Schuleinsturz in Indonesien: Fünf Schüler gerettet

Schuleinsturz in Indonesien:Fünf Schüler gerettet - wenig Hoffnung für Vermisste

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Nach dem Einsturz einer Schule auf der indonesischen Insel Java suchen Retter nach Verschütteten. Fünf Kinder können sie lebend bergen, für viele weitere sinkt die Hoffnung.

Rettungskräfte im Einsatz in Sidoarjo, Ost-Java, Indonesien, am 1. 10. 2025

Rettungskräfte im Einsatz

Quelle: epa

Nach dem Einsturz eines mehrstöckigen Schulgebäudes in der indonesischen Provinz Ost-Java haben Einsatzkräfte fünf Menschen lebend aus den Trümmern geborgen. Einer von ihnen ist nach Angaben der Behörden in kritischem Zustand.

Gleichzeitig wurden am Mittwoch zwei weitere Leichen geborgen, womit die Zahl der Todesopfer auf fünf stieg, wie der Sprecher des Katastrophenschutzes Abdul Muhari am Morgen bestätigte. Etwa 100 Menschen hatten den Einsturz überlebt, viele von ihnen wurden noch im Krankenhaus behandelt.

Hoffnung für fast 60 Vermisste sinkt

Doch noch immer würden vermutlich fast 60 Schüler vermisst, die meisten im Alter zwischen 13 und 18 Jahren, hieß es. Es wächst die Sorge, dass das Unglück zu den verheerendsten Gebäudeeinstürzen in Indonesien in jüngerer Zeit zählen könnte.

Rettungskräfte suchen nach dem Einsturz eines Gebäudes in einem islamischen Internat in Indonesien nach Überlebenden.

Nach dem Einsturz eines Schulgebäudes in Indonesien suchen Einsatzkräfte nach Überlebenden. Mindestens ein Schüler kam ums Leben, fast 100 wurden verletzt.

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Rettungskräfte haben offenbar kaum mehr Hoffnung, Überlebende in den Trümmern zu finden. Mithilfe von Drohnen mit Wärmebildkameras sei von den Verschütteten "kein Lebenszeichen mehr" festgestellt worden, sagte der Leiter der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Suharyanto, vor Journalisten am Unglücksort.

Schule war noch im Bau - tragende Säule eingestürzt

Die Zahl der Vermissten war längere Zeit unklar. Ein Sprecher der Behörde hatte gesagt, Angaben könnten sich noch ändern, da sich einige Überlebende noch nicht gemeldet hätten. Am Mittwoch war noch von mehr als 90 Vermissten die Rede gewesen. Manche Schüler, die auf der Anwesenheitsliste standen, waren aber gar nicht im Unterricht und haben mittlerweile ihre Familien kontaktiert.

An dem islamischen Internat in der Stadt Sidoarjo wurde noch gebaut, es war aber bereits in Betrieb. Das Unglück ereignete sich während des Gießens einer Betondecke, als Medienberichten zufolge offenbar eine tragende Säule nachgab. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich zahlreiche Schüler zum Nachmittagsgebet in der Schule auf. Dutzende wurden unter tonnenschweren Betonplatten und Ziegeln begraben.

Massenproteste in Indonesien

In Indonesien sind erneut Tausende auf die Straße gegangen, um gegen die Regierung zu protestieren. Diese hatte die Einführung hoher Zulagen für Abgeordnete eingeführt.

29.08.2025 | 0:20 min

Weiter Einsturzgefahr durch instabile Trümmer

Die Rettungsteams arbeiten unter schwierigsten Bedingungen. Weil die Trümmer sehr instabil seien, könne schweres Gerät kaum eingesetzt werden, sagte Muhari.

Wenn es Anzeichen für Leben gibt, graben unsere Teams weiter von Hand - auch wenn das sehr viel länger dauert.

Abdul Muhari, Sprecher Katastrophenschutzes

Zahlreiche verzweifelte Eltern haben seit Tagen nahe der Unglücksstelle ausgeharrt und auf positive Nachrichten der Retter gehofft. Hunderte Einsatzkräfte der Such- und Rettungsagentur Basarnas, lokaler Katastrophenschutzbehörden, des Militärs und der Polizei sind rund um die Uhr im Einsatz.

In Indonesien gibt es landesweit Zehntausende islamische Schulen und Internate. Der südostasiatische Inselstaat Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Fast 90 Prozent - etwa 240 Millionen Menschen - sind Muslime.

Quelle: dpa, AFP

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