Deutsche Spezialisten helfen:Waldbrände in Spanien: Hitze erschwert Kampf
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Verheerende Waldbrände in Spanien: Extreme Hitze verschlimmert die Situation. Regierungschef Sanchez kündigt einen "Pakt gegen Klimanotstand" an. Hilfe kommt auch aus Deutschland.
Feuerwehrleute bekämpfen einen Waldbrand in Veiga das Meas im Nordwesten Spaniens.
Quelle: dpa
In Spanien erschwert extreme Hitze die Löscharbeiten bei 20 größeren Waldbränden. Die nationale Wetterbehörde AEMET rechnete in einigen Gebieten mit Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius.
Heute herrschen extrem hohe Temperaturen mit einem extremen Brandrisiko, was die Löscharbeiten erschwert.
Virginia Barcones, Generaldirektorin der Notfalldienste
Ein Rückgang der Temperaturen werde erst ab Dienstag erwartet.
500 weitere Soldaten im Kampf gegen die Flammen
In der nordwestlichen Region Galizien haben sich zudem mehrere Brände zu einem Großbrand vereinigt. Autobahnen und Bahnverbindungen in die Region mussten gesperrt werden.
Es liegen noch einige herausfordernde Tage vor uns, und das Wetter ist leider nicht auf unserer Seite.
Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien
Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte die Entsendung von 500 weiteren Soldaten an. Damit sind landesweit insgesamt 1.900 Soldaten im Einsatz gegen die Waldbrände.
Allein in der vergangenen Woche kamen bei den Bränden in Spanien drei Menschen ums Leben und das Feuer verwüstete über 115.000 Hektar Land.
Regierungschef Sanchez kündigt "Pakt gegen Klimanotstand" an
Angesichts des Ausmaßes der Waldbrände kündigte Sanchez einen "nationalen Pakt" gegen den "Klimanotstand" an.
Die spanische Regierung wird ab sofort daran arbeiten, dass wir im September über die Grundlagen dieses nationalen Pakts verfügen, um die Auswirkungen des Klimanotstands abzuschwächen und uns daran anzupassen.
Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien
Seine Regierung wolle alles in ihrer Macht stehende "und noch mehr tun", damit die Opfer der Brände "zu einem normalen Leben" zurückfinden könnten. Mit dem "Wiederaufbau aller betroffenen Gebiete" werde begonnen, wenn die Brände gelöscht seien, betonte Sanchez.
Er glaube aber, dass eine Strategie entwickelt werden müsse, die "eine bessere Reaktion" auf die Klimaherausforderungen ermögliche. Dabei sollten "Parteistreitigkeiten und ideologische Fragen" beiseite gestellt werden, betonte der Ministerpräsident.
Waldbrand-Spezialisten aus Deutschland helfen
Zusätzliche Hilfe kommt auch aus Deutschland. Speziell ausgebildete Einsatzkräfte der Feuerwehr aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben sich am Mittag auf den Weg in Richtung Spanien gemacht. Sie gehören zu einer auf Waldbrandbekämpfung spezialisierten gemeinsamen Einheit.
Angefordert worden sei ihre Hilfe über das Bundesamt für Katastrophenschutz, hieß es. Wo und wie die Feuerwehr genau unterstützen soll, blieb am Sonntag unklar. Voraussichtlich erfolge der Einsatz jedoch im Nordwesten Spaniens.
Waldbrände auch in Portugal
Auch das benachbarte Portugal kämpft mit ausgedehnten Bränden. Dort sind in diesem Jahr nach vorläufigen Daten des Forstschutzinstituts ICNF bereits rund 155.000 Hektar Vegetation verbrannt.
Dies ist dreimal so viel wie im Durchschnitt für diesen Zeitraum zwischen 2006 und 2024. Etwa die Hälfte dieser Fläche verbrannte allein in den vergangenen drei Tagen. Tausende Feuerwehrleute bekämpften acht große Brände.
Quelle: Reuters, AP, dpa
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