US-Offensive gegen Drogenhandel:USA verlegen Flugzeugträger nach Lateinamerika
US-Präsident Donald Trump hat einen Flugzeugträgerverband in lateinamerikanische Gewässer entsandt - und damit die Militärpräsenz gegen Drogenkartelle ausgeweitet.
US-Präsident Donald Trump kündigt ein hartes Durchgreifen gegen Rauschgiftschmuggler an.
Quelle: dpaDer Kampf der US-Regierung gegen Drogenkartelle aus Lateinamerika hat eine neue Eskalationsstufe erreicht: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat einen Flugzeugträger in die Region entsandt, nur wenige Stunden nach dem Bekanntwerden des jüngsten Angriffs auf ein angeblich mit Drogen beladenes Boot.
US-Präsident Donald Trump kündigte zudem ein hartes Durchgreifen gegen Rauschgiftschmuggler an - sowohl auf See als auch an Land. Allerdings gibt es an der bisherigen Vorgehensweise viel Kritik.
Hegseth: Weiterhin konsequent gegen Drogenkartelle vorgehen
Hegseth, der sich inzwischen Kriegsminister nennt, hatte am Freitag einen erneuten Schlag gegen angebliche Drogenschmuggler auf See öffentlich gemacht. Über Nacht sei auf Anweisung Trumps ein Schiff in internationalen Gewässern attackiert worden, das das Pentagon der venezolanischen Drogenbande Tren de Aragua zuordne, teilte Hegseth auf X mit.
Hegseth drohte, weiterhin konsequent gegen Drogenkartelle vorgehen zu wollen. Er steht damit auf einer Linie mit Trump.
Ich denke, wir werden einfach Leute töten, die Drogen in unser Land bringen.
US-Präsident Donald Trump
Er stellte erneut in Aussicht, auch an Land gegen die Kartelle vorgehen zu wollen. Trump kündigte an, das Parlament über das weitere Vorgehen in Kenntnis zu setzen. Bereits am Mittwoch hatte er gesagt: "Wir werden sie sehr hart angreifen, wenn sie auf dem Landweg kommen." Details dazu, wann und wie diese Angriffe geführt werden sollen, nannte er nicht.
In Europa boome besonders das Kokain. Das Vorgehen der USA werde den Drogenhandel nicht bremsen, so der Leiter der Europäischen Beobachtungsstelle für Organisierte Kriminalität.
24.10.2025 | 12:22 minSeit Wochen US-Angriffe auf See
In den vergangenen Wochen hatte das US-Militär mehrfach angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik und im Pazifik angegriffen. Dutzende Menschen sollen dabei getötet worden sein. Das Pentagon hat dazu kaum Informationen veröffentlicht, sondern nur mitgeteilt, dass es sich bei einigen der Getöteten um Venezolaner handelt. Das Vorgehen zog viel Kritik nach sich, auch weil die rechtliche Grundlage für die Angriffe unklar ist. Die Vereinten Nationen riefen die US-Regierung zur Zurückhaltung auf.
US-Medien berichteten jüngst, der Präsident schätze die Situation so ein, dass sich die Vereinigten Staaten in einem "bewaffneten Konflikt" mit Drogenkartellen befänden.
Venezuela wirft den USA vor, ein Fischerboot mehrere Stunden lang festgesetzt zu haben. Zuletzt hatten US-Streitkräfte ein angebliches venezolanisches "Drogen-Schiff" versenkt.
14.09.2025 | 0:20 minSorge vor Eskalation: Truppenverlegung und Manöver
Angesichts der jüngsten Entwicklungen wächst in der Region die Sorge, dass es zu einer Eskalation kommen könnte: Bereits in den vergangenen Wochen verlegte das US-Militär Medienberichten zufolge Kampfflugzeuge, Marineschiffe und Hubschrauber in die Karibik.
Der nun entsendete Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" wird von einem Atomreaktor angetrieben. Das 333 Meter lange Schiff ist nach dem 38. Präsidenten der USA benannt und bietet Platz für bis zu 90 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehrere Tausend Soldaten.
Maduro im Visier der USA
Das venezolanische Militär übte seinerseits bei einem Manöver die Landesverteidigung. An strategischen Punkten seien Luftabwehreinheiten stationiert worden, sagte Präsident Nicolás Maduro. Maduro, fürchtet, die USA wollten ihn stürzen. Die US-Regierung hatte im August das Kopfgeld für Hinweise, die zur Ergreifung Maduros führen, auf 50 Millionen Dollar verdoppelt. Sie wirft ihm Verbindungen zum Drogenhandel und zu kriminellen Gruppen vor, was Maduro bestreitet.
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