Nationalgarde in US-Metropolen:Trump zu Chicago: "Wir greifen ein"
Nach Los Angeles und Washington will Donald Trump auch in anderen US-Städten Bundesbehörden einsetzen. Chicago und Baltimore stehen als nächstes auf der Liste des US-Präsidenten.
US-Präsident Donald Trump will die Einsätze der Nationalgarde ausweiten.
Quelle: action pressUS-Präsident Donald Trump hat ein Einschreiten gegen angeblich ausufernde Kriminalität in Chicago im US-Bundesstaat Illinois angekündigt. "Wir greifen ein", sagte der Republikaner im Weißen Haus. Trump sagte nicht, was er genau plant, wie weit diese Pläne gediehen sind, ob die Nationalgarde eingesetzt wird und wann die Aktion starten könnte.
Er habe das Recht dazu, weil er die Pflicht habe, dieses Land zu schützen, sagte Trump. Dazu gehöre auch die Stadt Baltimore (US-Bundesstaat Maryland). Beide Städte liegen in Bundesstaaten, die von Demokraten geführt werden. Trumps mögliches Eingreifen traf bereits zuvor auf entschiedene Ablehnung durch Behörden- und Regierungsvertreter.
Seit Wochen macht Trump gegen demokratisch geführte Städte Stimmung und will nun die Nationalgarde nach Chicago schicken. Gouverneur Pritzker wehrt sich scharf.
26.08.2025 | 1:52 minEinsatz der Nationalgarde in der US-Hauptstadt
Trump hatte kürzlich die Nationalgarde nach Los Angeles und Washington entsandt und dies mit dortigen Gewaltverbrechen begründet. In der US-Hauptstadt hatte er die Polizei sogar unter Bundesaufsicht gestellt. Pläne, das Modell auch auf andere Städte auszuweiten, hat er öffentlich in Erwägung gezogen.
Die Washingtoner Bürgermeisterin Muriel Bowser hat er für die Zusammenarbeit mit den Bundesbehörden gelobt, den Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, dagegen für die Aussage kritisiert, dass Chicago keine Intervention des Bundes wünsche oder benötige.
Trumps Ziel ist es, "die demokratisch regierten Staaten auf Linie zu zwingen", sagt Politologin Clüver Ashbrook. Was sein Kurs für die USA bedeuten könnte, analysiert ZDFheute live.
24.08.2025 | 29:42 minPritzker: Trump will politische Rivalen einschüchtern
Trump erwähnte, er würde sich freuen, wenn Pritzker ihn um Hilfe für Chicago bitten würde. Man werde es aber unabhängig davon trotzdem tun, machte der Präsident klar. Pritzker stemmt sich gegen ein Eingreifen Trumps und wirft ihm vor, politische Rivalen einzuschüchtern.
Der Bürgermeister von Chicago, Brandon Johnson, warnte zuvor vor einem militarisierten Eingreifen der Regierung von Trump in der Millionenstadt. Er unterzeichnete daher ein Dekret, mit dem alle Abteilungen der Stadtverwaltung angewiesen werden, die Einwohner vor Maßnahmen der Bundesregierung zu schützen. Die Polizei soll demnach bei Patrouillen nicht mit dem Militär zusammenarbeiten.
Auch der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, hat sich gegen einen Eingriff des Bundes in der Stadt Baltimore verwehrt.
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