EU-Bericht: Umwelt in Europa in besorgniserregendem Zustand

Überbeanspruchung und Artensterben:EU-Bericht: Umwelt in besorgniserregendem Zustand

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Es steht nicht gut um die Umwelt in Europa - obwohl es Fortschritte im Kampf gegen Klimawandel und Umweltzerstörung gibt. Diese hätten Folgen für den Wohlstand, warnt eine EU-Behörde.

Gesamtansicht eines Hochofenwerks des deutschen Stahlherstellers Thyssenkrupp in Duisburg, Deutschland, am 12. November 2024.

Dem Bericht zufolge sind die Aussichten für die Umwelt in vielerlei Hinsicht besorgniserregend. (Symbolbild)

Quelle: epa

Der Zustand der Umwelt in Europa bleibt nach Einschätzung der Europäischen Umweltagentur besorgniserregend. Trotz Fortschritten etwa bei der Verringerung von Treibhausgasemissionen und von Luftverschmutzung sei die Natur weiter stark unter Druck, heißt es in dem am Montag in Kopenhagen veröffentlichten Bericht zum Zustand der Umwelt in Europa.

Dazu zähle zum Beispiel der Verlust biologischer Vielfalt sowie der sich beschleunigende Klimawandel. Das habe Folgen für die Lebensqualität, den wirtschaftlichen Wohlstand und die Sicherheit in Europa.

Rahmstorf

Die Erde wird auch durch die Erderwärmung immer stärker belastet. Ein Überschreiten der Drei-Grad-Marke bis 2050 sei ein "worst case", sagt Klimaforscher Rahmstorf.

24.09.2025 | 5:18 min

Ribera: Europa muss Klimakurs beibehalten

Klimawandel und Umweltzerstörung bedrohten unmittelbar die Wettbewerbsfähigkeit Europas, weil diese von natürlichen Ressourcen abhänge. Lebenswichtiges wie Nahrung, Trinkwasser und Hochwasserschutz hänge ab vom Eindämmen von Umweltverschmutzung und Klimawandel. Außerdem müssten sich die Gesellschaften an die Folgen des Klimawandels anpassen.

"Dieser Bericht erinnert uns eindringlich daran, dass Europa seinen Kurs beibehalten und seine Klima- und Umweltambitionen sogar noch beschleunigen muss", erklärte die Vize-Präsidentin der Europäischen Kommission, Teresa Ribera.

Investitionen in den Schutz der Natur sind keine Kosten, sondern eine Investition in Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und das Wohlergehen unserer Bürgerinnen und Bürger.

Teresa Ribera, Vize-Präsidentin der Europäischen Kommission

Ein abgestorbener Wald, die Bäume sind kahl und ohne Blätter oder Nadeln. Einige sind bereits schon umgefallen.

In Deutschland verbessert sich die Luftqualität und der Ausbau erneuerbarer Energien. Die Folgen des Klimawandels sind dennoch zu spüren. Sie sind das Hauptthema auf dem Extremwetter-Kongress in Hamburg.

24.09.2025 | 1:30 min

Luftqualität in Deutschland besser geworden

Für Deutschland listet der Bericht deutliche Verbesserungen bei der Luftqualität und bei erneuerbaren Energien auf. Herausforderungen beim Erreichen der angestrebten Klimaneutralität bis 2045 sieht die Analyse etwa beim Zustand der Wälder, Ökosysteme und Gewässer. Außerdem verursache Deutschland im Schnitt pro Kopf immer mehr Abfall, hieß es.

Die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland bezeichnete den EEA-Bericht als einen "erneuten Weckruf" sowohl an die EU-Kommission als auch an die EU-Staaten, Umwelt- und Naturschutz jetzt konsequent umzusetzen. "Die Stabilität unserer Wirtschaft und damit unserer Gesellschaft hängt massiv von gesunden Wäldern, Meeren, Böden oder Flüssen ab", betonte der WWF-Biodiversitätsexperte Matthias Meißner. Die steigende Anzahl an klimawandelbedingten Extremwetterbedingungen wirke sich zusätzlich destabilisierend auf Deutschland und Europa aus.

Der Umweltzustandsbericht erscheint alle fünf Jahre. Der aktuelle Report gilt nach Angaben der Europäischen Umweltagentur als bislang umfassendste Bestandsaufnahme zu Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit in Europa. Die Analyse basiert auf Daten aus 38 Ländern.

Demozug mit Bannern in Hamburg

Ein bundesweiter Aktionstag richtet sich auch gegen die deutsche Energiepolitik. Klimaschutz steht politisch nicht mehr im Fokus - mit Auswirkungen auch auf die Protestbewegung.

20.09.2025 | 1:28 min

Quelle: KNA, dpa

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