Türkei: PKK kündigt Abzug aller Kämpfer in den Nordirak an

Kurdische Arbeiterpartei:PKK kündigt Abzug aller Kämpfer aus der Türkei an

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Die PKK will ihre Kämpfer aus der Türkei in den Nordirak abziehen und fordert rechtliche Schritte für den Friedensprozess. 25 Mitglieder haben das Land bereits verlassen.

Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) stellen sich während einer Zeremonie in Sulaimaniyah in der autonomen Region Kurdistan im Irak am 11. Juli 2025 auf, um ihre Waffen in eine Grube zu legen.

Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) haben bereits im Juli ihre Waffen niedergelegt (Archivbild).

Quelle: AFP

Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat den Rückzug aller ihrer Kämpfer aus der Türkei in den Nordirak angekündigt. Die PKK erklärte am Sonntag nach Angaben der kurdischen Nachrichtenagentur Firat:

Wir führen derzeit den Abzug all unserer Kräfte innerhalb der Türkei durch.

PKK-Erklärung

25 Kämpferinnen und Kämpfer hätten sich bereits in den Nordirak zurückgezogen. Die PKK forderte die türkische Regierung dazu auf, alle nötigen "rechtlichen und politischen" Schritte zur Umsetzung des vereinbarten Friedensprozesses zu unternehmen.

unge Kurden halten ein Plakat des inhaftierten Anführers der militanten PKK, Abdullah Öcalan.

Die Selbstentwaffnung der PKK dieses Jahr machte vielen Kurden in der Türkei Hoffnung auf gleiche Rechte in der Zukunft. Zugleich gibt es Zweifel, ob Präsident Erdogan das erfüllt.

11.08.2025 | 2:00 min

PKK fordert Teilnahme an demokratischen Prozessen

Zudem müsse den PKK-Mitgliedern eine Teilnahme an demokratischen Prozessen ermöglicht werden. "Die Gesetze, die für die Teilnahme am demokratischen politischen Leben erforderlich sind, müssen unverzüglich umgesetzt werden", hieß es weiter in der Erklärung, die Firat anlässlich einer Zeremonie im Nordirak veröffentlichte.

Die PKK hatte im Mai ihre Auflösung bekannt gegeben und ihren jahrzehntelangen bewaffneten Kampf für die Rechte der Kurden für beendet erklärt. Anfang Juli hatten bei einer Zeremonie im kurdischen Teil des Irak 30 PKK-Kämpfer symbolisch ihre Waffen verbrannt. Sie waren damit einem Aufruf des seit 1999 wegen Hochverrats inhaftierten PKK-Gründers Abdullah Öcalan gefolgt, der weiter im Gefängnis sitzt.

Schaltgespräch zwischen Serra Bucak und Christoph Wiesel

Die Auflösung der PKK sei eine "sehr historische Entscheidung", sagt die Co-Bürgermeisterin der türkischen Stadt Diyarbakır, Serra Bucak. Es sei ein neuer Start in der Beziehung zwischen Kurden und türkischem Staat. Die Hoffnung auf Versöhnung sei groß.

12.05.2025 | 3:34 min

PKK weiterhin als Terrororganisation eingestuft

Im August nahm im Parlament in Ankara eine Kommission ihre Arbeit auf, die den rechtlichen Rahmen für einen Friedensprozess erarbeiten soll.

Die Türkei und ihre westlichen Verbündeten stufen die PKK weiterhin als Terrororganisation ein. Mehr als 40.000 Menschen wurden seit 1984 bei den Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee getötet. 

Quelle: AFP
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