Russische Spionage in Deutschland: MAD warnt vor Zunahme

Militärischer Abschirmdienst:MAD: Russland verstärkt Spionage hierzulande

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Die Geheimdienste warnen seit längerem vor russischer Spionage in Deutschland. Jetzt verzeichnet der Militärische Abschirmdienst offenbar einen starken Anstieg der Vorfälle.

Der Eingang zum Amt für den Militärischen Abschirmdienst in Köln.
Das Vorgehen erinnere an die Zeit des Kalten Kriegs, heißt es aus dem MAD.
Quelle: dpa

Russland verstärkt nach Beobachtungen des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) seine Ausspähversuche und Störmaßnahmen in Deutschland.
"Wir reden über einen starken Anstieg der Fälle im Bereich der Spionage und hybrider Maßnahmen", sagte Martina Rosenberg, Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

Das Vorgehen ist massiver und auch aggressiver.

Martina Rosenberg, MAD

Dabei gingen die russischen Geheimdienste vor, "wie wir es im Kalten Krieg kannten". Überdies werde der Instrumentenkasten erweitert.
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Russische Agenten in Deutschland?

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Der MAD ist mit dem Schutz der Streitkräfte, der Abwehr von Extremisten sowie Sicherheitsüberprüfungen von Soldaten und Zivilbeschäftigten beauftragt. Er ist der kleinste der deutschen Nachrichtendienste, untersteht dem Verteidigungsministerium und hat seinen Sitz in Köln.
14.10.2024, Berlin: Thomas Haldenwang (l-r), Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), Martina Rosenberg, Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), und Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), stehen zu Beginn der öffentlichen Sitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Deutschen Bundestages im Europasaal im Paul-Löbe-Haus.
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Quelle: dpa

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