Großeinsatz in München:Wiesn nach Bombendrohung wieder geöffnet
München im Ausnahmezustand: Ein Hausbrand führt zu einem Großeinsatz, auch das Oktoberfest bleibt bis zum Abend stundenlang geschlossen. Was über die Lage bekannt ist.
Nach einer Bombendrohung war das Münchner Oktoberfest zwischenzeitlich geschlossen. Hintergrund ist ein tödlicher Familienstreit.
01.10.2025 | 1:31 min- Ein Haus im Münchner Stadtteil Lerchenau war wohl am frühen Morgen in Brand gesteckt worden.
- Im Gebäude wurden Sprengfallen gefunden. Vor Ort stand außerdem ein völlig ausgebrannter Transporter.
- Nach aktuellem Stand wurde das Wohngebäude im Rahmen eines Familienstreits vorsätzlich in Brand gesetzt.
- In der Nähe, am Lerchenauer See, wurde eine schwer verletzte Person entdeckt, die später verstarb. Es soll sich um den Tatverdächtigen handeln.
- Am Abend wurde ein zweiter Toter bestätigt. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den 90 Jahre alten Vater des Tatverdächtigen.
- Das Oktoberfest blieb bis 17:30 Uhr geschlossen. (Quelle: dpa)
Das nach einer Sprengstoffdrohung geschlossene Münchner Oktoberfest hat wieder geöffnet. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte am Mittwoch in einem bei Instagram veröffentlichten Video, die Polizei habe ihn informiert, dass eine Fortführung der Wiesn unbedenklich sei. Deshalb werde das am heutigen Mittwoch bisher geschlossene Festgelände auf der Theresienwiese ab 17:30 Uhr wieder geöffnet.
Hintergrund der stundenlangen Schließung ist ein Zusammenhang mit einer Explosion im Münchner Norden und "ein entsprechendes Schreiben des Täters".
Nachdem das Münchner Oktoberfest wegen einer Bombendrohung zwischenzeitlich schließen musste, hat es nun wieder geöffnet. Eva Schiller berichtet über die Stimmung vor Ort.
01.10.2025 | 1:19 minWas ist in München passiert?
Am frühen Morgen war die Polizei zu einem Großeinsatz ausgerückt, weil im Münchner Norden nach einer Explosion ein Haus und mehrere Autos gebrannt hatten. Zwei Frauen, eine 21-Jährige und eine 81-Jährige, wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ein Mann soll in dem brennenden Haus gestorben sein.
In der Nähe des Tatortes im Stadtteil Lerchenau wurde ein schwer verletzter Mann gefunden, der später gestorben ist. Mutmaßlich handelt es sich dabei um den Tatverdächtigen hinter der Explosion. Ebenso wie im Haus sind auch am See Entschärfungs-Experten im Einsatz, weil der Mann einen Rucksack mit einer Sprengvorrichtung bei sich hatte.
In einem gefundenen Drohbrief war auch eine "unspezifische Drohung" gegen das Oktoberfest enthalten, wie unsere Korrespondentin Eva Schiller bei ZDFheute live berichtete.
Polizisten mit Spürhunden durchkämmten seit dem Morgen das Oktoberfest-Gelände, berichtet ZDF-Korrespondentin Eva Schiller aus München. Die Stadt habe kein Risiko eingehen wollen.
01.10.2025 | 8:26 minWas ist über den mutmaßlichen Täter bekannt?
Der am Lerchenauer See gefundene Toten ist nach erster Polizeieinschätzung der Tatverdächtige. Es handelt sich um einen 57 Jahre alten Deutschen mit Wohnsitz in Starnberg. An seiner Meldeadresse gibt es im Laufe des Vormittags Durchsuchungen. Die 21-jährige Verletzte ist die Tochter des Tatverdächtigen, die 81-Jährige seine Mutter.
Später wurde bekannt, dass bei dem Feuer und den Explosionen eine weitere Person ums Leben gekommen ist. Das ergaben Drohnenaufnahmen, wie die Polizei mitteilte. Bei dem Toten handle es sich vermutlich um den 90 Jahre alten Vater des Tatverdächtigen.
Die genauen Hintergründe der Tat sowie das Motiv sind zunächst unklar. Die Polizei geht davon aus, dass das Haus "im Rahmen eines Familienstreits" angezündet wurde. Zwar wurde nach der Veröffentlichung eines Schreibens im Netz auch ein Zusammenhang mit zur linksextremen Szene geprüft, man ermittle aber "nicht in Richtung Antifa", sagte ein Polizeisprecher. Auf der Plattform Indymedia, wo das Schreiben veröffentlicht wurde, kann jeder ohne Registrierung einen Beitrag veröffentlichen - auch anonym. Der Beitrag erschien dort, als erste Berichte über den Vorfall im Münchner Norden bereits veröffentlicht waren.
Etwa 30 Spürhunde seien nach der Sprengstoffdrohung im Einsatz, berichtet Polizeisprecher Sven Müller am frühen Mittwochnachmittag. Gefunden hätten sie bisher nichts.
01.10.2025 | 4:36 minWie wurde die Sicherheitslage auf dem Oktoberfest überprüft?
Das Oktoberfestgelände wurde abgesucht. 30 Spürhunde und mehr als 500 Polizisten waren im Einsatz.
Seit dem Morgen durchkämmen Polizisten und Spürhunde jetzt das Festgelände. Sie schauen wirklich buchstäblich unter jede Bierbank.
Eva Schiller, ZDF-Korrespondentin in München
Zwischen Bierzelt, Fahrgeschäften und betrunkenen Gästen müssen Security-Mitarbeiter auf der "Wiesn" manchmal für Ordnung sorgen. Wir begleiten sie bei ihrem Einsatz in der bayrischen Metropole.
29.09.2025 | 7:03 minDie Maßnahmen der Polizei sollen "innerhalb der nächsten Stunden" abgeschlossen sein, sagte Polizeisprecher Sven Müller am Nachmittag. Bisher sei nichts gefunden worden, "was mit dem Bedrohungsszenario" in Verbindung stehen könnte. Mitarbeiter der Bierzelte, Fahrgeschäfte und anderer Betriebe auf dem Oktoberfest wurden aufgefordert, das Festgelände zu verlassen. Für sie wurde ein Bereich zum Aufenthalt eingerichtet.
Der Tatort des Brandes im Münchner Norden und die in der Innenstadt gelegene Theresienwiese sind etwa neun Kilometer voneinander entfernt.
Der Münchner Stadtteil Lerchenau, wo sich das Brand-Drama abspielte, und der Oktoberfest-Festplatz liegen etwa neun Kilometer voneinder entfernt.
Quelle: ZDFOberbürgermeister sprach von "aktueller Bedrohungslage"
Lange war unklar, ob die Wiesn heute überhaupt wieder öffnen würde. Sollte die Suche nicht wie geplant bis 17 Uhr abgeschlossen sein, könne das Oktoberfest nicht öffnen, sagte Oberbürgermeister Reiter in dem bei Instagram veröffentlichten Video. "Sicherheit geht vor." Am Nachmittag teilte Reiter dann mit, dass die Polizei ihn informiert habe, dass eine Fortführung der Wiesn unbedenklich sei. Deshalb werde das Festgelände auf der Theresienwiese wieder geöffnet.
Der Start des Oktoberfests ist ein Großereignis. Hinter der guten Stimmung steckt die unsichtbare Arbeit vieler Helfer, um für Sicherheit und Gesundheit der Besucher zu sorgen.
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von Laura Meyer