Gericht kippt Verbot von Cannabis:Englischer Garten in München: Kiffen ist wieder erlaubt
In Münchens Parkanlagen darf wieder Cannabis konsumiert werden, so das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof am Montag. Dazu gehört auch der beliebte Englische Garten.
In München darf im Englischen Garten grundsätzlich wieder gekifft werden. Das Verbot von Cannabiskonsum der Schlösserverwaltung sei rechtswidrig, so der Verwaltungsgerichtshof.
26.11.2025 | 0:18 minIm Englischen Garten darf wieder gekifft werden - so das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München. Zuvor hatte die Verwaltung in Bayern ein Verbot gegen den Konsum von Cannabis an staatlichen Schlössern, Gärten und Seen im Rahmen der Parkanlagen-Verordnung verhängt. Dazu zählte auch der bei jungen Menschen und Touristen beliebte Englische Garten.
Verbot sei nicht "hinreichend begründet" gewesen
Das Gericht hatte im Juli 2025 bereits das Cannabis-Verbot für den Nordteil des englischen Gartens aufgehoben, da dieser besonders "weitläufig" und "wenig frequentiert" sei. Jetzt wurde das Verbot auch für alle weiteren Parkanlagen gekippt.
Die Begründung: Das Gericht äußerte Zweifel daran, dass durch den Konsum von Cannabis "eine Gefahr oder erhebliche Belästigung" für Andere bestehe. Grundsätzlich seien Konsumbeschränkungen zwar rechtlich zulässig, doch der Freistaat Bayern habe keine "hinreichende Begründung" geliefert.
In Holzwickede ist nicht nur Cannabis-Konsum, sondern auch Rauchen bei öffentlichen Veranstaltungen untersagt. Grund dafür ist "Die Partei". Sie fordert die Gleichberechtigung der Verbote.
05.05.2025 | 3:27 minDer Freistaat kann dagegen in Berufung gehen - dann würde der Fall auf dem Tisch des Bundesverwaltungsgerichts liegen.
Cannabis-Gesetz ist immer noch umstritten
Die Teillegalisierung erfolgte am 22. August 2024 unter der Ampel-Koalition. Seit der Einführung gehört die bayerische CSU zu den größten Kritikern des Gesetzes - eine Rücknahme schaffte es jedoch nicht in den Koalitionsvertrag der Schwarz-Roten Regierung.
Erst im Oktober nannte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt die Legalisierung ein "Scheiß-Gesetz", das Konsum fördern statt verhindern würde. Experten wie Prof. Bernd Werse vom Institut für Suchtforschung Frankfurt kritisieren jedoch die Aussage: Gerade der Konsum unter Jugendlichen sei weiterhin rückläufig.
Bundesinnenminister Dobrindt (CSU) nannte die Cannabis-Legalisierung ein "Scheiß-Gesetz". Dem widerspricht Sucht-Forscher Bernd Werse vehement bei ZDFheute-live.
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