jim Clark hatte, am Ende aber den Titel holte, mit heute vergleichen?
Denn damals gab es nur zehn Rennen, von denen auf Grund von Streichresultaten nur sechs in die Wertung kamen, und nur neun Punkte für einen Sieg. Statistiker haben aber ausgerechnet, dass das der größte prozentuale Rückstand zur Saisonhälfte war, den je ein Fahrer noch umdrehen konnte - 67 Prozent. Aber insgesamt holte Surtees damals nur 40 Punkte auf, weniger, als Verstappen jetzt schon aufgeholt hat.
1976 holte sich James Hunt den Titel, der zu Saisonmitte bei acht von 16 Rennen 26 Punkte hinter Niki Lauda zurücklag. Wobei Lauda durch seinen schweren Feuerunfall auf dem Nürburgring dann ja zwei Rennen verpasste.
Der gelernte Mechaniker ist im Alter von 78 Jahren gestorben. In Cannes erlag er den Folgen eines Schlaganfalls. Insgesamt bestritt er 105 Rennen und schaffte es achtmal auf das Podest.
05.05.2025 | 0:32 minSebastian Vettels Meisterstück 2012
Gleich zweimal war Sebastian Vettel derjenige, der trotz eines relativ großen Rückstands am Ende noch Weltmeister werden konnte. In der Saison 2012 betrug sein Rückstand auf Fernando Alonso nach seinem Heim-GP in Hockenheim 44 Punkte. Sechs Rennen später, beim Großen Preis von Korea übernahm er dann mit einem Start-/Ziel-Sieg mit sechs Punkten Vorsprung die WM-Führung.
Ins Saisonfinale in Brasilien ging er dann mit einer Führung von 13 Zählern - doch nach einer Kollision kurz nach dem Start wurde es noch einmal eng: Vettel fiel auf den letzten Platz zurück, Alonso schien auf dem Weg zum Titel. Doch unter chaotischen Wetterbedingungen konnte sich der Heppenheimer wieder auf Platz sechs vorkämpfen - das reichte, um mit drei Punkten Vorsprung vor Alonso, der auf Platz zwei ins Ziel kam, zum dritten Mal Weltmeister zu werden.
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13.05.2025 | 11:45 minVettels Aufholjagd beim ersten Titelgewinn
Schon 2010 schien Vettel lange Zeit im WM-Kampf nur Außenseiter zu sein. Fünf Fahrer, Lewis Hamilton, Jenson Button, Fernando Alonso, Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber und der Heppenheimer, stritten sich damals um den Titel. Nach 10 von 19 Rennen Rennen hatte Vettel als WM-Vierter 24 Punkte Rückstand auf Hamilton.
Zum legendären WM-Finale in Abu Dhabi kam er mit 15 Punkten Rückstand auf Alonso. Mit einem Sieg sicherte er sich dennoch seinen ersten Titel - weil Fernando Alonso hinter dem Renault-Piloten Vitaly Petrov festhing und nur als Siebter ins Ziel kam.
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