Ukraines Ex-Parlamentschef getötet:Parubij-Attentat: Verdächtiger festgenommen
Nach dem Attentat auf den früheren ukrainischen Parlamentspräsidenten Andrij Parubij ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Über die Tat-Hintergründe war bislang wenig bekannt.
Nach dem Attentat auf den früheren ukrainischen Parlamentspräsidenten Parubij ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Parubij war in Lemberg auf offener Straße erschossen worden.
01.09.2025 | 0:21 minKurz nach den tödlichen Schüssen auf den ehemaligen ukrainischen Parlamentspräsidenten Andrij Parubij haben die Behörden einen Fahndungserfolg verkündet.
Ein Verdächtiger sei gefasst worden und habe bereits "eine erste Aussage" gemacht, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Montagfrüh in Online-Netzwerken.
Parubij, eine der Leitfiguren der pro-europäischen Bewegungen in der Ukraine, war am Wochenende in der westukrainischen Stadt Lwiw auf offener Straße erschossen worden.
Mehr als 500 Drohnen und Raketen haben die ukrainische Großstadt Saporischschja erschüttert. Moskau spricht von militärischen Zielen, getroffen wurden Schulen und Wohnhäuser.
31.08.2025 | 2:30 min
Innenminister: Verdächtiger in West-Ukraine gefasst
Selenskyj erklärte, Innenminister Ihor Klymenko und Sicherheitsbehörden-Chef Wasyl Malijuk hätten ihn über den Fahndungserfolg informiert.
Derzeit laufen dringende Ermittlungsmaßnahmen, um alle Umstände dieses Mordes zu klären.
Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
Innenminister Ihor Klymenko erklärte im Onlinedienst Telegram, an dem Einsatz zur Festnahme des Verdächtigen seien Dutzende Polizisten und andere Sicherheitskräfte beteiligt gewesen. Der Zugriff gelang demnach in der westlichen Region Chmelnytsky.
"Auch ein Donald Trump kann den Frieden in der Ukraine nicht herbeizaubern", sagt der Militärexperte Sönke Neitzel. Auch die Macht der USA sei begrenzt.
31.08.2025 | 6:11 minKlymenko: "Verbrechen sorgfältig vorbereitet"
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne er "nicht viele Details" dazu nennen, führte Klymenko aus. "Ich werde nur sagen, dass das Verbrechen sorgfältig vorbereitet wurde: Der Zeitablauf der Bewegungen des Verstorbenen wurde erforscht, die Route wurde festgelegt und ein Fluchtplan wurde entworfen."
Parubij war in der westukrainischen Stadt Lwiw auf offener Straße erschossen worden. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte dazu am Samstag mit, ein Mann habe "mehrere Schüsse" auf den 54-Jährigen abgefeuert und ihn "auf der Stelle" getötet. Die Behörde leitete eine Untersuchung wegen "vorsätzlichen Mordes" ein.
In Kopenhagen kommen die EU-Außenminister zu einem informellen Treffen zusammen. Dabei geht es um die Unterstützung der Ukraine und neue Sanktionen gegen den Aggressor Russland.
30.08.2025 | 2:50 minBilder des mutmaßlichen Tatorts, die in ukrainischen Medien veröffentlicht worden waren, zeigten einen am Boden liegenden Mann mit blutüberströmtem Gesicht. Der Verdächtige sei als Lieferant gekleidet gewesen und habe ein Elektrofahrrad gefahren, meldete der ukrainische Sender Suspilne.
Russische Agenten involviert?
In einigen Würdigungen ukrainischer Politiker wurde der Verdacht geäußert, dass Russland an dem Mordanschlag beteiligt gewesen sei. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 haben beide Länder einander mehrfach die Ermordung von Politikern und ranghohen Militärvertretern vorgeworfen.
Russische Staatsmedien berichteten, dass Parubij seit 2023 auf einer Fahndungsliste der Behörden in Russland stand.
Kanzler Merz stellt sich darauf ein, dass der Krieg gegen die Ukraine noch lange dauern könne. Es sei aber keine Option, dass die Ukraine kapituliere. Denn dann "sind überübermorgen wir dran."
31.08.2025 | 0:54 minParubij setzte sich für Unabhängigkeit der Ukraine ein
Parubij war von 2016 bis 2019 Parlamentspräsident der Ukraine und diente zuvor einige Monate als Vorsitzender des Sicherheitsrats. Schon zu Sowjetzeiten hatte sich der studierte Historiker für die Unabhängigkeit der Ukraine eingesetzt.
Er galt als eine der Leitfiguren bei den großen pro-europäischen Bewegungen der jüngeren ukrainischen Geschichte: der Maidan-Revolution von 2014 sowie der Orangefarbenen Revolution im Jahr 2004.
Mehr aus der Ukraine
- Interview
- Analyse
Kämpfe im Donbass:Ukrainer erobern Gebiete bei Pokrowsk zurück
von Christian Mölling, András Rácz - mit Video
Selenskyj besorgt:"Bis zu 100.000" russische Soldaten nahe Pokrowsk
- mit Video
Attentat auf Andrij Parubi:Lwiw: Ukrainischer Ex-Parlamentschef getötet