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Rede an die Nation:Biden: "Wir müssen zusammenhalten"
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Nach dem Attentat auf Donald Trump wendet sich US-Präsident Joe Biden aus dem Oval Office heraus an das Land. Es sei an der Zeit, "die Temperatur zu senken".
US-Präsident Joe Biden hat sich nach dem Attentat auf seinen politischen Kontrahenten Donald Trump in einer Ansprache an die Nation gewendet und ruft das tief gespaltene Land zur Mäßigung in der politischen Auseinandersetzung aufgerufen.
Meine amerikanischen Mitbürger, ich möchte heute Abend zu Ihnen über die Notwendigkeit sprechen, die Temperatur in unserem politischen Leben zu senken.
Joe Biden, US-Präsident
Biden: "Wir müssen zusammenhalten"
"Wir müssen zusammenhalten", sagte der Demokrat bei der seltenen Ansprache an die Nation aus dem Oval Office im Weißen Haus. Glücklicherweise sei Trump nicht schwer verletzt worden, so Biden. Er habe mit ihm telefoniert. Der US-Präsident forderte das Land auf, weiter für ihn und seine Familie zu beten.
Obwohl das Motiv des Schützen nicht bekannt sei, wolle er darüber sprechen, "was wir wissen": "Ein ehemaliger Präsident wurde angeschossen. Ein Amerikaner wurde getötet."
Man dürfe diesen Weg nicht einschlagen, so Biden.
Gewalt ist niemals die Antwort.
Joe Biden, US-Präsident, in seiner Rede an die Nation
Biden: "Wir lösen Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne"
Die politische Debatte im Land sei sehr hitzig geworden. "Es ist Zeit, sie abzukühlen", mahnte er in seiner etwa sechsminütigen Ansprache. Er betonte die Bedeutung von friedlicher Debatte in einer Demokratie, in der Meinungsverschiedenheiten unvermeidlich seien.
"Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne. So machen wir es - an der Wahlurne, nicht mit Kugeln", sagte Biden. Politik dürfe "nie wortwörtlich ein Schlachtfeld" sein.
Nichts ist jetzt wichtiger für uns, als zusammenzustehen.
Joe Biden, US-Präsident
Biden wünscht sich Amerika der "Anständigkeit und Würde"
Biden rief dazu auf, für ein Amerika der "Anständigkeit und Würde" zu stehen, nicht für ein Amerika des Extremismus und der Wut. Der 81-Jährige erwähnte auch den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Anhänger Trumps hatten damals gewaltsam den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg Bidens bei der Präsidentenwahl von 2020 formal zu bestätigen.
Anhänger Donald Trumps hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl von 2020 formal zu bestätigen.
Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede durch Behauptungen aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg durch massiven Betrug gestohlen worden sei. Büros im Kapitolgebäude wurden verwüstet, zahlreiche Abgeordnete versteckten sich in Todesangst vor den Schlägern, es gab allein 140 verletzte Polizisten. Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Im Januar 2021 widersetzte sich der damalige Vizepräsident Mike Pence dem Druck Trumps und bestätigte schließlich den Sieg des Demokraten Biden.
Zahlreiche Angreifer sind inzwischen verurteilt worden - allerdings hat Trump Begnadigungen in Aussicht gestellt. Auch er selbst wurde im Zusammenhang mit den Vorgängen angeklagt, doch wurde das Verfahren wegen seines jetzigen Wahlsieges eingestellt.
Quelle: dpa/AFP
Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede durch Behauptungen aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg durch massiven Betrug gestohlen worden sei. Büros im Kapitolgebäude wurden verwüstet, zahlreiche Abgeordnete versteckten sich in Todesangst vor den Schlägern, es gab allein 140 verletzte Polizisten. Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Im Januar 2021 widersetzte sich der damalige Vizepräsident Mike Pence dem Druck Trumps und bestätigte schließlich den Sieg des Demokraten Biden.
Zahlreiche Angreifer sind inzwischen verurteilt worden - allerdings hat Trump Begnadigungen in Aussicht gestellt. Auch er selbst wurde im Zusammenhang mit den Vorgängen angeklagt, doch wurde das Verfahren wegen seines jetzigen Wahlsieges eingestellt.
Quelle: dpa/AFP
Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede durch unbelegte Behauptungen aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg durch massiven Betrug gestohlen worden sei.
Es war das erste Mal seit Oktober, nach der Hamas-Attacke auf Israel, dass Biden sich an die Nation wendet. Er hat dazu eine Ansprache zur Hauptsendezeit aus dem Oval Office gewählt, was selten vorkommt.
Quelle: dpa, AFP
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