Zollstreit: Erste Gespräche zwischen China und USA geplant

Zollstreit:China und USA planen erste Gespräche

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Im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wird es erstmals hochrangige Gespräche geben. Die Verhandlungen sollen in der Schweiz stattfinden.

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Im Handelskonflikt zwischen den USA und China soll es am Wochenende zu einem ersten Dialog kommen. Hochrangige US-Regierungsvertreter werden sich in der Schweiz mit einer chinesischen Delegation treffen, wie die US-Regierung bekanntgab.
US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer sollen in Genf mit ihren Amtskollegen zusammentreffen und dabei die ersten Gespräche auf dieser Ebene seit Monaten führen.
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China fordert gegenseitigen Respekt

Das chinesische Handelsministerium bestätigte das Treffen in der Schweiz. China werde bei dem Treffen durch Vizeministerpräsidenten He Lifeng vertreten sein, der für die Handelsbeziehungen zu den USA zuständig sei.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte, China werde bei der Suche nach einer Einigung "weder seine Prinzipien noch die globale Gleichheit oder Gerechtigkeit opfern". Ein Dialog könne nur auf gegenseitigem Respekt und auf Augenhöhe stattfinden. Eine Lösung durch Verhandlungen könnte nur erfolgen, wenn die USA sich der Auswirkungen ihrer Zollmaßnahmen bewusst würden und ihre fehlerhaften Praktiken korrigierten.
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US-Finanzminister hofft auf Deeskalation

In einem Interview im Nachrichtensender Fox News sagte US-Finanzminister Bessent, er gehe davon aus, dass sich beide Seiten bei dem Treffen erst einmal darauf einigen, worüber sie sprechen wollen.

Ich habe das Gefühl, dass es um eine Deeskalation geht, nicht um das große Handelsabkommen.

Scott Bessent, US-Finanzminister

Man müsse erst deeskalieren, bevor man vorankommen könne, betonte Bessent. Er freue sich auf "produktive Gespräche mit dem Ziel, das internationale Wirtschaftssystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, um den Interessen der USA besser gerecht zu werden".
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Bessent sagte, er hatte vorgehabt, nach Europa zu reisen, um mit der Schweiz über den Handelskonflikt zu verhandeln. Dann habe sich herausgestellt, dass auch das chinesische Team durch Europa reise und in der Schweiz sein werde. "Also werden wir uns am Samstag und Sonntag treffen", sagte Bessent. Die USA und China hätten ein gemeinsames Interesse daran, sich zu einigen. Die hohen Zölle seien das Äquivalent zu einem Embargo.

Handelsstreit eskalierte im April

Kein Land wurde vom Handelskrieg des US-Präsidenten Donald Trump härter getroffen als China. Trump verhängte Anfang April bis zu 145 Prozent Zusatzzölle auf Waren-Importe aus China. Peking verlangt im Gegenzug auf Einfuhren aus den USA Aufschläge in Höhe von 125 Prozent.
Außerdem verschärfte China die Beschränkungen für die Ausfuhr bestimmter strategisch wichtiger Mineralien in die USA und stellte die Einfuhr einer breiten Palette von US-Agrarprodukten ein.

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Quelle: dpa, AP, AFP, Reuters

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