Rente: Ministerin Bas will auch Beamte einzahlen lassen

SPD-Sozialministerin:Bas: Auch Beamte sollen in Rentenkasse zahlen

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Wenn es nach der neuen Sozialministerin Bärbel Bas geht, sollten künftig auch Beamte und Selbstständige in die Rentenkasse einzahlen. Das Ziel: das Rentenniveau stabilisieren.

Bärbel Bas (SPD), Bundesarbeitsministerin, nimmt am Landesparteitag der SPD in Nordrhein-Westfalen in der Mercatorhalle teil. Im Hintergrund sitzt die ehemalige Entwicklungsministerin Svenja Schulze.
Die neue SPD-Arbeitsministerin Bas schlägt vor, dass zukünftig auch Beamte und Selbstständige in die Rentenversicherung einzahlen sollen. Der Deutsche Beamtenbund lehnt den Vorschlag ab.10.05.2025 | 1:46 min
Wie will Bärbel Bas (SPD) als neue Sozialministerin die Rente stabilisieren? Unter anderem mit zusätzlichen Einzahlern. Das sagte sie in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
"Wir müssen mehr Leute an der Finanzierung der Rentenversicherung beteiligen", so Bas. In diesem Punkt sei sie "nicht flexibel". "In die Rentenversicherung sollten auch Beamte, Abgeordnete und Selbstständige einzahlen. Wir müssen die Einnahmen verbessern."
 Friedrich Merz (2.v.l), Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, und Saskia Esken (r), SPD-Bundesvorsitzende, geben sich neben Markus Söder (l), Ministerpräsident von Bayern und CSU-Vorsitzender, und Lars Klingbeil, SPD-Fraktions- und Bundesvorsitzender, nach einer Pressekonferenz der Parteivorsitzenden von Union und SPD zur Vorstellung des Koalitionsvertrages im Paul-Löbe-Haus die Hand.
Experten sind sich einig: Das deutsche Rentenmodell muss reformiert werden, um bezahlbar zu bleiben. Die neue Regierung hat dazu noch keine konkreten Vorschläge.01.05.2025 | 2:56 min

Bas: Rentenbeiträge werden wohl steigen

Über die Ausgestaltung werde die von der schwarz-roten Koalition vereinbarte Rentenkommission beraten, die nun zügig ins Leben gerufen werde. Sie solle Reformvorschläge machen, sagte Bas.
Gleichzeitig kündigte sie an, dass die Rentenbeiträge wegen der alternden Gesellschaft in den kommenden Jahren leicht steigen werden. Sie geht aber davon aus, dass bis dahin auch die Vorschläge der Rentenkommission greifen, um das Rentenniveau zu stabilisieren.

Ganz werden wir aber nicht um Beitragserhöhungen herumkommen.

Bärbel Bas (SPD), Arbeits- und Sozialministerin

Ein Holzstempel ist beschriftet mit dem Aufdruck Altersvorsorge. Im Hintergrund liegt ein weiterer Stempel mit dem Aufdruck Rente.
Rente, Gesundheit, Pflege: Die sozialen Sicherungssysteme sind überlastet, die Kosten steigen immer weiter.27.04.2025 | 4:07 min

Beamtenbund und Polizeigewerkschaft lehnen Vorstoß ab

Der Deutsche Beamtenbund (dbb) lehnte den Vorstoß umgehend ab. "Einer Zwangs-Einheitsversicherung erteilen wir eine klare Absage", sagte der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach. Ein Einbeziehen der Beamtinnen und Beamten hätte zur Folge, dass die Dienstherren den Arbeitgeberanteil zur Rentenversicherung zusätzlich zu tragen hätten.
Zugleich müssten die Bruttobezüge der Beamtinnen und Beamten im Hinblick auf eine Beitragspflicht angehoben werden, erläuterte Silberbach. "Somit wäre eine Systemumstellung insgesamt mit enormen Kosten verbunden. Woher das Geld dafür gerade jetzt kommen soll, sagt Frau Bas nicht."
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) stellte sich gegen die Pläne. "Die Bundesregierung ist sehr gut beraten, die Renten in Deutschland zu stärken und zugleich die Pensionen von uns Vollzugsbeamtinnen und -beamten zu erhalten", erklärte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke.
Bundestag
Auch die künftige Regierung hat, wie ihre Vorgänger, keinen Plan zur Rentenreform vorgelegt. Dabei sind die Finanzierungsprobleme dringend.16.04.2025 | 2:43 min

Koalitionsvertrag: Rentenpläne von Schwarz-Rot vage

Die langfristige Finanzierung der Rente bleibt im Koalitionsvertrag vage. "Nur eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, eine hohe Beschäftigungsquote und eine angemessene Lohnentwicklung ermöglichen es, dies dauerhaft zu finanzieren", heißt es.
Dies sei auch für Bärbel Bas entscheidend. "Vor allem brauchen wir eine gute Wirtschaft- und Arbeitsmarktpolitik. Je mehr Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, desto mehr Geld hat man für die Rentenkasse."
Prof. Martin Werding | Mitglied Sachverständigenrat Wirtschaft
"Das Rentensystem fortsetzen", aber Beiträge müssen langsam umgeschichtet werden, sagt Prof. Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft.16.04.2025 | 10:16 min

Warum hat die Rente ein Problem?

Der schwarz-rote Koalitionsvertrag sieht vor, dass das heutige Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031 gesetzlich festschrieben wird.
Doch die Alterung der Gesellschaft setzt das System unter Druck. In den kommenden Jahren werden immer weniger Beschäftigte in die Rentenkasse einzahlen - immer mehr Menschen bekommen Altersbezüge.

Teure Pläne von Schwarz-Rot
:Stabile Rente - aber zu welchem Preis?

Union und SPD versprechen stabile Renten bis 2031. Doch neue Pläne wie Frühstart- und Aktivrente könnten teuer werden. Wer soll das finanzieren? Ein Überblick.
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FAQ
Quelle: dpa, ZDF

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