Berichte: Trump über eigenen Namen in Epstein-Akten informiert

Medienberichte:Trump über eigenen Namen in Epstein-Akten informiert?

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Donald Trump soll darüber informiert worden sein, dass sein Name in den Dokumenten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein genannt wird. Der US-Präsident streitet dies jedoch ab.

 US-Präsident Donald Trump spricht während eines KI-Gipfels im Andrew W. Mellon Auditorium.
Dass Trumps Name in den Ermittlungsakten auftaucht, deutet nicht automatisch auf eine Schuld hin.
Quelle: dpa

US-Justizministerin Pam Bondi soll laut Medienberichten Präsident Donald Trump im Frühjahr darüber informiert haben, dass sein Name in den Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vorkommt.
Das berichteten das "Wall Street Journal" (WSJ) und die "New York Times" unter Berufung auf hochrangige Regierungsbeamte beziehungsweise drei mit dem Austausch vertraute Personen. Ebenso CNN.
Demnach wurde Trump dabei auch darüber unterrichtet, dass viele andere hochkarätige Persönlichkeiten in den Dokumenten ebenfalls genannt werden.
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Dass Trumps Name als Bekannter Epsteins in Ermittlungsunterlagen auftaucht, ist per se denkbar. Daraus folgt nicht automatisch eine Schuld. So wurde er unter anderem auch in Gerichtsdokumenten in harmlosem Zusammenhang genannt.

Trump: Nicht von Bondi informiert

Der Republikaner war vergangene Woche von einer Journalistin gefragt worden, ob Bondi ihn darüber informiert hätte, dass sein Name in den Akten auftauche. Trump verneinte das, bestätigte aber, dass es ein kurzes Briefing gegeben habe.
Laut den Recherchen des WSJ wurde Trump bei dem Treffen darüber informiert, dass die Akten nach Einschätzung von Regierungsbeamten unbestätigte Gerüchte über viele Personen enthielten - darunter auch Trump -, die in der Vergangenheit mit Epstein verkehrt hatten. Demnach handelte es sich um ein Routine-Briefing, bei dem es um verschiedene Themen ging.
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Widersprüchliche Aussagen zu den "Epstein-Files", auch von US-Justizministerin Bondi, haben das Misstrauen unter Trump-Anhängern verstärkt, so ZDF-Korrespondintin Heike Slansky.17.07.2025 | 2:03 min

Kontroverse um Veröffentlichung der Akten

Trump ist nach Angaben des WSJ auch mitgeteilt worden, dass hochrangige Mitarbeiter des Justizministeriums nicht vorhätten, weitere Dokumente im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu Epstein freizugeben - denn diese würden unter anderem Informationen über die Opfer enthalten.
Der US-Präsident habe bei dem Treffen gesagt, er werde sich der Entscheidung des Justizministeriums anschließen, keine weiteren Akten freizugeben.
Epstein
Fast zwei Jahrzehnte hat der Milliardär Jeffrey Epstein ein Missbrauchs-System aufrecht erhalten, in dem Dutzende Mädchen missbraucht wurden. 11.12.2019

Druck auf Trump wächst

Trump steht in der Epstein-Affäre schon länger unter Druck. Die Akten zu dem Fall zu veröffentlichen, war eines seiner Wahlversprechen - Kritiker, auch aus dem eigenen Lager, fordern das nun ein.
Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, sorgte weltweit für Aufsehen. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.

Auch sechs Jahre nach seinem Tod findet der Sexualstraftäter Jeffrey Epstein noch immer in der öffentlichen Diskussion in den USA statt. Justizministerin Pam Bondi hatte zu Beginn ihrer Amtszeit angekündigt, alles zum Fall Epstein offenzulegen. Man habe eine Liste mit dessen Kunden.

Epstein hatte zum Teil minderjährige Frauen gegen hohe Summen vermittelt. Doch weder diese Liste noch andere Akten sind bislang veröffentlicht worden. Selbst die Existenz einer entsprechenden Liste ist ungewiss. Auch Kirschbaum zweifelt daran, dass es ein solches Dokument überhaupt gibt.

Trotzdem sorgt die angebliche Liste für Unruhe, vor allem in der MAGA-Bewegung ("Make America Great Again"). Das Misstrauen unter den Trump-Anhängern gegenüber der Regierung wächst.  

In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos der beiden belegen.

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Quelle: dpa, AP

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