Interview
Nach Kritik an Israel-Angriff:Iran bestellt deutschen Botschafter ein
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Nachdem Deutschland Irans Botschafter einbestellt hat, greift der Iran zum selben Mittel. Das iranische Außenministerium bestellt die Botschafter Deutschlands und Österreichs ein.
Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com
Der Iran hat angesichts diplomatischer Differenzen den deutschen Botschafter einbestellt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, sei neben dem neuen Botschafter Markus Potzel in Teheran separat auch der Leiter der Vertretung Österreichs ins Außenministerium zitiert worden. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.
Deutschland hat zuvor iranischen Botschafter einbestellt
Am Mittwoch hatte Deutschland als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile.
Die Attacke sei "durch nichts zu rechtfertigen" und "vollkommen grundlos", betonte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin mit Blick auf den iranischen Raketenangriff. Der Iran wurde demnach über den Geschäftsträger aufgefordert, weitere Angriffe auf Israel "auch über seine Verbündeten" zu unterlassen.
Iran sieht Angriff auf Israel als "notwendige Reaktion" an
Auch in Wien war am Mittwoch nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA der Geschäftsträger der iranischen Botschaft einbestellt worden. "Dem Geschäftsträger wurde unmissverständlich klargemacht, dass wir den iranischen Raketenangriff auf Israel und auf die israelische Zivilbevölkerung aufs Schärfste verurteilen", erklärte das österreichische Außenministerium demnach.
Teheran verwahrte sich auch gegen die gemeinsame Kritik der sieben wichtigen Industriestaaten (G7), darunter Deutschland und die USA, an dem Raketenangriff auf Israel. Der iranische Außenamtssprecher Esmail Baghaei verurteilte in einer Erklärung "die anhaltende parteiische und verantwortungslose Herangehensweise" der G7. Der iranische Raketenangriff auf Israel wurde als "notwendige Reaktion" auf Israels "aggressive Handlungen" bezeichnet.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, AFP, reuters
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