Nord-Stream-Anschlag: Polen liefert Verdächtigen nicht aus

Explosionen an Gaspipelines:Nord-Stream-Anschlag: Polen liefert Verdächtigen nicht aus

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Ein Verdächtiger im Fall des Nord-Stream-Anschlags darf nicht nach Deutschland ausgeliefert werden. Das entschied ein polnisches Gericht am Freitag.

Der ukrainische Angeklagte Volodymyr Zuravlov hört zu, wie ein Richter im Gerichtssaal des Regionalgerichts Warschau in Polen am Freitag, dem 17. Oktober 2025, die Entscheidung verkündet, die Auslieferung an Deutschland nicht zuzulassen.

Seit drei Jahren suchen Ermittler die Täter hinter der Nord-Stream-Sabotage. Ein Warschauer Gericht verweigert nun die Auslieferung eines verdächtigen Ukrainers an Deutschland.

17.10.2025 | 2:39 min

Ein polnisches Gericht hat die Auslieferung eines ukrainischen Verdächtigen an Deutschland im Zusammenhang mit den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines abgelehnt. Das teilten die Richter am Freitag mit. Die Entscheidung ist im Sinne der Regierung in Warschau.

Ministerpräsident Donald Tusk hatte bereits Anfang des Monats erklärt, eine Übergabe von Wolodymyr Z. sei nicht im Interesse Polens. Das Problem sei nicht, dass die Unterwasser-Pipelines von Russland nach Deutschland im September 2022 gesprengt, sondern dass sie überhaupt gebaut worden seien, sagte Tusk.

X-Post von Donald Tusk

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Vorwurf der "verfassungsfeindlichen Sabotage"

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wirft Wolodymyr Z. vor, Teil einer Gruppe gewesen zu sein, die eine Segeljacht gemietet und Sprengstoff an den Pipelines nahe der dänischen Insel Bornholm platziert haben soll. Ihm werden die Verabredung zu einem Sprengstoffanschlag sowie "verfassungsfeindliche Sabotage" zur Last gelegt.

Natalie Steger

Der Verdächtige im Fall des Nord-Stream-Anschlags wird nicht nach Deutschland ausgeliefert – so das Urteil eines polnischen Gerichts. Natalie Steger mit einer Einschätzung.

17.10.2025 | 1:16 min

Sein polnischer Anwalt hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und erklärt, sein Mandant habe nichts Unrechtes getan. Er stellte zudem infrage, ob die Zerstörung russischen Eigentums durch einen Ukrainer während des Krieges zwischen beiden Ländern eine strafrechtliche Angelegenheit sei.

Vertrauliche Unterlagen aus den Sicherheitsbehörden, die ZDF frontal und dem "Spiegel" vorliegen, zeigten im Detail, wie die Ermittler mutmaßlichen Mitgliedern der Truppe auf die Schliche kamen.

Bug des Segelschiffs Andromeda in der Ostsee mit Wellengang

Wer steckt hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines? Für deutsche Ermittler verdichten sich die Spuren in Richtung Ukraine - eine Spurensuche auf der Ostsee.

25.08.2023 | 36:08 min

Mehrere Verdächtige, keine Auslieferungen

In Italien war bereits ein Ukrainer in dem Fall festgenommen worden. Auch er ist noch nicht an Deutschland ausgeliefert worden. Die Bundesregierung äußert sich nicht zu den Fällen, sondern verweist auf den Generalbundesanwalt, der die Ermittlungen führt.

Die Explosionen hatten im Jahr 2022 die Gaspipelines in der Ostsee schwer beschädigt. Die Anschläge rund sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verschärften die Energiekrise in Europa.

Reporter Christian Rohde vom investigativen ZDF-Politikmagazin Frontal bei ZDFheute live.

Die Taucher, die hinter dem Anschlag auf Nord Stream 1 und 2 stecken, sähen sich als Patrioten, so Frontal-Reporter Christian Rohde. Für sie seien die Pipelines ein "legitimes Ziel".

21.08.2025 | 7:12 min

Quelle: Reuters, dpa

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