Chicago weist Trump zurück: Bürgermeister warnt vor Nationalgarde

Botschaft an Trumps Nationalgarde:Chicago "will keine Panzer" auf den Straßen

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Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump die Nationalgarde in der Hauptstadt Washington aktiviert - und gedroht, das Vorgehen noch ausweiten. Die US-Metropole Chicago wappnet sich.

Die Skyline von Chicago.

US-Präsident Donald Trump droht, auch in Chicago die Nationalgarde einzusetzen.

Quelle: AP

Die Stadt Chicago will bei einem etwaigen Einsatz der Nationalgarde oder von Bundesbeamten durch US-Präsident Donald Trump nicht mit diesen kooperieren. Der Bürgermeister der Metropole, Brandon Johnson, unterzeichnete am Samstag eine entsprechende Anordnung.

"Es geht darum, vorbereitet zu sein", sagte der Demokrat. Der Erlass solle den städtischen Mitarbeitern und allen Einwohnern Chicagos konkrete, klare Vorgaben dafür geben, "wie wir uns gegen diese Tyrannei wehren können".

X-Post von Brandon Johnson

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Man habe glaubwürdige Berichte erhalten, dass man nur noch Tage und nicht Wochen Zeit habe, bevor Städte mit militärischen Aktivitäten der Trump-Regierung konfrontiert werden könnten.

Chicagos Bürgermeister Brandon Johnson argumentiert vor einer Menge

Chicagos Bürgermeister Brandon Johnson.

Quelle: ddp

Er forderte Trump zu einem Kurswechsel auf. Mit Blick auf den Einsatz der Nationalgarde in der Hauptstadt Washington sagte Johnson:

Wir wollen keine Panzer auf unseren Straßen sehen.

Brandon Johnson, Bürgermeister von Chicago

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Später kündigte der Präsident an, dieses Vorgehen auf Chicago auszuweiten. Chicagos Bürgermeister Johnson hat darauf verwiesen, dass die Mordrate in der Stadt im vergangenen Jahr um mehr als 30 Prozent und die Zahl der Schießereien um fast 40 Prozent gesunken sei.

Die Befugnisse des Präsidenten zum Einsatz der Nationalgarde sind gesetzlich begrenzt. Für den Einsatz von Bundesbeamten, wie etwa denen der Einwanderungsbehörde ICE, gibt es jedoch nicht die gleichen Beschränkungen.

Quelle: Reuters, dpa
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