Klöckner verweist Linken-Abgeordnete wegen Palästina-Shirt

Aufruhr während der Regierungsbefragung im Bundestag: Bundestagspräsidentin Julia Klöckner verweist die Linken-Abgeordnete Cansın Köktürk des Saales. Klöckner wendet sich direkt an Köktürk, erklärt, dass es "klare Regeln des Hauses" gebe. Aufkleber und Bekenntnisse auf T-Shirts seien verboten.

"Ich habe die Abgeordnete Köktürk gebeten, ihren Pullover zu wechseln. Das hatten wir nicht öffentlich gemacht", sagt Klöckner. Dann wendet sie sich wieder direkt an Köktürk:

Köktürk steht daraufhin auf, nimmt ihre Tasche und verlässt das Plenum. Aus den anderen Fraktionen ist Applaus zu vernehmen. Köktürk gestikuliert, ein Wortgefecht ist zu vernehmen, konkrete Inhalte der Auseinandersetzung bleiben unverständlich.

Es ist bereits das zweite Mal, dass Köktürk Aufsehen erregt. Bei der konstituierenden Sitzung des Bundestags hatte sie ein Palästinenser-Tuch um den Hals getragen. Vor zwei Wochen wurde auch der Linken-Abgeordnete Marcel Bauer aus dem Plenarsaal verwiesen. Er trug eine Baskenmütze.

Im Verlauf der heutigen Sitzung kommt es zu einem weiteren Zwischenfall.

Als Außenminister Johann Wadephul zu Israels Vorgehen in Gaza befragt wird, protestiert eine Besucherin lautstark von der Tribüne aus. Die Frau gestikuliert wild mit den Händen, ihre Stimme überschlägt sich. Sie schreit "Blut, Blut, Blut an euren Händen" und "Free Palestine".

Klöckner verweist auch sie des Bundestags.

Die Frau wird von einem Sicherheitsbeamten an der Schulter gepackt und der Tribüne verwiesen. Auf einem Mitschnitt des Senders Phoenix ist zu sehen, wie die Frau überwältigt wird und zu Boden geht, bevor sie in Richtung Ausgang gebracht wird.