Reform der Fahrausbildung geplant:Verkehrsminister: Nicht mit Führerschein warten
Abwarten, bis die Kosten für den Führerschein sinken? Davon rät Bundesverkehrsminister Schnieder Fahranfängern ab - auch wenn eine Reform der Fahrausbildung auf dem Weg sei.
Die geplante Reform der Fahrschulausbildung kann wohl 2027 in Kraft treten. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder rät aber davon ab, mit dem Führerscheinerwerb zu warten.
20.12.2025 | 0:29 minDer Führerschein in Deutschland bleibt wohl auch in Zukunft teuer. Deshalb rät Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) angehenden Fahrschülerinnen und Fahrschülern davon ab, in der Hoffnung auf sinkende Preise mit dem Erwerb des Führerscheins zu warten. "Abwarten lohnt sich nicht", sagte Schnieder den Funke-Medien.
Zwar habe er Eckpunkte für einen bezahlbareren Führerschein vorgelegt, doch selbst bei reibungslosem Ablauf werde das geplante Gesetz frühestens Anfang 2027 in Kraft treten.
Dann wird es aber nicht unmittelbar billiger.
Patrick Schnieder (CDU), Bundesverkehrsminister
Das EU-Parlament hat neue Führerscheinregeln beschlossen: Es soll europaweit einen digitalen Führerschein geben. Außerdem wird ein Fahrverbot in allen Mitgliedstaaten gelten.
21.10.2025 | 1:50 minKritik an derzeitigen Führerschein-Kosten
Schnieder verwies darauf, dass der Staat den Fahrschulen mit der Reform mehr Spielräume eröffnen wolle. "Wir geben den Fahrschulen Optionen und Freiheiten - wie sich das konkret auf die Preise auswirkt, wird der Markt regeln", sagte er. Wer jetzt beginne, vermeide zudem lange Wartezeiten und gewinne früher "Mobilität und Unabhängigkeit".
Der Minister erneuerte seine Kritik an den derzeitigen Kosten. "Ich halte jedenfalls Führerscheinkosten von rund 3.500 Euro, wie wir sie derzeit haben, für zu teuer", sagte Schnieder. "Im ländlichen Raum ist der Führerschein unerlässlich. Und es kann nicht sein, dass man bei zwei Kindern fast im fünfstelligen Bereich landet."
Das geht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei.
Patrick Schnieder (CDU), Bundesverkehrsminister
Auf dem Land bedeuten Führerschein und eigenes Auto für die meisten weit mehr als nur Komfort. Es ist oft Voraussetzung für Ausbildung und Arbeit. Wie steht es um die Mobilität auf dem Land?
31.07.2025 | 6:30 minReform geplant - Probefahrten mit nahen Angehörigen?
Bund und Länder sind sich einig, dass der Führerschein günstiger werden soll, ein konkreter Zeitpunkt für spürbare Entlastungen ist aber noch offen. Ziel sei es, die vorgelegten Eckpunkte bis zur Verkehrsministerkonferenz im Frühjahr zu finalisieren und anschließend ins Gesetzgebungsverfahren einzubringen, hatte Schnieder zuletzt erklärt.
Da kann man sicherlich heute nicht einen festen Zeitpunkt nennen und auch keine genaue Summe.
Patrick Schnieder (CDU), Bundesverkehrsminister
Zu den Reformplänen zählen unter anderem mehr digitale Lernangebote, weniger Pflicht-Sonderfahrten sowie ein stärkerer Einsatz von Fahrsimulatoren. Umstritten ist eine geplante Experimentierklausel, die Probefahrten mit nahen Angehörigen ermöglichen soll. Schnieder verteidigte das Vorhaben: "In Österreich funktioniert es. Aber wir packen es bewusst mit spitzen Fingern an."
Mehr als 40 Prozent der Fahrschüler fallen bundesweit durch. Neben der Durchfallquote ist auch die Unfallgefahr durch Fahranfänger hoch.
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