Deutsche Helfer in Spanien:Wind bereitet Feuerwehr "Kopfzerbrechen"
Rund 70 deutsche Feuerwehrleute helfen seit Mittwoch beim Kampf gegen die Flammen in Spanien. Welchen Beitrag können sie leisten? Und kommen sie voran? Einer der Helfer berichtet.
Die spanischen Einsatzkräfte "laufen auf dem Zahnfleisch", sagt Feuerwehrmann Frank Frenser. Die deutsche Feuerwehr hilft, wo sie kann.
21.08.2025 | 4:56 minSeit einer Woche kämpfen Einsatzkräfte in Spanien gegen mehrere große Brände im Westen des Landes. Mit dabei: 67 Feuerwehrleute aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Sie sind in der Region Aldeanueva del Camino nahe der portugiesischen Grenze im Einsatz.
Feuerwehrmann Frank Frenser aus Bonn berichtet, wie der Kampf gegen die schlimmsten Wald- und Vegetationsbrände seit Jahrzehnten in Spanien läuft.
Sehen Sie das Interview oben in voller Länge und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagte Frenser über …
… die Zusammenarbeit mit den Behörden
Man arbeite eng mit den spanischen Einsatzkräften zusammen, sagt Frenser. Für die Koordination wurde eine örtliche Einsatzleitung aufgestellt, bei der neben den spanischen Behörden auch Feuerwehrleute und die Forstbehörde beteiligt sind. "Wir haben eine Feuerwehreinsatzkraft von uns dorthin entsendet, die dann in den Informationsfluss eingebunden wird", so Frenser. Gemeinsam werde "Tag für Tag neu bewertet", wo die deutschen Feuerwehrleute Unterstützung leisten könnten.
Am ersten Tag hätten die deutschen Hilfskräfte vor allem "extrem aufwendige und körperlich fordernde" Nachlöscharbeiten an einer Stelle durchgeführt, an der es schon einmal gebrannt hat.
Bereits abgebrannte Flächen können wieder aufflammen. Deutsche Einsatzkräfte in Spanien versuchen das zu verhindern.
21.08.2025 | 2:06 min… die schwierige Brandbekämpfung
Eine wesentliche Herausforderung sind die wechselnden Winde, die wir hier haben.
Frank Frenser, Feuerwehr Bonn
Sie bereiten den spanischen Behörden "großes Kopfzerbrechen", sagt Frenser, weil die Gefahr bestehe, dass sich die großen Flammenfronten in andere Richtungen verbreiten. Eine weitere Herausforderung sei, dass Glutnester wieder aufflammen könnten. "Das war gestern der Hauptfokus unserer Arbeit, dass wir das verhindern."
Bei der Bekämpfung der Waldbrände in Spanien bereitet vor allem der Wind den Einsatzkräften Sorge.
20.08.2025 | 1:30 min… über den Beitrag der deutschen Helfer bei den Löscharbeiten
Trotz Abkühlung seien die Temperaturen tagsüber noch hoch. "Wir haben gestern 30 Grad gehabt", so Frenser.
Nichtsdestotrotz, die Arbeit gestern war wirklich erfolgreich.
Frank Frenser, Feuerwehr Bonn
Verheerende Waldbrände im Westen Spaniens: Neben der Bekämpfung der Flammen wird auch nach der Ursache gesucht.
18.08.2025 | 2:07 minFrenser geht davon aus, dass die deutschen Einsatzkräfte auch weiter in diesem Rahmen eingesetzt werden. Von spanischer Seite sei man sehr dankbar für die Unterstützung.
Wir sehen, dass die spanischen Kollegen auf dem Zahnfleisch laufen, weil die über Wochen hier im Einsatz sind und die Brände sich auch über die letzten Tage auch hier in der Region weiter ausgebreitet haben.
Frank Frenser, Feuerwehr Bonn
"Umso dankbarer sind die offiziellen Stellen, die Feuerwehrleute, dass wir da sind", sagt Frenser. Auch aus der Bevölkerung kämen regelmäßig Menschen am Camp vorbei, um die deutschen Feuerwehrleute zu sehen. Die Stimmung in der Ortschaft sei abgesehen von den Bränden "wirklich hervorragend".
Nicht nur ganz im Westen Spaniens brennt es. Auch Urlaubsregionen und die Hauptstadt waren schon betroffen.
12.08.2025 | 1:39 minDie Möglichkeiten des deutschen Kontingents seien mit Blick auf die Intensität der Flammen begrenzt. "Aber da, wo man unterstützen könne, mache man das gerne, damit die spanischen Einsatzkräfte sich auf die großen Fronten fokussieren könnten".
Noch sechs Tage helfen die deutschen Feuerwehrleute im Westen Spaniens bei der Bekämpfung der Großbrände, bevor sie die dreitägige Heimfahrt wieder antreten.
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