München im Ausnahmezustand:"O'zapft is!": 190. Oktoberfest ist eröffnet
Mit dem Startschuss für das Oktoberfest verwandelt sich München in eine Feiermeile. Millionen Besucher erwarten auf der Wiesn Maßkrüge, Musik und ausgelassene Stimmung.
Auf der Münchener Theresienwiese hat am Samstagmorgen das 190. Oktoberfest begonnen. Zum Auftakt herrschten sommerliche Temperaturen um die 30 Grad.
20.09.2025 | 1:37 minUm Punkt 12 Uhr mittags hallt der traditionelle Ruf "O'zapft is!" durch das Schottenhammel-Festzelt. Mit zwei Schlägen hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier angestochen - der offizielle Auftakt für die 190. Wiesn ist gemacht.
Was danach folgt, ist ein Spektakel, das seinesgleichen sucht: ein Volksfest, das seit fast zwei Jahrhunderten Menschenmassen anzieht, Rekorde bricht und die bayerische Landeshauptstadt für 16 Tage in einen Ausnahmezustand versetzt.
Ein Auftakt mit Tradition
Schon am Eröffnungstag zeigt sich die Wucht der Wiesn. Tausende Besucherinnen und Besucher drängen sich auf das Gelände der Theresienwiese. Viele standen bereits seit den frühen Morgenstunden vor den Festzelten, um einen der begehrten Plätze zu ergattern. Wer früh dabei sein will, braucht Geduld, Glück - und auch flinke Beine.
Traditionell bekommt die erste Maß Bier der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Ausgeschenkt wird bis zum 5. Oktober.
Der Preis für eine Maß liegt 2025 bei um die 15 Euro. Im Schnitt sind das rund 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Preis für eine Maß liegt in diesem Jahr im Schnitt bei 15,25 Euro. Die Besucher hält das nicht fern.
19.09.2025 | 2:35 minVon Biermassen bis Menschenmassen
Die Dimensionen des Oktoberfests sind beeindruckend: Schon am ersten Tag werden zehntausende Maß Bier ausgeschenkt, dazu unzählige Hendl, Haxn und Brezn. Rund 8.000 festangestellte Beschäftigte sorgen für den reibungslosen Ablauf.
Unter den Besuchern in Lederhose und Dirndl sind Gäste aus aller Welt - von Australien bis Japan. Das Oktoberfest ist längst ein internationales Aushängeschild Bayerns.
Beim 190. Oktoberfest in München gibt es neue Fahrgeschäfte. In der "Münchner Stubn" können die Besucher nur noch bargeldlos bezahlen.
19.09.2025 | 1:46 minAuf 34,5 Hektar - so groß wie etwa 50 Fußballfelder - werden in den kommenden Tagen rund sechs Millionen Besucherinnen und Besucher erwartet. Sie trinken zusammen etwa sieben Millionen Liter Bier und essen unzählige Brezn.
Für München bedeutet das auch einen gewaltigen Wirtschaftsfaktor: Nach aktuellen Berechnungen des Veranstalters wird der Wirtschaftswert des Festes 1,57 Milliarden Euro betragen. Hotels, Taxi-Unternehmen, Gastronomie und Einzelhandel profitieren ebenso wie Brauereien und Schausteller.
Sicherheit im Fokus
Für die Veranstalter ist aber auch die Sicherheit ein zentrales Thema. Offiziell ist von einer "hohen abstrakten Gefährdungslage" die Rede - konkrete Hinweise auf Anschläge gebe es jedoch nicht.
Absolute Sicherheit könne es bei einem Fest dieser Größe nicht geben, betont die Polizei. Ziel sei es aber, "möglichst nah an die 100 Prozent" zu kommen.
Die Polizei möchte besonders für sexuelle Übergriffe sensibilisieren, darunter auch das sogenannte "Upskirting". Wer unter ein Dirndl fotografiert, muss mit einer Anzeige und strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Wegen Taschendiebstählen rät die Polizei außerdem, Bargeld und Wertsachen eng am Körper zu tragen.
Schon am ersten Tag zeigt sich: München ist im Ausnahmezustand - und die Faszination für das größte Volksfest der Welt ist ungebrochen. Überall auf der Theresienwiese herrscht bei Sonne und 20 Grad reges Treiben. Besucherinnen und Besucher aus aller Welt lassen sich von der Atmosphäre mitreißen und erleben die bayerische Tradition hautnah.
Lisabell Shewafera ist Reporterin im ZDF-Landesstudio München.
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