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Parteigründung sei "lächerlich":Trump: Elon Musk gerät "völlig aus der Bahn"
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Tech-Milliardär Elon Musk hat eine eigene Partei angekündigt. US-Präsident Donald Trump äußert sich nun erstmals zu dem Vorhaben und teilt heftig gegen seinen einstigen Freund aus.
Der Vorstoß von Elon Musk am Samstag markiert einen vorläufigen Höhepunkt der Fehde zwischen dem Tech-Milliardär und US-Präsident Donald Trump. Nun hat sich letzterer erstmals öffentlich zur Ankündigung Musks geäußert und diese als "lächerlich" bezeichnet. "Ich denke, es ist lächerlich, eine dritte Partei zu gründen", sagte der Republikaner Trump am Sonntag in Morristown im Bundesstaat New Jersey.
Eine dritte Partei zu gründen, trägt nur zur Verwirrung bei. Er kann seinen Spaß damit haben, aber ich denke, es ist lächerlich.
Donald Trump, US-Präsident
Trump: Elon Musk völlig aus der Bahn geraten
Bis vor kurzem waren Trump und Musk noch Verbündete. Musk hatte Trumps Wahlkampf mit mehr vielen Millionen Dollar unterstützt und wurde nach der Amtseinführung vorübergehend mit Kostensenkungen im Regierungsapparat beauftragt.
Dann folgte Anfang Juni eine Schlammschlacht, entzündet an den von Musk strikt abgelehnten Plänen Trumps in der Haushaltspolitik, die am Freitag verabschiedet wurden. Auf seiner Social Media Plattform Truth Social teilt Trump am Sonntag ebenfalls gegen Musk aus:
Es macht mich traurig, mitanzusehen, wie Elon Musk völlig 'aus der Bahn' gerät und sich in den letzten fünf Wochen im Wesentlichen zu einem Zugunglück entwickelt hat.
Donald Trump, US-Präsident
Streit wegen Trumps "Big Beautiful Bill"
Der Tech-Milliardär Musk hatte am Samstag auf seiner Kurznachrichtenplattform X erklärt, er werde die "Amerika Partei" gründen, die Amerikanern "ihre Freiheit" zurückgeben werde. Am Tag zuvor hatte Trump sein umstrittenes Steuersenkungs- und Ausgabengesetz - selbst tituliert als "Big Beautiful Bill" - unterzeichnet, das Musk vehement ablehnt.
Auf X schrieb Musk auf die Frage, was ihn dazu gebracht habe, Trump nicht mehr zu unterstützen, sondern ihn anzugreifen: Dies liege an der Erhöhung des Staatsdefizits durch das neue Gesetz. Der US-Präsident entgegnet auf Truth Social nun:
Es ist ein großartiger Gesetzesentwurf, aber leider hebt er für Elon die lächerliche Elektroauto-Pflicht auf.
Donald Trump, US-Präsident
Diese hätte "jeden gezwungen, innerhalb kurzer Zeit ein Elektroauto zu kaufen". "Ich war von Anfang an strikt dagegen. Die Leute dürfen jetzt kaufen, was sie wollen", so Trump.
Hat Musks Partei eine Chance?
Im politischen System der USA dominieren die Republikanische Partei und die Demokratische Partei. Daneben gibt es noch mehrere kleinere Parteien. Musk hat bisher radikalliberale - libertäre - sowie rechtspopulistische Standpunkte vertreten. Dass seine Partei nun die politische Landschaft Amerikas verändern wird, bezweifeln viele.
So sagt etwa Politikwissenschaftler Julian Müller-Kaler ZDFheute: "Ich halte die Erfolgschancen für einen wirklichen Politikwechsel in den USA über eine von Elon Musk gegründete Partei für sehr unwahrscheinlich." Auch ZDF-Reporterin Anne Brühl betont, dass Musk mit seiner Partei ein Risiko eingehe - auch, wenn er Trump "dennoch gefährlich werden könne".
Quelle: ZDF, dpa, Reuters
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