Bürgerkrieg: RSF-Miliz ruft im Sudan einseitige Waffenruhe aus

Bürgerkrieg :Sudan: RSF-Miliz ruft einseitige Waffenruhe aus

|

Seit Monaten kommen die Bemühungen um Frieden im sudanesischen Bürgerkrieg nicht voran. Jetzt ruft die RSF-Miliz eine dreimonatige Feuerpause aus. Doch die Armee lehnt offenbar ab.

Ein sudanesische Soldat geht an einem beschädigten Gebäude in Kartoum vorbei.

Die sudanesische Armee lehnte am Sonntag einen internationalen Vorschlag für eine Waffenruhe ab

Quelle: AFP

Im sudanesischen Bürgerkrieg haben die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) eine dreimonatige humanitäre Waffenruhe ausgerufen. Dies geschehe aufgrund der internationalen Bemühungen, insbesondere denen von US-Präsident Donald Trump, erklärte RSF-Anführer Mohammed Hamdan Dagalo am Montag in einer Rede.

Die Feuerpause ist damit offenbar einseitig: Der sudanesische Armeechef Abdel Fattah al-Burhan hatte einen ähnlichen Vorschlag am Sonntag abgelehnt. Eine Stellungnahme des Militärs lag zunächst nicht vor.

Von Hungersnot betroffene Mutter hält ihren Sohn im Arm

Hunger, Gewalt, Vertreibung – die humanitäre Lage im Sudan spitzt sich weiter zu. Nachdem die RSF-Miliz die Stadt Al-Faschir eingenommen hat, steht die Versorgung vielerorts vor dem Kollaps.

12.11.2025 | 6:22 min

Bemühungen für Frieden stecken fest

Seit Monaten gibt es Bemühungen, ein Friedensabkommen für den Sudan zu erzielen - bislang ohne Erfolg.

Am Sonntag hatte der sudanesische Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan einen von den USA, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten ausgearbeiteten Vorschlag für eine Waffenruhe als "schlechtesten bislang" abgewiesen.

Er warf den Vermittlern vor, aufgrund der Teilnahme der Vereinigten Arabischen Emirate, denen regelmäßig vorgeworfen wird, die RSF-Miliz zu unterstützen, "voreingenommen" zu sein. Der jüngste Vorschlag der internationalen Vermittler sah laut al-Burhan vor, "die Armee abzuschaffen, Sicherheitsbehörden aufzulösen und die Miliz dort zu behalten, wo sie sich befinden."

Im September hatte die von der Armee kontrollierte sudanesische Regierung bereits einen Waffenruhe-Vorschlag abgelehnt, der den Ausschluss der Armee und der RSF-Miliz aus der Politik vorsah.

Sudan-Konflikt-Protest

Im nordafrikanischen Bürgerkriegsland Sudan eskaliert der Machtkampf zwischen Armee und RSF-Miliz. Seit der Eroberung von Al-Faschir häufen sich Berichte von Gräueltaten.

07.11.2025 | 1:51 min

Zwölf Millionen Flüchtlinge durch Bürgerkrieg

Im Sudan herrscht Krieg, seit im April 2023 ein Machtkampf zwischen dem Militär und der einflussreichen RSF-Miliz eskalierte.

Die Kämpfe haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation mindestens 40.000 Menschen das Leben gekostet und etwa zwölf Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Hilfsorganisationen nehmen an, dass die tatsächliche Opferzahl um ein Vielfaches höher sein könnte.

Quelle: AFP, Reuters, AP
Thema

Mehr zum Sudan

  1. Menschen flüchten innerhalb des Sudans, nachdem die RSF-Miliz ihren Wohnort unter Kontrolle genommen hat.

    Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet:Sudan: Amnesty fordert Druck von Bundesregierung auf Emirate

    mit Video

  2. ine Sudanesin, die aus der Stadt Al-Faschir geflohen ist

    UN-Gesandter zu humanitärer Krise:Sudan: "Berichte der Überlebenden sind erschütternd"

    mit Video

  3. Behelfsunterkünfte, die von vertriebenen Sudanesen errichtet wurden, die nach der Eroberung von El-Fasher durch die Rapid Support Forces (RSF) aus der Stadt geflohen sind

    UN-Menschenrechtskommissar Türk:Dringender Appell "Gräueltaten" im Sudan zu stoppen

    mit Video

  4. Sudanesen, die aus der Stadt Al-Faschir geflohen sind, nachdem sudanesische paramilitärische Kräfte Hunderte von Menschen in der westlichen Region Darfur getötet haben, unterhalten sich in ihrem Lager in Tawila