Bürgerkrieg :Sudan: RSF-Miliz ruft einseitige Waffenruhe aus
Seit Monaten kommen die Bemühungen um Frieden im sudanesischen Bürgerkrieg nicht voran. Jetzt ruft die RSF-Miliz eine dreimonatige Feuerpause aus. Doch die Armee lehnt offenbar ab.
Die sudanesische Armee lehnte am Sonntag einen internationalen Vorschlag für eine Waffenruhe ab
Quelle: AFPIm sudanesischen Bürgerkrieg haben die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) eine dreimonatige humanitäre Waffenruhe ausgerufen. Dies geschehe aufgrund der internationalen Bemühungen, insbesondere denen von US-Präsident Donald Trump, erklärte RSF-Anführer Mohammed Hamdan Dagalo am Montag in einer Rede.
Die Feuerpause ist damit offenbar einseitig: Der sudanesische Armeechef Abdel Fattah al-Burhan hatte einen ähnlichen Vorschlag am Sonntag abgelehnt. Eine Stellungnahme des Militärs lag zunächst nicht vor.
Hunger, Gewalt, Vertreibung – die humanitäre Lage im Sudan spitzt sich weiter zu. Nachdem die RSF-Miliz die Stadt Al-Faschir eingenommen hat, steht die Versorgung vielerorts vor dem Kollaps.
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Seit Monaten gibt es Bemühungen, ein Friedensabkommen für den Sudan zu erzielen - bislang ohne Erfolg.
Am Sonntag hatte der sudanesische Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan einen von den USA, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten ausgearbeiteten Vorschlag für eine Waffenruhe als "schlechtesten bislang" abgewiesen.
Er warf den Vermittlern vor, aufgrund der Teilnahme der Vereinigten Arabischen Emirate, denen regelmäßig vorgeworfen wird, die RSF-Miliz zu unterstützen, "voreingenommen" zu sein. Der jüngste Vorschlag der internationalen Vermittler sah laut al-Burhan vor, "die Armee abzuschaffen, Sicherheitsbehörden aufzulösen und die Miliz dort zu behalten, wo sie sich befinden."
Im September hatte die von der Armee kontrollierte sudanesische Regierung bereits einen Waffenruhe-Vorschlag abgelehnt, der den Ausschluss der Armee und der RSF-Miliz aus der Politik vorsah.
Im nordafrikanischen Bürgerkriegsland Sudan eskaliert der Machtkampf zwischen Armee und RSF-Miliz. Seit der Eroberung von Al-Faschir häufen sich Berichte von Gräueltaten.
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Die Kämpfe haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation mindestens 40.000 Menschen das Leben gekostet und etwa zwölf Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Hilfsorganisationen nehmen an, dass die tatsächliche Opferzahl um ein Vielfaches höher sein könnte.
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