Falsche Lehrerin betrügt Schulen und muss in U-Haft

In mehreren Bundesländern tätig:Falsche Lehrerin muss nach Betrug an Schulen in U-Haft

|

Jahrelang hat eine Frau Behörden und Schulleitungen betrogen. Mit gefälschten Zeugnissen unterrichtete sie als angebliche Lehrerin an einigen Schulen. Nun ist sie in Haft gekommen.

08.07.2020, Baden-Württemberg, Marbach am Neckar: Ein Schüler meldet sich während einer Unterrichtsstunde einer fünften Klasse des Friedrich-Schiller Gymnasiums, während die Lehrerin an die Tafel schreibt.

Ein Betrügerin gab sich jahrelang als Lehrerin aus und unterrichtete bundesweit an verschiedenen Schulen. (Symbolbild)

Quelle: dpa

Eine Frau soll in mehreren Bundesländern ohne die entsprechende Qualifikation als Lehrerin gearbeitet haben. Mehrfach habe sie dafür entsprechende Zeugnisse gefälscht, teilten die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim mit. Ein Verkehrsunfall wurde ihr schließlich zum Verhängnis: Als sie diesen bei der Polizei anzeigen wollte, wurde die mutmaßliche Betrügerin am Donnerstag festgenommen. Gegen sie lag ein Haftbefehl vor.

Aufgeflogen sei die Frau, als sie im Oktober 2024 ein Darlehen in Höhe von 25.000 Euro bei einer Bank beantragt hatte - mit gefälschten Gehaltsnachweisen. Ihr Gehalt war demnach als zu hoch angegeben. Die Bank erstattete Anzeige gegen die damals 40-Jährige, die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. In den Gehaltsnachweisen war eine Privatschule als Arbeitgeber angegeben.

Klasse beim Unterricht

Wie geht eine Steuererklärung, was bedeuten die Abkürzungen in Wohnungsanzeigen? An der Taunusschule in Bad Camberg lernen die Schüler im Fach "Fit for Life" wichtige Dinge des Erwachsenen-Alltags.

22.09.2025 | 1:49 min

Geld von Schülern veruntreut

An der Privatschule in der Region Heidelberg sei sie von 2021 bis 2024 als Lehrerin beschäftigt gewesen, ohne über die erforderliche Qualifikation zu verfügen, hieß es weiter. Ihr Gehalt sowie die Beiträge zur Sozialversicherung summierten sich den Ermittlern zufolge auf 143.000 Euro. Ihre Anstellung endete, weil ihr vorgeworfen wurde, Krankmeldungen gefälscht und Geld der Schüler veruntreut zu haben.

Die Beschuldigte zog daraufhin ins Saarland und arbeitete dort seit Januar 2025 an einer Privatschule. Dort hatte sie gefälschte Zeugnisse vorgelegt. Wenige Monate später, im April, wurde ihre fehlende Qualifikation entdeckt und sie wurde fristlos gekündigt. An dieser Schule soll die Frau über 7.000 Euro Gehalt erschlichen haben.

Bereits zu Bewährungsstrafe verurteilt

Bei weiteren Ermittlungen kam obendrein heraus, dass die Frau bereits 2021 in Rheinland-Pfalz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Sie hatte sich mit gefälschten Universitätsabschlüssen Zugang zum Referendariat erschlichen. Ende 2023 war sie zudem in Heidelberg zu einer weiteren Bewährungsstrafe wegen Urkundenfälschung verurteilt worden.

Der Haftbefehl wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr beim Amtsgericht Heidelberg wurde Mitte September erlassen. Nun sitzt sie hinter Gittern. Welche Abschlüsse oder Ausbildung die Frau tatsächlich hat, teilten die Ermittler nicht mit.

Inklusion in Berlin gescheitert

Laut einer Studie werden tausende Kinder mit besonderem Förderbedarf nicht richtig beschult. Schulen sind überfordert, Lehrpersonal fehlt. Der Lehrerverband klagt: In Berlin ist Inklusion gescheitert.

23.09.2025 | 1:53 min

Quelle: dpa

Mehr zum Thema Schule

  1. Ein Jugendlicher mit Kapuze hält ein Messer in der Hand.

    Angriffe nehmen zu:Messergewalt unter Jugendlichen: Was Schulen tun

    von Dominik Müller-Russell
    mit Video

  2. Niedersachsen, Oldenburg: Ein Grundschüler und eine Grundschülerin

    Hohe Kosten zum Schulstart:Warum teure Lernmittel ein Problem sind

    von Mona Trebing
    mit Video

  3. Ein leeres Klassenzimmer in einer Berliner Schule. (Archivbild)

    Sexuellen Missbrauch erkennen:Kinderschutz in Schulen - eine Schwachstelle

    von Steffi Moritz-Möller
    mit Video

  4. "Heute Abitur" steht auf einer Tafel im Klassenzimmer eines Gymnasiums. (Archiv)