Affäre um US-Sexualstraftäter:Abgeordnete wollen Freigabe aller Epstein-Akten erzwingen
Die unvollständige Veröffentlichung der Epstein-Akten hat viel Kritik ausgelöst. Zwei Mitglieder des US-Kongresses wollen nun die Freigabe aller Dokumente erzwingen.
Der US-Republikaner Thomas Massie (M.) und der Demokrat Ro Khanna (l.) lassen bei den Epstein-Akten nicht locker.
Quelle: AFPZwei US-Kongressmitglieder wollen Justizministerin Pam Bondi zur Veröffentlichung der restlichen Epstein-Akten zwingen - und zwar über einen parlamentarischen Winkelzug. Zusammen mit dem Demokraten Ro Khanna arbeite er an einem entsprechenden Entwurf, sagte der republikanische Kongressabgeordnete Thomas Massie bei CBS News.
Stimmt das Repräsentantenhaus zu, müsste Bondi demnach für jeden Tag eine Geldstrafe zahlen, an dem die geforderten Dokumente in der Affäre um den gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein nicht herausgegeben werden.
Die US-Demokraten haben dem Justizministerium vorgeworfen, aus den Epstein-Akten eine Datei entfernt zu haben. Darauf soll US-Präsident Trump gemeinsam mit Jeffrey Epstein zu sehen gewesen sein.
21.12.2025 | 0:17 minMassie und Khanna werfen dem Ministerium vor, Regeln zu missachten und gegen das Gesetz zu verstoßen. Beide haben trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit schon öfter Gesetzesinitiativen vorangetrieben, sie gelten als lautstarke Kritiker der Arbeit des Justizministeriums in der Epstein-Affäre.
Demokraten sehen Versuch der Vertuschung
Am Freitag hatte das Justizministerium angefangen, erste Dokumente und Fotos zu veröffentlichen. Nur wenige Stunden danach geriet die Behörde bereits in Kritik, weil ein 119 Seiten langes Dokument mit Zeugenaussagen ohne jegliche Erklärung komplett geschwärzt worden sei.
Das Ministerium veröffentlichte erst am Sonntag eine Version des Dokuments mit weniger Schwärzungen. Auch andere Dateien sind teils bearbeitet. Einige Aufnahmen wurden nach ihrer Offenlegung wieder gelöscht. Die Demokraten beschuldigten Präsident Donald Trump, sich damit selbst schützen zu wollen.
Bereits im November hatte der Abgeordnete Thomas Massie Konsequenzen für am Missbrauch beteiligte Personen verlangt: "In Großbritannien findet gerade eine Aufarbeitung statt, die auch in den Vereinigten Staaten erfolgen muss (...) Ein Prinz hat seinen Titel verloren, der britische Botschafter in den Vereinigten Staaten seinen Posten."
Tausende Ermittlungsakten um den Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein wurden veröffentlicht. Kritik gibt es an den ausführlichen Schwärzungen in den Dokumenten und Fotos.
20.12.2025 | 2:30 minMinisterin Pam Bondi in Deckung gegangen
Seit der Veröffentlichung der Epstein-Akten hat sich Bondi öffentlich nicht zu Wort gemeldet - nicht einmal, als ihr Ministerium plötzlich bereits veröffentlichte Daten nicht mehr zum Download anbot. Stattdessen musste ihr Vize Todd Blanche erklären, dass das kommentarlose Entfernen von Dateien auf Bitten von Betroffenen zurückgehe.
Die entfernten Fotos zeigten potenzielle Opfer des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, die zuvor nicht als solche identifiziert worden seien, sagte er bei NBC News. Blanche kündigte an, dass sie wieder öffentlich zugänglich werden - einen Zeitpunkt nannte er nicht.
Massie betonte im Gespräch mit CBS News, dass Blanche derzeit zwar sein Gesicht für die unzureichende Arbeit des Ministeriums herhalte - allerdings sei Bondi für die Bearbeitung der Epstein-Akten verantwortlich.
Zuletzt war es um Bondi überraschend ruhig geworden. In einem Interview mit der "Vanity Fair" hatte die Stabschefin von US-Präsident Donald Trump, Susie Wiles, der Justizministerin vorgeworfen, bei der Bearbeitung der Epstein-Akten "völlig versagt" zu haben.
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