Mexikos Präsidentin erstattet Anzeige wegen Belästigung

Vorfall in Mexiko-Stadt:Mexikos Präsidentin erstattet Anzeige wegen Belästigung

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Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat einen Mann angezeigt, nachdem dieser sie belästigt hatte. Es habe sich um einen Angriff auf alle Frauen gehandelt, mahnte sie.

Claudia Sheinbaum

Bei einem Rundgang durch das historische Zentrum von Mexiko-Stadt ist Präsidentin Claudia Sheinbaum von einem Mann begrabscht worden. (Archivbild)

Quelle: Imago

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hat nach eigenen Angaben einen Mann angezeigt, der sie in betrunkenem Zustand belästigt haben soll. Zu dem Übergriff soll es am Dienstag nahe dem Regierungssitz in Mexiko-Stadt gekommen sein.

Kein Mann hat das Recht, diesen Raum zu verletzen.

Claudia Sheinbaum, Präsidentin Mexiko

Sheinbaum sagte, das sei nicht der erste Fall von Belästigung gewesen, den sie persönlich erlebt habe. Das Problem betreffe nicht nur sie als Präsidentin.

Belästigung von Sheinbaum auf Aufnahmen zu sehen

In einem Video in den sozialen Medien schien sich der Mann für einen Kuss zu Sheinbaum zu lehnen und sie am Körper zu berühren. Sheinbaum schob seine Hände weg, behielt ein steifes Lächeln bei und wandte sich ihm zu. Man konnte sie teilweise sagen hören: "Keine Sorge."

Bei dem Vorfall habe es sich um einen Angriff auf alle Frauen gehandelt, erklärte die Präsidentin. Deshalb habe sie sich zu rechtlichen Schritten entschieden.

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19.11.2024 | 1:30 min

Der beschuldigte Mann war zuvor festgenommen worden, wie Bürgermeisterin Clara Brugada mitteilte. "Wenn sie die Präsidentin anfassen, fassen sie uns alle an", schrieb sie auf der Plattform X.

Heute bekräftigen wir unseren Einsatz für eine Politik der Null-Toleranz gegenüber Gewalt gegen Frauen. In dieser Stadt hat Belästigung keinen Platz.

Clara Brugada, Bürgermeisterin Mexiko-Stadt

Sheinbaum verzichtet auf Schutz durch Militäreinheit

Der Vorfall rief auch Fragen über die Sicherheit der Präsidentin hervor. Es wurde Kritik an den Sicherheitskräften laut, weil sich der Mann der Präsidentin offenbar mühelos nähern konnte.

Sheinbaum berichtete, sie und ihr Team hätten entschieden, zu Fuß vom Nationalpalast zum Bildungsministerium zu gehen, um Zeit zu sparen. Der Zwischenfall mit der Belästigung werde aber nicht dazu führen, dass sie künftig ihr Verhalten ändere.

Wie ihr Vorgänger Andrés Manuel López Obrador verzichtet auch Sheinbaum auf den Schutz durch die eigentlich dafür vorgesehene Militäreinheit.

Quelle: AP, dpa

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