Nach heftigen Krawallen:Indonesien will Privilegien für Abgeordnete streichen
Tagelang waren Menschen in Indonesien auf die Straßen gegangen. Nun reagiert die Führung - und kündigt an, eine Reihe von Vergünstigungen für Parlamentarier zu streichen.
In Indonesien gibt es seit Tagen landesweit regierungskritische Demonstrationen, die sich unter anderem gegen Sonderzahlungen und Wohnungszuschüsse für Abgeordnete richten.
Quelle: epaIn Indonesien hat die Regierung nach tagelangen Protesten mit mindestens fünf Toten eine Kürzung der Vergünstigungen für Abgeordnete verkündet. Das Präsidium des Parlaments habe angekündigt, "mehrere Maßnahmen" zu streichen, sagte Präsident Prabowo Subianto am Sonntag in einer Rede in der Hauptstadt Jakarta.
Es gehe um "die Höhe der Zulagen für Abgeordnete" und ein "Moratorium für Auslandsbesuche". Um welche Zulagen es genau geht, sagte der Ex-General nicht.
In Indonesien sind erneut Tausende auf die Straße gegangen, um gegen die Regierung zu protestieren. Diese hatte die Einführung hoher Zulagen für Abgeordnete beschlossen.
29.08.2025 | 0:20 minZuvor hatten Demonstranten das Haus von Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati geplündert, wie Soldaten und ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP mitteilten.
Proteste und Ausschreitungen seit Amtsantritt
Die Ausschreitungen verurteilte Präsident Prabowo in seiner Rede scharf. Auch wenn "das Recht auf friedliche Versammlung" respektiert und geschützt werden müsse, tendierten einige Handlungen der Demonstranten "in Richtung Verrat und Terrorismus", sagte der Präsident.
Die Proteste und Ausschreitungen in Indonesien sind die heftigsten seit dem Amtsantritt von Präsident Prabowo im vergangenen Oktober. Verteidigungsminister Sjafrie Sjamsoeddin kündigte an, Armee und Polizei würden "entschiedene Maßnahmen" gegen "Randalierer und Plünderer" ergreifen.
In Indonesien kamen drei Menschen bei Protesten ums Leben. Die Proteste richten sich vor allem gegen hohe Abgeordneten-Gehälter, dabei wurde ein Parlamentsgebäude in Brand gesetzt.
30.08.2025 | 0:14 minMehrere Häuser von Abgeordneten geplündert
In dem südostasiatischen Land hatte es landesweit regierungskritische Demonstrationen gegeben, die sich unter anderem gegen Sonderzahlungen und Wohnungszuschüsse für Abgeordnete richteten.
Insbesondere die Ankündigung, dass indonesische Abgeordnete künftig eine Wohnzulage erhalten sollen, die fast zehnmal so hoch ist wie der Mindestlohn in Jakarta, hatte die Proteste angeheizt. In den vergangenen Tagen waren daraufhin mehrere Häuser von Abgeordneten geplündert worden.
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