Angespannte Lage: China patrouilliert vor japanischer Inselgruppe

Angespannte Lage:China patrouilliert vor japanischer Inselgruppe

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Japan verwaltet die Senkaku-Inseln im Ostchinesischen Meer. China beansprucht sie für sich - und hat die Küstenwache ins Gebiet vor den Inseln geschickt.

Schiff der chinesischen Küstenwache

Im April 2024 war die chinesische Küstenwache vor den Senkaku Inseln aufgetaucht, nun ist es wieder passiert. (Archivbild)

Quelle: ddp

Ein Verband der chinesischen Küstenwache ist in die Gewässer der von Japan kontrollierten Senkaku-Inseln eingedrungen und hat damit die Spannungen mit Tokio weiter verschärft. Die chinesische Küstenwache sprach von einer Patrouille zur "Durchsetzung von Rechten".

China und Japan streiten seit langem um die von Japan verwalteten Inseln, die in Peking Diaoyu und in Tokio Senkaku genannt werden. Bislang hatten japanische Politiker es vermieden, Taiwan in solchen Szenarien öffentlich zu erwähnen und pflegten eine "strategische Zweideutigkeit", die auch der wichtigste Sicherheitsverbündete Japans, die USA, bevorzugt.

Donald Trump bei einem Termin im Staatsgästehaus Akasaka-Palast in Tokio

USA und Japan wollen ihre Partnerschaft deutlich ausbauen. In Tokio haben sie ein Abkommen zu Seltenen Erden unterzeichnet, um die Rohstoffabhängigkeit von China zu verringern.

28.10.2025 | 1:32 min

Äußerungen zu Taiwan sorgen in China für Aufruhr

Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind angespannt, seit die japanische Ministerpräsidentin Sanae Takaichi eine militärische Reaktion ihres Landes auf einen möglichen chinesischen Angriff auf Taiwan nicht ausgeschlossen hatte.

Takaichi hatte am 7. November im Parlament gesagt, dass ein hypothetischer chinesischer Angriff auf das demokratisch regierte Taiwan eine militärische Reaktion Tokios auslösen könnte. Die Äußerungen lösten eine wütende Reaktion in Peking aus, das eine Zurücknahme der Aussage forderte. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und hat den Einsatz von Gewalt nicht ausgeschlossen, um die Insel unter seine Kontrolle zu bringen. Die Regierung in Taipeh weist die Souveränitätsansprüche Pekings zurück.

Eine mutmaßliche Militärübung Chinas vor Taiwan hat international für Aufsehen gesorgt. Was das für das Treffen zwischen Trump und Xi bedeutet, erklärt Luisa Houben.

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27.10.2025 | 1:04 min

China intensiviert Spannungen mit Japan und Taiwan

Seit den Äußerungen Takaichis hat China den Druck auf Japan erhöht. Der chinesische Generalkonsul in Osaka sagte, "wer den Kopf herausstreckt, dem wird er abgeschlagen", woraufhin Tokio formellen Protest einlegte. Peking bestellte zudem erstmals seit mehr als zwei Jahren den japanischen Botschafter ein. Am Freitag warnte China seine Bürger vor Reisen nach Japan, woraufhin drei chinesische Fluggesellschaften kostenlose Stornierungen anboten.

Das taiwanische Verteidigungsministerium meldete unterdessen am Sonntagmorgen den Einsatz von 30 chinesischen Militärflugzeugen und sieben Marineschiffen im Luftraum und in den Gewässern um die Insel innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Taipeh spricht von einer andauernden militärischen Druckkampagne Pekings.

Quelle: Reuters

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