Union und SPD in Koalitionsgesprächen: "Müssen Erfolg haben"

Künftige Koalition optimistisch:Union und SPD: "Wir müssen Erfolg haben"

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Die Koalitionsgespräche von Union und SPD gehen in die entscheidende Phase. Es gibt nicht wenige Streitpunkte - doch die Koalitionäre sehen sich wohl zu einer Einigung verdammt.

Statement vor dem Treffen der Hauptverhandlungsgruppe im Willy-Brandt-Haus
Die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD gehen in die wohl entscheidende Phase.28.03.2025 | 2:21 min
Knapp fünf Wochen nach der Bundestagswahl gehen die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD in die entscheidende Phase. Nach vorbereitenden Beratungen auf Fachebene kümmert sich nun eine Gruppe mit 19 Unterhändlern um die vier Parteichefs Friedrich Merz (CDU), Markus Söder (CSU), Lars Klingbeil (SPD) und Saskia Esken (SPD) um die schwierigen Streitfragen. Zum Auftakt: demonstrative Zuversicht.

Klingbeil: Gute Forderungen machen noch keinen Koalitionsvertrag

SPD-Chef Lars Klingbeil blickte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit den anderen Parteichefs in Berlin positiv auf die bevorstehenden Gespräche:

Wir freuen uns, dass wir in eine entscheidende Phase der Koalitionsverhandlungen gehen.

Lars Klingbeil, SPD-Chef

Nun liege es "an uns , diese Ergebnisse zu diskutieren - kritisch zu diskutieren", so Klingbeil. Doch dabei gebe es auch noch Anstrengungen zu unternehmen: "Die Aneinanderreihung von vielen guten Forderungen macht noch keinen Koalitionsvertrag aus."
SGS Zimmermann Sievers
Der Druck sei groß, eine stabile Regierung zu bilden, so ZDF-Studioleiterin Diana Zimmermann. Union wie SPD wüssten, welche Stunde geschlagen hat - das Thema Finanzen bleibt unklar.28.03.2025 | 3:11 min

Merz rechnet mit "intensiven Beratungen"

Auch CDU-Chef Friedrich Merz sprach von einem "guten vorläufigen Abschluss der Sondierungsverhandlungen". Er gab sich überzeugt, dass am Ende der Verhandlungen eine Einigung und die Koalitionsbildung stehe:

Wir stehen jetzt vor intensiven Beratungen der künftigen Koalition.

Friedrich Merz, CDU-Vorsitzender

Beim wichtigen Thema Migration gab Merz sich zuversichtlich: "Die Richtung stimmt." Neben besserer Wettbewerbsfähigkeit müsse auch eine solide Haushaltsplanung für die kommenden Jahre geben - eine der "größeren Herausforderungen", so Merz, denn: "Wir werden umfassend sparen müssen."
Markus Söder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil und Saskia Esken (vl)
Klingbeil, Merz, Esken und Söder äußern sich in Berlin zur Koalition - die Statements im Video.28.03.2025 | 29:12 min

Esken: Schauen, was sich verwirklichen lässt

Vor Beginn der "nächsten Phase" der Koalitionsverhandlungen kritisiert SPD-Chefin Saskia Esken Indiskretionen bei den vorangegangenen Diskussionen:

Über die Ergebnisse dieser Arbeit weiß die Öffentlichkeit mehr, als uns das lieb ist. Das will ich einfach mal so sagen.

Saskia Esken, SPD-Chefin

Bisher gebe es eine Liste aus "sehr sehr vielen Ideen und sehr vielen Wünschen", so Esken. Weil aber die Mittel und die Legislatur begrenzt seien, müsse man nun "schauen, was sich davon nun verwirklichen lässt."
Dorothee Bär, CSU, im Gespräch mit ZDF-Mima-Moderatorin Mirjam Meinhardt
Es könne "ein guter Koalitionsvertrag werden", so Dorothee Bär, CSU.28.03.2025 | 4:01 min

Söder: Zweite Halbzeit der Regierungsbildung "wuppen"

"Ich bin sehr optimistisch, was eine Regierungsbildung betrifft", erklärte CSU-Chef Markus Söder, fügt aber an: "Wir müssen Erfolg haben." Alles, was Deutschland ausmache, werde "herausgefordert und bedroht", so Söder.
Die erste Halbzeit auf dem Weg zur Koalition sei "schon eine große Nummer gewesen". "Es hätte auch schiefgehen können, am Ende ist es gelungen", so der bayerische Ministerpräsident mit Blick auf die Grundgesetzänderung im Bundestag. Trotz unterschiedlicher Auffassungen in manchen Dingen werde man die zweite Hälfte der Regierungsbildung "auch wuppen", so Söder.
Vor welchen Hürden stehen die wohl kommenden Koalitionäre CDU, CSU und SPD? Ein Überblick:







Quelle: dpa, sit

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