Sachsen-Wahl: Ein Sitz weniger - AfD verliert Sperrminorität

Korrektur bei Sachsen-Wahl:Ein Sitz weniger: AfD verliert Sperrminorität

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Der Landeswahlleiter hat das vorläufige Ergebnis in Sachsen korrigiert. CDU und AfD erhalten je einen Sitz weniger als zuvor angegeben - damit verliert die AfD die Sperrminorität.

Landtag-Sachsen
Im sächsischen Landtag gibt es insgesamt 120 Sitze. 
Quelle: ZDF

Die Landeswahlleitung in Sachsen hat das vorläufige Ergebnis der Landtagswahl vom Sonntag korrigiert. CDU und AfD erhalten je einen Sitz weniger als zunächst angegeben, während SPD und Grünen jeweils ein Sitz mehr zusteht, wie Landeswahlleiter Martin Richter in Kamenz mitteilte.
Grund sei ein Softwarefehler, in dessen Folge in der Nacht zum Montag eine "falsche Sitzzuteilung" veröffentlicht worden sei, hieß es.
Amtliches Endergebnis
Gewinne und Verluste
Sitzverteilung
Mögliche Koalitionen
Wahlbeteiligung
Landtagswahlen seit 1990
Wen hätten Sie lieber als  Ministerpräsidenten ...
Ministerpräsident Michael Kretschmer macht seine Sache eher ...
Michael Kretschmer und Jörg Urban: Wer ...
Bewertung von Regierung und Opposition
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Welche Partei sollte die Regierung führen?
Die wichtigsten Probleme
Parteikompetenzen im Bereich ...
Wichtiger für meine Wahlentscheidung: Politik im ...
Wie ist Sachsen auf die Zukunft vorbereitet, eher ...
Kann Sachsen die vielen Flüchtlinge verkraften?
Wen wählten die ...
Wen wählten die ...
Wer wählte die CDU
Wer wählte die AfD
Wer wählte die Linke
Wer wählte die Grünen
Wer wählte die SPD
Wer wählte das BSW
Wer wählte die CDU
Wer wählte die AfD
Wer wählte die Linke
Wer wählte die Grünen
Wer wählte die SPD
Wer wählte das BSW
Wer wählte die CDU
Wer wählte die AfD
Wer wählte die Linke
Wer wählte die Grünen
Wer wählte die SPD
Wer wählte das BSW

AfD verliert Sperrminorität in Sachsen

Damit hat die CDU im neuen Landtag nun 41 Sitze und die AfD 40. Damit verfügt die AfD auch nicht mehr über eine sogenannte Sperrminorität. Mit dieser könnten beispielsweise Gesetze im Landtag, für die eine Zweidrittelmehrheit nötig ist, blockiert werden.
Sächsischer Landtag
Die CDU hat zwar die Wahl in Sachsen gewonnen - knapp vor der zweitplatzierten AfD. Die Regierungsbildung aber dürfte schwierig werden.02.09.2024 | 2:12 min
Die SPD zieht nach dem korrigierten Ergebnis des Landeswahlleiters nun mit zehn Abgeordneten ins Parlament ein, die Grünen erhalten sieben Sitze. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist mit 15 Abgeordneten vertreten, die Linke haben sechs Sitze, und die Freien Wähler verfügen durch ein Direktmandat über einen Sitz. Im sächsischen Landtag gibt es insgesamt 120 Sitze. 
Die bisherige Koalition von CDU, Grünen und SPD hat trotz der Veränderung weiterhin keine Mehrheit im neuen Landtag.

Die AfD ist bei der Landtagswahl in Thüringen stärkste Kraft, in Sachsen liegt sie Kopf an Kopf mit der CDU. Dass die AfD in einem der Länder regieren wird, ist aber unwahrscheinlich. Denn: Keine andere Partei will mit ihr koalieren, also zusammenarbeiten.

Trotzdem kann die AfD viel Einfluss nehmen, wenn sie ein Drittel der Abgeordneten in den neuen Landtagen stellt. Und zwar so: Kommt die AfD auf über ein Drittel der Sitze im Landtag, hat sie Einfluss durch die sogenannte Sperrminorität. In Sachsen verfügt die AfD jedoch nicht über dieses Instrument. Damit können Abstimmungen blockiert werden, zum Beispiel:
  • Bei der Ernennung neuer Verfassungsrichter
  • Bei Änderungen der Landesverfassung
  • Bei der Auflösung des Landtages
Denn: Für diese Abstimmungen ist eine Zweidrittelmehrheit nötig.

Neues Sitzzuteilungsverfahren eingesetzt

Über den Rechenfehler hatte zuvor das Portal wahlrecht.de berichtet. Bei der Berechnung nach dem bei der Landtagswahl am Sonntag in Sachsen erstmals verwendeten Sitzzuteilungsverfahren nach Sainte-Laguë kam wahlrecht.de nach eigenen Angaben auf eine andere Sitzverteilung.
Thomas Bärsch
Michael Kretschmer habe "im Wahlkampf auf die Grünen ordentlich eingeprügelt", so Thomas Bärsch, ZDF-Reporter in Dresden. Die Stärke der AfD werde "extrem herausfordernd".02.09.2024 | 2:44 min
Die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer ging aus der Landtagswahl in Sachsen am Sonntag als stärkste Partei hervor, knapp vor der AfD. Um weiterhin eine Regierung zu führen, wäre die CDU auf eine Zusammenarbeit mit dem BSW und der SPD angewiesen.

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Quelle: dpa

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Quelle: AFP, dpa

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