Angela Merkel nennt AfD im ZDF "menschenverachtende Partei"

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Alt-Kanzlerin im ZDF-Interview:Merkel nennt AfD "menschenverachtende Partei"

Dominik Rzepka
von Dominik Rzepka
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Alt-Kanzlerin Angela Merkel nennt die Deutsche Einheit im ZDF einen "großen Glücksfall". Die AfD kritisiert sie dagegen scharf - und spricht von einer "menschenverachtenden Partei".

Angela Merkel

Sehen Sie das Interview mit Alt-Kanzlerin Angela Merkel hier in voller Länge.

02.10.2025 | 9:44 min

Alt-Kanzlerin Angela Merkel hat die AfD scharf kritisiert. Die Partei habe im Jahr 2014 an Pegida angeknüpft, damals seien "Neid, Hass und Rassismus verbreitet" worden, sagt Merkel im Interview mit ZDF-Moderatorin Marietta Slomka.

Die AfD teile Menschen auf in Eliten und das Volk und definiere selbst, wer noch zum Volk gehöre. "Das ist einfach gegen das Grundgesetz. Dort steht: Alle Macht geht vom Volk aus. Und das Volk sind alle deutschen Staatsbürger."

Zwar gebe es Unzufriedenheiten und mitunter sei das Gefühl einiger verlorengegangen, sich entwickeln zu können, aber:

Trotzdem muss ich immer wieder sagen, es ist kein Grund, eine menschenverachtende Partei zu wählen, wenn man etwas zu kritisieren hat.

Angela Merkel, Alt-Kanzlerin

Angela Merkel

Alt-Kanzlerin Angela Merkel hat die AfD scharf kritisiert. Sie sei eine "menschenverachtende Partei", sagt Merkel im ZDF-Interview.

02.10.2025 | 1:12 min

Merkel nennt Einheit "großen Glücksfall"

In dem Interview, das das ZDF um 21:45 Uhr in voller Länge ausstrahlt, nennt Merkel die Wiedervereinigung bei allen Problemen "einen großen Glücksfall". In ihrem Büro, in dem sie nun arbeite, habe früher Margot Honecker gesessen.

"Ich kann von mir sagen: Margot Honecker hat es nicht verhindert, dass ich meinen Weg in der Freiheit gefunden habe, das war eine riesige Chance". Und trotzdem würden sich manche "nicht ausreichend wahrgenommen" fühlen, so Merkel.

Kritik an Rednerliste: Osteuropäer fehlt

Merkel kritisiert aber auch die Rednerliste zum Gedenken an 35 Jahre Deutsche Einheit. Neben Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und Kanzler Friedrich Merz (CDU) spricht dort auch der französische Präsident Emmanuel Macron.

So sehr ich Präsident Macron schätze, vielleicht hätte man auch jemanden aus Osteuropa oder aus Ostdeutschland als Gastredner nehmen können anlässlich von 35 Jahren deutscher Einheit.

Angela Merkel, Alt-Kanzlerin

Schließlich hätten auch Osteuropäer unglaublich viel dazu beigetragen, dass es zur Einheit gekommen sei.

Das ganze Interview mit Angela Merkel sehen Sie auch ab 21:45 Uhr im heute journal und im ZDF-Livestream.

Angela Merkel

Alt-Kanzlerin Angela Merkel hätte sich zu 35 Jahren Einheit einen Redner aus Osteuropa oder Ostdeutschland gewünscht.

02.10.2025 | 1:07 min

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