Nawalny-Witwe: Er wurde in Russland vergiftet - Labortests

Laboruntersuchungen als Beweis:Witwe: Nawalny wurde in Russland vergiftet

|

Der Tod von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny jährte sich im Feburar. Seine Witwe ist sich jetzt sicher: Ihr Mann wurde vergiftet. Das hätten Laboruntersuchungen ergeben.

17.03.2024, Berlin: Julia Nawalnaja, Witwe von Alexej Nawalny, steht in einer Warteschlange vor der russischen Botschaft, um ihre Stimme für die Präsidentschaftswahl abzugeben.

Der verstorbene russische Oppositionelle Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Witwe vergiftet worden. Dies hätten ausländische Labortests ergeben.

Quelle: dpa

Der vor rund eineinhalb Jahren in russischer Haft verstorbene Kremlkritiker Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Witwe vergiftet worden.

Jahrestag des Todes von Kremlgegner Nawalny

Trauer und Trotz: Am Todestag des russischen Oppositionellen Nawalny besuchten hunderte Menschen sein Grab in Moskau, trotz drohender Strafen. Auch weltweit wurde an ihn erinnert.

16.02.2025 | 2:39 min

Labors in zwei Ländern hätten unabhängig voneinander die aus Russland geschmuggelten biologischen Proben Nawalnys untersucht, sagte Julia Nawalnaja in einem auf Youtube veröffentlichten Video.

Die Labors beider Länder sind zum Schluss gekommen: Alexej wurde umgebracht, konkret vergiftet.

Julia Nawalnaja

Nawalnaja sagte nicht, welche Labore die sterblichen Überreste ihres Mannes untersuchten und in welchen Ländern sich diese befinden. Auch die genauen Ergebnisse der Untersuchungen - etwa welches Gift eingesetzt worden sein soll - gab sie nicht preis. Stattdessen forderte sie die Veröffentlichung der Laborberichte.

Julia Nawalnaja auf X

Ein Klick für den Datenschutz

Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

Es blieb zunächst auch unklar, in wessen Auftrag die Laboruntersuchungen durchgeführt worden waren.

Vorwürfe gegen westliche Politiker

Nawalnaja erhob auch Vorwürfe an westliche Politiker. Diese hätten ihr gesagt, dass eine Veröffentlichung "aus politischen Erwägungen" verschoben werde. Es sei nötig, endlich klar zu benennen, mit welchem Gift Kremlchef Wladimir Putin Nawalny habe töten lassen, sagte sie.

Härtester Gegner Putins

Nawalny war der bekannteste Kritiker Putins in Russland. Im August 2020 überlebte er nur knapp einen Giftanschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok, für den er anschließend den russischen Geheimdienst FSB verantwortlich machte. Er wurde auf Bitten Nawalnajas nach Deutschland überstellt und dort in der Berliner Charité behandelt.

Nawalnys Anwaelte vor Gericht

Anfang 2024 starb der russische Oppositionelle Nawalny unter ungeklärten Umständen in einem Straflager. Nun wurden auch drei seiner Anwälte zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

17.01.2025 | 0:24 min

Die russischen Behörden nahmen den Politiker direkt nach seiner Rückkehr im Januar 2021 nach Russland fest. Ihm wurde zunächst der Verstoß gegen Meldeauflagen aus einem früheren Verfahren vorgeworfen. Später initiierte die russische Justiz weitere Verfahren - unter anderem wegen Extremismus - und verurteilte ihn zu einer langen Haftstrafe. Im Ausland wurden die Verfahren gegen Nawalny als politisch motiviert kritisiert. Zuletzt saß er in einem Gefängnis nördlich des Polarkreises, wo er im Februar 2024 starb.

Demonstrierende Anhänger Nawalnys

Nach Nawalnys Tod sucht die russische Opposition nach einer Strategie. Doch im Exil herrscht Streit, während Oppositionellen in Russland Repressionen drohen.

08.05.2025 | 29:51 min

Russland sprach von natürlichem Tod

Die russischen Behörden sprachen offiziell von einer natürlichen Todesursache des damals 47-Jährigen. Kritiker Russlands - und auch viele westliche Regierungen - gehen von einer gezielten Tötung aus.

Quelle: dpa

Mehr zum Thema Russland