Brandanschlag auf Auto von AfD-Mann: Fraktionen verurteilen Tat

Gewalt gegen AfD-Politiker:Fraktionen verurteilen Brandanschlag auf Baumanns Auto

Dorthe Ferber

von Dorthe Ferber

|

Ein wohl politisch motivierter Brandanschlag auf das Auto des AfD-Politikers Baumann rückt Gewalt gegen Politiker in den Fokus. Die Fraktionsspitzen verurteilen die Tat.

Hamburg: Ausgebrannte Fahrzeuge stehen im Stadtteil Othmarschen im Hamburger Westen an einer Strasse.

Das Auto von AfD-Politiker Baumann und drei weitere Wagen brannten in Hamburg aus.

Quelle: dpa

In der Nacht zum Montag brannte das Auto des parlamentarischen Geschäftsführers der AfD, Bernd Baumann, völlig aus. Drei weitere vor seinem Wohnhaus geparkte Fahrzeuge wurden durch das Feuer ebenfalls zerstört. Kurz darauf tauchte ein Bekennerschreiben auf dem linken Portal "Indymedia" auf. Überschrift: "Feurige Grüße an die angeklagten, eingeknasteten und untergetauchten Antifas!"

Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen übernommen. Baumann zeigt sich geschockt und empört. Er habe über einen Rückzug aus der Politik nachgedacht: "Der Gedanke kommt ganz kurz, vor allem auch mit dem Mordaufruf gegen mich, ich solle Charlie Kirk in die Hölle folgen". Das Bekennerschreiben endet mit dem Satz "All you damn’ MAGAfreaks, you will follow Kirk to hell!" Die Hamburger Polizei hält das Schreiben für authentisch. Es handle sich um eine politisch motivierte Tat von links, heißt es auf ZDFheute-Nachfrage.

Berlin: Großflächige Wahlplakate zeigen den CDU-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten der Unions-Bundestagsfraktion, Merz, den FDP-Vorsitzenden, Lindner, und den Bundeskanzler und Spitzenkandidaten der SPD, Scholz, am frühen Morgen an einer Straße in Schöneberg.

In Deutschland hat die Zahl der Angriffe gegen Amts- und Mandatsträger im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

04.02.2025 | 0:29 min

Parteispitzen verurteilen Gewalt gegen Politiker

Die Parteispitze der AfD verurteilt die Gewalttat als einen "direkten Angriff auf die Demokratie in Deutschland". Alice Weidel und Tino Chrupalla äußern zudem die Hoffnung, dass die AfD-Fraktion "auf die Solidarität und die Unterstützung der anderen Fraktionen im Deutschen Bundestag im Kampf gegen diese Feinde der Demokratie zählen" könne.

Andere Fraktionen äußern sich auf Nachfrage, so etwa SPD-Fraktionschef Matthias Miersch, der jedwede Anschläge gegen Politiker verurteilt:

Insofern hoffe ich auch hier, dass der Rechtsstaat mit aller Härte reagiert.

Matthias Miersch, SPD-Fraktionschef

Auch die Fraktionschefin der Grünen, Katharina Dröge, verurteilt die Tat "auf Schärfste". Die Chefin der Fraktion Die Linke, Heidi Reichinnek, antwortet angesichts möglicher linksextremer Urheberschaft: "Ich sehe natürlich keine Unterschiede bei Gewalt, ich lehne Gewalt von jeglicher Seite ab." Zugleich verweist sie darauf, "dass der Großteil der Straftaten und auch der politischen Morde von rechts erfolgt".

Wehrhafte Demokratie

Die AfD in Sachsen-Anhalt könnte bei der Landtagswahl nächstes Jahr stärkste Kraft werden. An der Universität in Halle wird im Rahmen einer Projektwoche über die politische Lage im Land diskutiert.

31.10.2025 | 2:07 min

Baumann übt Kritik an Staatsanwaltschaft

Nach Angaben Baumanns gab es schon mehrfach Farb- und Brandanschläge an seinem Haus. In der Folge habe er einige Male Polizeischutz bekommen, der dann aber nach kurzer Zeit auch endete.

Das wisse auch "die Antifa": "Also ich fühle mich relativ ungeschützt, trotz des guten Willens all der tapferen Polizisten". Baumann äußert zudem scharfe Kritik an der Staatsanwaltschaft, es gebe zu wenig Verfolgungsdruck.

Petra Köpping, Markus Lanz und Peter Tauber bei "Markus Lanz - Sendung vom 28.10.2025"

Der ehemalige CDU-Politiker Peter Tauber sagt bei "Lanz", die AfD sollte keine politische Macht bekommen. Die demokratischen Parteien müssten zeigen, dass sie Probleme lösen können.

29.10.2025 | 1:24 min

Über 2.000 Straftaten auf Parteienvertreter registriert

Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut Kriminalpolitischem Meldedienst 2.210 Straftaten auf Repräsentanten und Mitglieder der im Bundestag vertretenen Parteien gemeldet. Die AfD lag dabei mit 808 Angriffen auf deren Vertreter vorne, vor CDU/CSU (545) und den Grünen (514), berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion.

Mit Material von dpa.

Mehr zum Thema

  1. AfD-Logo

    Politik | Berlin direkt:Trump, Putin und die AfD

    von Henriette de Maizière
    4:15 min

  2. AfD-Parteichef Tino Chrupalla im Berlin-direkt-Interview

    Politik | Berlin direkt:Chrupalla: Eine "bodenlose Frechheit"

    von Daniel Pontzen
    6:06 min

  3. Reiner Haseloff am 05.08.2021 in Magdeburg

    Politik | Berlin direkt:Sachsen-Anhalt: Union und AfD im Machtkampf

    von Nicole Diekmann
    4:21 min

  4. 24.10.2024, Niedersachsen, Hannover: Eine Frau hält ein Smartphone, auf dessen Display verschiedene Social Media Apps angezeigt werden.