Hospiz und Palliativversorgung:Wie schwerstkranke Menschen betreut werden
Sich mit der Begleitung schwerstkranker Angehöriger auseinanderzusetzen, ist nicht leicht. Kommt eine Palliativversorgung oder doch ein Hospiz infrage? Welche Unterschiede es gibt.
Mit Zeit, Zuwendung und Therapien schenkt das Palliativteam der Uniklinik Düsseldorf unheilbar kranken Menschen Lebensqualität. Ein berührender Blick in einen oft übersehenen Bereich.
24.07.2025 | 18:47 minMit der Palliativversorgung und der Pflege im Hospiz werden Menschen mit unheilbarer oder lebensbedrohlicher Erkrankung begleitet. Viele Betroffene empfinden die Begriffe zunächst als beängstigend.
Dabei gehe es nicht nur um das Lebensende, erklärt Martin Neukirchen vom Palliativzentrum der Uniklinik Düsseldorf. Wichtig sei vor allem, Menschen in einer belastenden Situation zu begleiten, sie zu entlasten und zu beraten. Die Angebote unterscheiden sich in Aufbau, Betreuung und Zeitpunkt der Unterstützung. Ein Überblick.
Hospize unterstützen weltweit Sterbende und Angehörige. So auch das Palliativzentrum in Homburg an der Saar. Dort legt man besonderen Wert darauf, für alle da zu sein.
11.10.2025 | 1:36 minPalliativ oder Hospiz: Frühzeitig informieren hilft
Viele Betroffene und Angehörige zögerten, über Palliativversorgung oder Hospiz zu sprechen - aus Angst, das Lebensende zu früh anzunehmen, berichtet Palliativmediziner Neukirchen. Er betont jedoch, dass eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema entlastend wirken kann.
Wer rechtzeitig Rat sucht, kann Ängste abbauen und über die eigene Versorgung mitentscheiden.
Prof. Dr. Martin Neukirchen, ärztlicher Leiter des Palliativzentrums, Uniklinik Düsseldorf
Eine erste Orientierung bieten Palliativambulanzen in Krankenhäusern. Dort wird die individuelle Situation besprochen und über passende Unterstützungsangebote informiert - etwa über ambulante Palliativteams, die Hausbesuche absolvieren, oder über Hospizangebote, wenn eine dauerhafte Begleitung notwendig wird.
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24.03.2025 | 27:00 minBehandlung auf der Palliativstation
Palliativstationen sind in der Regel Teil eines Krankenhauses. Die Palliativmedizin richtet sich an Menschen mit einer unheilbaren oder lebensbedrohlichen Erkrankung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Behandlung von Symptomen und der Verbesserung der Lebensqualität. "Rund die Hälfte der Patienten wird nach einer Stabilisierungsphase wieder nach Hause entlassen oder in ein Hospiz übergeben", weiß Neukirchen.
Der Ansatz sei ganzheitlich: Neben der körperlichen Behandlung würden auch psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse berücksichtigt. Zum Team gehören Ärzte, Pflegefachkräfte, Psycho-, Musik- und Kunsttherapeuten sowie Sozialdienste. Angehörige werden aktiv einbezogen, etwa wenn es um Gespräche mit Kindern oder um Unterstützung im Alltag geht.
Ein Aufenthalt auf der Palliativstation dauere meist zehn bis 14 Tage, so Neukirchen. Die Kosten werden dabei vollständig von der Krankenversicherung übernommen.
Wie kann ich helfen, wenn ein geliebter Mensch schwer erkrankt, es vielleicht aufs Ende zugeht? Medizinisch, emotional und auch ganz praktisch: Helfen kann man lernen.
17.10.2024 | 29:48 minHospiz: Begleitung am Lebensende
Führt der Weg von der Palliativstation in ein Hospiz, bleiben laut Neukirchen die Ärzte des Palliativzentrums Düsseldorf in der Regel weiter in die Betreuung eingebunden. "Somit bleiben die Patienten - neben der Betreuung durch die Hausarztpraxis - in vertrauten Händen."
Im Hospiz selbst werden die Patienten in ihrer letzten Lebensphase mit einer liebevollen und respektvollen Begleitung unterstützt. Ziel ist es, Beschwerden zu lindern und ein ruhiges, geschütztes Umfeld zu schaffen. Hospize sind keine Krankenhäuser, sondern Einrichtungen mit wohnlicher Atmosphäre.
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18.02.2025 | 28:38 minNeukirchen weist darauf hin, dass die meisten Patienten ihren Wohnsitz ins Hospiz verlegen, da sie dort über Wochen oder Monate hinweg begleitet werden. Die medizinische Betreuung sei meist weniger intensiv als auf einer Palliativstation und "tägliche Morgenvisiten finden in der Regel nicht statt".
Die Kosten werden zur Hälfte von der Krankenkasse und zur Hälfte von der Pflegeversicherung getragen. Viele Hospize werden zusätzlich durch Spenden unterstützt.
Ehrenamtliches Engagement ist besonders im Hospizwesen von unschätzbarem Wert. Auch junge Menschen können hier einen besonderen Beitrag leisten.
18.12.2024 | 5:32 minGemeinsame Werte - unterschiedliche Schwerpunkte
Palliativversorgung und Hospizarbeit unterscheiden sich im Zeitpunkt und in der Intensität der medizinischen Betreuung, verfolgen aber beide ein gemeinsames Ziel: Menschen in einer schweren Lebensphase bestmöglich zu begleiten.
Palliativmedizin unterstützt die Patienten dabei, trotz schwerer Erkrankung ihre Lebensqualität zu erhalten, während die Hospizbegleitung die verbleibende Zeit würdevoll gestaltet.
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