Wadephul wirbt in Indien für "Willkommenskultur" für Fachkräfte

Außenminister auf Indien-Reise:Wadephul will "Willkommenskultur" für Fachkräfte

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In Bangalore wirbt der Außenminister um Fachkräfte aus Indien, die Deutschland dringend braucht. Dabei fordert Wadephul auch eine "Willkommenskultur in Deutschland".

Indien, Bengaluru: Bundesaußenminister Johann Wadephul (l, CDU) besucht das Mercedes-Benz Research and Development India (Forschungs- und Entwicklungszentrum von Mercedes Benz in Indien) und unterhält sich vor dem Lunch mit Geschäftsführer Manu Saale

Außenminister Wadephul hat seine Indien-Reise in der High-Tech-Metropole Bangalore begonnen. Es geht ihm um die Anwerbung von Fachkräften und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

02.09.2025 | 3:03 min

Indien hat bei der Suche nach Fachkräften aus dem Ausland einen besonderen Stellenwert - das hat am Dienstag Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) bekräftigt. "Deutschland braucht dringend hoch qualifizierte Fachkräfte", sagte Wadephul bei einem Besuch der indischen High-Tech-Metropole Bangalore.

Davon gebe es in dem bevölkerungsreichsten Land zahlreiche, besonders im IT-Bereich. Das Ziel sei deshalb, noch mehr von ihnen nach Deutschland zu holen. Die Fachkräftegewinnung ist ein zentrales Thema von Wadephuls Besuchs im Südwesten Indiens - schließlich konkurriert Deutschland in diesem Bereich mit dem Rest der Welt.

Schaltgespräch Slomka Huotari

China und Indien demonstrieren Einigkeit. Das sei reine taktische Annäherung, so China-Experte Houtari. Auf dem Gipfel in Peking zeige sich eine "Interessensgemeinschaft der Autokraten".

02.09.2025 | 4:46 min

Wadephul nennt Voraussetzungen für Fachkräftegewinnung

Damit Deutschland noch stärker zum Zug komme, seien drei Dinge essenziell, so Wadephul: eine gute Sprachausbildung, ein zügiges digitales Visumverfahren und eine "Willkommenskultur in Deutschland". Die deutsch-indische Migrations- und Mobilitätspartnerschaft und die Fachkräfte-Strategie für Indien bildeten dafür die Basis.

Indien ist nach Angaben der Bundesregierung inzwischen die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, die Bundesrepublik deren wichtigster Handelspartner in der EU. Mehr als 2.000 deutsche Unternehmen sind den Angaben zufolge in Indien aktiv, eine außergewöhnlich große Wirtschaftsdelegation begleitet Wadephul.

Andreas Kynast | ZDF-Korrespondent in Bangalore/Indien

Wadephul habe sich "zum Ziel gesetzt", Deutschland als "partnerschaftliche, positive und vor allem zuverlässige Alternative zu den USA" zu präsentieren, berichtet ZDF-Korrespondent Andreas Kynast aus Indien.

02.09.2025 | 2:18 min

Wadephul im "Silicon Valley" Indiens auf Besuchstour

Die Millionenstadt Bangalore ist wegen ihrer großen Konzentration von IT-Unternehmen auch als "Silicon Valley" Indiens bekannt - entsprechend sind die Termine des Außenministers gewählt. Im Hauptquartier der Weltraumforschungsorganisation Isro ließ sich Wadephul etwa am Dienstag die Montage von Satelliten zeigen. Bis 2040 will Indien eigene Astronauten auf den Mond bringen.

Auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum von Mercedes-Benz besichtigte Wadephul. Zum Abschluss seines Besuchs in Bangalore besuchte Wadephul das erst im August eröffnete größte Forschungszentrum des Walldorfer Softwareherstellers SAP außerhalb Deutschlands. Später sollen hier 17.000 Fachkräfte arbeiten - schon jetzt sind es 3.200.

Indien

Indien ist eine der fünf größten Volkswirtschaften der Welt, die sich momentan wirtschaftlich und strategisch neu aufstellt.

02.09.2025 | 2:38 min

Politische Gespräche am Mittwoch

Aus Bangalore reiste Wadephul für seine politischen Gespräche nach Neu-Delhi weiter, wo er am Mittwoch außer seinem Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar auch Ministerpräsident Narendra Modi treffen wird. Vor welchem geostrategischen Hintergrund die Reise steht, zeigt das jüngste Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in der chinesischen Hafenstadt Tianjin.

Quelle: dpa

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