Großbritannien: Geheimdienst MI6 wird erstmals von Frau geleitet

Premiere in Großbritannien:Erste Frau führt Auslandsgeheimdienst MI6

|

Blaise Metreweli wird im Herbst Geschichte schreiben: Sie rückt dann als erste Frau an die Spitze des britischen Auslandsgeheimdienst MI6.

Das Hauptquartier des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 ("Military Intelligence Section 6") am 22.03.2024 in London.
Im Hauptquartier des britischen Geheimdienstes MI6 wir ab Herbst mit Blaise Metreweli erstmals eine Frau Chefin.
Quelle: Imago

Erstmals in der Geschichte des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 soll eine Frau dessen Chefposten übernehmen. Die studierte Anthropologin Blaise Metreweli wird die Rolle im Herbst vom derzeitigen Amtsinhaber Richard Moore übernehmen, wie die Regierung von Großbritannien mitteilte. Metreweli arbeitet demnach seit 1999 für den britischen Geheimdienst, derzeit ist sie Generaldirektorin für Technologie und Innovation beim MI6. Den größten Teil ihrer Laufbahn habe sie in verschiedenen Funktionen im Nahen Osten und in Europa verbracht.
Dieses vom britischen Außenministerium veröffentlichte undatierte Bild zeigt Blaise Metreweli, die designierte neue Chefin des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6.
Blaise Metreweli arbeitet seit 1999 für den britischen Geheimdienst, jetzt rückt sie an die Spitze des Auslandsgeheimdienstes MI6.
Quelle: dpa

Das gewöhnlich nur als "C" bezeichnete Oberhaupt des MI6 trägt die operative Verantwortung für den Geheimdienst und ist dessen einziges Mitglied, das namentlich in der Öffentlichkeit genannt wird. Metreweli sagte, sie sei geehrt, den Dienst leiten zu dürfen. Als MI6-Chefin wird sie dem Außenministerium unterstellt sein.
Großbritanniens Premier Keir Starmer.
In London protestierten jüngst Tausende gegen die Labour-Regierung um Premier Starmer protestiert. Der Grund sind massive Einschnitte bei den Sozialleistungen. 07.06.2025 | 1:44 min

MI6-Chefin gab es bislang nur in James-Bond-Filmen

Eine Frau an der Spitze des legendären Geheimdienstes gab es bisher nur in den James-Bond-Filmen, wo Schauspielerin Judy Dench von 1995 bis 2015 mehrfach die fiktionale M verkörperte.
Die historische Premiere fällt nun just in eine Zeit, "in der die Arbeit unserer Nachrichtendienste noch nie so wichtig war wie heute", wie Premierminister Keir Starmer erklärte. "Das Vereinigte Königreich ist mit Bedrohungen von noch nie dagewesenem Ausmaß konfrontiert - seien es Aggressoren, die ihre Spionageschiffe in unsere Gewässer schicken, oder Hacker, die mit ausgeklügelten Cybertaktiken versuchen, unsere öffentlichen Dienste zu stören." Auch Außenminister David Lammy betonte die Bedeutung der Rolle "in Zeiten globaler Instabilität".
Quelle: dpa

Weitere Nachrichten aus Großbritannien