Nationalgarde in Washington ist laut Medienberichten bewaffnet

Medienberichte:Nationalgarde in Washington nun bewaffnet

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Trump hat die Nationalgarde in Washington eingesetzt. Nun sind die Soldaten laut übereinstimmenden Medienberichten auch mit Schusswaffen ausgestattet - auch zur Selbstverteidigung.

24.08.2025, USA, Washington: Bewaffnete Mitglieder der Nationalgarde von South Carolina patrouillieren vor der Union Station.

Nun auch bewaffnet in Washington: Mitglieder der Nationalgarde von South Carolina stehen vor der Union Station in Washington.

Quelle: dpa

Die von US-Präsident Donald Trump in Washington eingesetzten Nationalgardisten sind übereinstimmenden Medienberichten zufolge bewaffnet. Seit Sonntagabend (Ortszeit) tragen Soldaten Schusswaffen, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf eine Mitteilung der Nationalgarde und Augenzeugen berichten. Sie seien berechtigt, die Waffen zur Selbstverteidigung einzusetzen. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur dpa bei der Nationalgarde blieb zunächst unbeantwortet.

Die genaue Zahl der Soldaten sei noch unklar, sie würden jedoch entweder mit M17-Pistolen oder M4-Gewehren ausgestattet, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

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Trumps Vorgehen ist heftig umstritten

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Sein Vorgehen ist heftig umstritten - es gab bereits Proteste. Belege für einen Anstieg der Kriminalität geben die Statistiken der Polizei nicht her. Kritiker sprechen von einer Show, die Trump veranstalte. Die Soldaten sind unter anderem an Orten zu sehen, an denen viele Touristen unterwegs sind, die aber kein besonderer Hotspot für Gewalt und Kriminalität sind.

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Er warf Trump vor, eine Krise herbeireden zu wollen. Auch der Gouverneur von Illinois, J.B. Pritzker, erklärte, es gebe keinen Notstand, der einen solchen Einsatz rechtfertige.

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Moore sprach eine Einladung an Trump aus, weil dieser "offenbar gern in seliger Unwissenheit lebt", was die sinkenden Kriminalitätsraten in Baltimore betrifft. Trump behauptete in seinem Beitrag auf Truth Social hingegen: "Wes Moores Bilanz in Sachen Kriminalität ist sehr schlecht - es sei denn, er fälscht seine Zahlen wie viele andere 'blaue Staaten'".

Quelle: dpa, AP, Reuters

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