Sturmtief "Joshua" fegt über Deutschland - Wo gewarnt wird

Stürmisch-kaltes Wetter:Tief "Joshua" fegt über Deutschland: Wo gewarnt wird

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Nach einem "Goldenen Oktober" sieht es derzeit nicht aus. Stattdessen wird das Wetter nass, kalt und stürmisch. In mehreren Bundesländern kam es bereits zu Feuerwehreinsätzen.

Nahe des Südstrands überspülen Wellen die Promenade und den Parkplatz am Aquarium Wilhelmshaven.

Der Herbst bringt mit Sturmtief "Joshua" auf der Nordseeküste die ersten heftigeren Stürme dieser Jahreszeit. Meteorologen erwarten Orkanböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde.

24.10.2025 | 0:24 min

Der Herbst zeigt jetzt seine ungemütliche Seite: Mit "Joshua" zieht ein kräftiger Sturm über Deutschland. An der Nordseeküste sorgt das Sturmtief der Nacht für orkanartige Böen - und zum Mittag hin soll der Wind noch zulegen. Tanja Egerer, Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sagte am Vormittag:

Aktuell haben wir besonders auf den Inseln schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer pro Stunde

Tanja Egerer, Deutscher Wetterdienst

Auch eine Böe mit 108 Stundenkilometern sei im Norden bereits gemessen worden.

Freitag: Wind an Nordseeküste legt noch zu

"Im Tagesverlauf legt der Wind noch einen gewissen Zahn zu", erklärte Egerer weiter. Demnach wird ab der Mittagszeit bis zum frühen Nachmittag mit den stärksten Böen an der Nordseeküste gerechnet. Dann könnte es auch Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometer pro Stunde geben.

Hier warnt der DWD vor Sturm

ZDFheute Infografik

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In Schauernähe und exponierten Lagen müsse sogar mit Orkanböen mit Geschwindigkeiten bis 130 Stundenkilometern gerechnet werden. Später soll der Wind laut der DWD-Meteorologin abschwächen.

Sturmflut an der Nordseeküste erwartet

Bereits in der Nacht schlugen die Wellen an den Küstenstädten - wie Wilhelmshaven - höher und setzten dort Teile der Promenade unter Wasser. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern rechnen die Beamten damit, dass sie erst zum späten Vormittag häufiger alarmiert werden, am Nachmittag wird an der Elbe und an der Nordseeküste eine Sturmflut erwartet.

Wasser überflutet Straße

Das Sturmtief Joshua sorgt in vielen Teilen Deutschlands für heftige Stürme und im Norden des Landes werden Orkanböen erwartet, die Bundesländer bereiten sich vor.

24.10.2025 | 1:42 min

Der Fährverkehr von und zur Insel Norderney fällt mindestens bis heute Mittag aus. Ein Kreuzfahrtschiff war wegen des Sturms früher nach Deutschland zurückgekehrt. Das Schiff "Aidaperla" der Reederei Aida war bereits am Freitag statt Samstag nach Hamburg zurückgekehrt.

Vereinzelt Einschränkungen im Bahnverkehr durch Sturm

Am Donnerstagabend tobte das Sturmtief bereits zunächst südlich vom Ruhrgebiet am stärksten. Im Saarland stürzte ein Baum in der Nacht vor einen Regionalzug. Keiner der elf Passagiere sei bei dem Zusammenstoß verletzt worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei.

Ein weiter Baum war auf einer Strecke zwischen Karlsruhe und Stuttgart umgestürzt. Die Bahn empfiehlt allen Reisenden, sich vor Reiseantritt nochmals über ihre Verbindung zu informieren.

Starke Unwetter verwüsten Toskana

Unwetter gab es auch in Italien. Insbesondere die Toskana rund um die Stadt Carrara war von Starkregen betroffen.

22.10.2025 | 2:31 min

Böen rissen einen Teil eines Daches weg

In NRW musste die Feuerwehr zahlreiche Bäume und Äste entfernen. In Ennepetal fiel unter anderem die Spitze des Maibaums auf einen Baum. Ein rund 50 Meter hoher Baum wurde zudem in Düsseldorf von Sturmböen umgeworfen, wie die Feuerwehr mitteilte. Er sei auf neun geparkte Autos gestürzt.

Auch in Baden-Württemberg verursachte "Joshua" Schäden: In Schwäbisch Hall rissen Böen einen Teil eines Daches weg, das dann in einen Drogeriemarkt krachte. Fünf Gebäude wurden beschädigt, der Schaden liegt bei rund 100.000 Euro. Auf dem Bodensee kenterte ein Segelboot, die beiden erfahrenen Segler konnten leicht unterkühlt gerettet werden.

Eine Frau geht bei Regen und Wind mit einem Schirm durch die Kölner Innenstadt.

Eine Frau geht bei Regen und Wind mit einem Schirm durch die Kölner Innenstadt.

Quelle: dpa

Samstag: Es wird deutlich kühler

In der Nacht zum Samstag bleibt es im Norden wolkig, regnerisch und stürmisch. Im Süden ziehen Schauer auf, in der Mitte bleibt es trocken. Dazu kühlt es auf 9 bis 2 Grad ab.

"Kühl" sei dann das Stichwort fürs Wochenende: In Gipfellagen der Mittelgebirge und in den Hochlagen der Alpen fällt etwas Schnee. Die Sonne zeigt sich allgemein kaum, und lediglich im Osten und Südosten sind zeitweise "ein paar Lichtblicke möglich". Bei maximal 7 bis 14 Grad regnet es mitunter. An der Nordsee sind weiterhin Sturmböen möglich, sonst wird es etwas ruhiger.

Die Infografik erklärt die zwölf verschiedenen Windstärken. Windstärke 3 ist beispielsweise eine schwache Brise. Hier weht der Wind 12 bis 19 Kilometer pro Stunde. Dünne Zweige bewegen sich. Windstärke 6 ist starker Wind. Bei 36 bis 49 Kilometer pro Stunde sind Regenschirme nur schwer zu halten. Windstärke 9 ist Sturm. Äste brechen von Bäumen, Ziegel fliegen weg bei Windgeschwindigkeiten zwischen 75 und 88 Kilometern pro Stuinde. Windstärke 12 ist ein Orkan. Bei Windgeschwindigkeiten ab 118 Kilometern pro Stunde gibt es schwere Verwüstungen.

Sonntag: Weiter kühl und wolkig

In der Nacht zum Sonntag regnet es an der Nordsee. Im Rest des Landes ist es vor allem wolkig und insbesondere im Osten und Nordosten länger trocken. Die Tiefstwerte liegen bei 8 bis 1 Grad.

Auch für die neue Woche erwarten die Meteorologen derzeit wechselhaftes und kühles Wetter. Nach einem "Goldenen Oktober" bei viel Sonnenschein sehe es derzeit nicht aus, sagte DWD-Meteorologe Simon Trippler - stattdessen eher nach einem "ollen Oktober".

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