Bundestag erstattet Anzeige gegen Störerin

"Free Palestine"-Rufe :Bundestag erstattet Anzeige gegen Störerin

Dominik Rzepka
von Dominik Rzepka
|

Sie rief "Free Palestine" und musste die Besuchertribüne verlassen: Der Bundestag hat eine Störerin angezeigt. Linke-Abgeordnete Köktürk muss hingegen keine Konsequenzen fürchten.

Eine Frau muss den Bundestag verlassen
Sehen Sie hier die Szene im Video: Bundestagspräsidentin Klöckner verweist die Linken-Abgeordnete Köktürk des Saales wegen eines "Palestine"-Shirts. Später stört eine Besucherin die Sitzung.04.06.2025 | 2:05 min
Der Bundestag hat Anzeige erstattet gegen eine Frau, die am Mittwoch die Sitzung des Bundestags gestört hat. Gegen sie wurde eine Ordnungswidrigkeitsanzeige aufgenommen, wie ein Sprecher des Bundestags ZDFheute sagt:

Der Hausordnungsverstoß wird für die Besucherin in jedem Fall Konsequenzen haben. Sie muss mit einem Bußgeld rechnen.

Sprecher des Bundestags

Die Frau hatte während der Befragung von Außenminister Johann Wadephul (CDU) unter anderem "Free Palestine" gerufen und wurde von Beamten der Bundestagspolizei der Tribüne verwiesen. Über die Identität der Frau macht der Bundestag keine Angaben.

Da die Besucherin die Tribüne nicht freiwillig verlassen hat, wurde sie im Rahmen des Hinausbegleitens mit einfachem körperlichem Zwang behandelt. Verletzungen sind nicht bekannt.

Sprecher des Bundestags

Keine Anzeige gegen Köktürk

Zuvor hatte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner die Abgeordnete der Linken, Cansın Köktürk, des Saales verwiesen. Köktürk hatte ein T-Shirt mit der Aufschrift "Palestine" getragen. Klöckner hatte Köktürk, die vor einigen Wochen bereits ein Palästinenser-Tuch im Bundestag getragen hatte, daraufhin gebeten, das Shirt zu wechseln.
Dieser Aufforderung kam Köktürk nicht nach, sie habe den Plenarsaal aber freiwillig verlassen, so der Sprecher des Bundestags. "Eine formale Ordnungsmaßnahme wurde nicht erteilt", sagt er.
Köktürk hatte Klöckner später kritisiert. Bei Instagram schrieb sie: "Ja, Julia, du kannst mich aus dem Bundestag rauswerfen. Aber du wirst mich niemals zum Schweigen bringen."

Mehr zum Thema