AfD in Brandenburg: Verfassungsschutz setzt Hochstufung aus

Vorerst weiter Verdachtsfall:Brandenburg: AfD-Hochstufung ausgesetzt

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Die AfD Brandenburg gilt vorerst weiter als Verdachtsfall. Der Verfassungsschutz setzte die Hochstufung als "gesichert rechtsextremistisch" aus.

Eine AfD-Kappe vor einem großen Afd-Logo an der Wand
Seit Anfang Mai galt die AfD in Brandenburg als gesichert rechtsextremistische Bestrebung. Nun wurde die Hochstufung ausgesetzt.
Quelle: dpa/Sebastian Willnow

Der Verfassungsschutz in Brandenburg hat die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung vorläufig ausgesetzt. Der Nachrichtendienst gab nach einer Klage der Partei gegen diese Einstufung eine sogenannte Stillhalteerklärung ab, wie das Innenministerium in Potsdam mitteilte. Bis zum Abschluss des Eilverfahrens vor Gericht gilt der AfD-Landesverband weiterhin als Verdachtsfall.
Damit komme man einer Aufforderung des Verwaltungsgerichts in Potsdam nach, hieß es. Die Stillhalteerklärung gebe "dem Gericht - auch angesichts des noch anhängigen Verfahrens zur Einstufung als Verdachtsfall - die Möglichkeit zur vertieften Befassung".

AfD Brandenburg vorerst weiterhin Verdachtsfall

"Dies hat zur Folge, dass bis zum Abschluss des Eilverfahrens durch das Land Brandenburg nicht über die Hochstufung berichtet und der AfD-Landesverband Brandenburg weiterhin als Verdachtsfall behandelt wird", teilte das Ministerium weiter mit. Damit sei zunächst auch ausgeschlossen, dass das Gutachten für die Hochstufung der AfD durch den Verfassungsschutz veröffentlicht wird.
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Der brandenburgische Verfassungsschutz hatte den AfD-Landesverband vom Verdachtsfall zur "gesichert rechtsextremistischen Bestrebung" hochgestuft, was am 7. Mai bekannt wurde. Die AfD reichte daraufhin eine Klage und einen Eilantrag gegen diese Einstufung beim Verwaltungsgericht ein. Die Partei möchte damit erreichen, dass die Einstufung für rechtswidrig erklärt wird und zurückgenommen wird.

Innenministerin Lange zurückgetreten

Die Hochstufung der AfD hatte auch deshalb für Wirbel gesorgt, weil wegen der Kommunikation in dem Fall zunächst Brandenburgs Verfassungsschutzchef Jörg Müller seinen Posten verlor. Vor einer Woche dann trat Innenministerin Katrin Lange (SPD) zurück.
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AfD in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gesichert rechtsextremistisch

Der Sachstand in Brandenburg bei Einstufung der AfD ähnelt nun dem auf Bundesebene. Hier hatte der Verfassungsschutz Anfang Mai die gesamte AfD als gesichert rechtsextremistisch hochgestuft.
Bis zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln über einen Eilantrag der Partei legt das Bundesamt für Verfassungsschutz die neue Einstufung jedoch auf Eis und führt die AfD zunächst weiter nur als sogenannten Verdachtsfall.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ordnet der jeweilige Landes-Verfassungsschutz die Partei bereits als gesichert rechtsextremistisch ein.
Quelle: dpa

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