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Das Leben von Papst Leo XIV. :Er spricht Deutsch, spielt Tennis, genießt Ceviche
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Papst Leo XIV. und seine zweite Heimat: Warum Peru für den neuen Pontifex aus den USA mehr ist als nur ein Lebensabschnitt - und was Ceviche damit zu tun hat.
Der neue Papst Leo XIV. bleibt Peru tief verbunden - kulinarisch wie menschlich. Der erste US-Papst der Kirchengeschichte und Nachfolger von Papst Franziskus lebte mehr als 20 Jahre als Missionar und Bischof im Andenstaat - und entwickelte dort eine besondere Vorliebe für Land, Leute und Küche.
Er liebte Ziegenfleisch, Ente mit Reis und vor allem Ceviche.
Edison Farfan, Bischof von Chiclayo
Ceviche ist ein traditionelles südamerikanisches Gericht mit rohem Fisch. In seiner ersten Ansprache würdigte Leo XIV. auf Spanisch seine "liebe Diözese Chiclayo". Fotos zeigen ihn früher zu Pferd durch die Region reitend.
Leo XIV. kam als junger Ordensmann aus Chicago nach Peru, wirkte in Chulucanas, Trujillo und Chiclayo. Wie sein Vorgänger Franziskus gilt sein Augenmerk besonders den Armen und Ausgegrenzten.
Papst spielte schon als Kind "Priester"
Papst Leo XIV. wollte bereits als Kind Priester werden, wie sein Bruder John Prevost berichtete. Während andere Kinder mit Puppen spielten oder Soldaten nachahmten, habe sein Bruder "Priester" gespielt.
Einst Bischof von Chiclayo in Peru: der heutige Papst Leo XIV.
Quelle: ddp
Er habe ein Bügelbrett der Mutter genommen, ein Tischtuch drübergelegt und die Familie zur "Messe" eingeladen. "Er nahm das sehr ernst und konnte Gebete sowohl auf Latein als auch auf Englisch", so John Prevost in einem Interview mit CBS.
Eine Nachbarin habe ihm in der ersten Klasse sogar vorausgesagt, dass er der erste US-amerikanische Papst werden würde. Die Wahl seines Bruders zum Papst habe John Prevost jedoch geschockt und ungläubig gemacht, aber auch stolz. "Es ist eine große Verantwortung", fügte er hinzu und kündigte an, am Freitag nach Rom zu reisen, um an den Feierlichkeiten im Vatikan teilzunehmen.
Bruder von Leo XIV.: Früher oft "Monopoly" und "Risiko" gespielt, heute "Wordle"
Der neue Papst wuchs als jüngster von drei Brüdern auf. John Prevost ist nur ein Jahr älter als er. Sein kleiner Bruder sei sehr gut in der Schule gewesen und habe gern "Monopoly" und "Risiko" gespielt. Weil er schon früh Priester habe werden wollen, sei er nach der achten Klasse in ein Seminar gewechselt. "Es gab eine ganze Zeit, in der wir nicht wirklich zusammen aufgewachsen sind", sagte Prevost. "Nur in den Ferien hatten wir Kontakt."
Bruder von Papst Leo XIV. mit einem Foto seiner Brüder, darunter auch des neu gewählten Papstes Leo XIV., Robert Prevost (links).
Quelle: AP
Inzwischen telefoniere er täglich mit ihm und rede über alles mögliche mit ihm - von Politik und Religion bis zum Buchstabenspiel "Wordle". Er sei nicht sicher, wie viel Zeit sein Bruder als Papst für solche Gespräche noch haben werde und wie er künftig Kontakt zu ihm halten könne. "Es ist schon seltsam, niemanden zu haben, mit dem man reden kann", sagte Prevost.
Nach Skifahrer Johannes Paul II nun ein Tennisspieler - "ziemlich amateurhafter"
Der Sport kehrt zurück in den Vatikan - mit Papst Leo XIV. steht erstmals seit den Tagen von Johannes Paul II. wieder ein Pontifex an der Spitze der Kirche, der selbst im hohen Alter aktiv bleibt. Der 69-Jährige, am Donnerstagabend zum Papst gewählt, liebt vor allem Tennis.
Bereits im September 2023 erklärte Robert Francis Prevost, damals noch Bischof und Mitglied des Augustiner-Ordens, in einem Interview, er sei zwar ein "ziemlich amateurhafter" Spieler - klagte aber zugleich über mangelnde Gelegenheiten. "Seit ich Peru verlassen habe, hatte ich kaum Zeit zum Spielen. Ich freue mich darauf, wieder auf den Platz zu gehen", sagte er damals kurz nach seinem Wechsel in den Vatikan.
Sollte Leo XIV. auch als Papst regelmäßig zum Schläger greifen, dürfte das Erinnerungen an Johannes Paul II. wecken, der in den Anfangsjahren seines Pontifikats heimlich zum Skifahren aus dem Vatikan entkam.
Seine Nachfolger waren weniger sportlich aktiv: Benedikt XVI. mied körperliche Betätigung, Franziskus verfolgte Sportereignisse vor allem als Fan.
Papst Leo XIV. liebt ausgedehnte Spaziergänge
Neben Tennis schätzt Leo XIV. auch ausgedehnte Spaziergänge - was im eng umgrenzten Vatikanstaat allerdings eine Herausforderung werden dürfte.
Papst Leo XIV., der neue Pontifex aus den USA, spricht laut dem Augustiner-Orden fließend Deutsch.
Er kann problemlos auf Deutsch kommunizieren.
Lukas Schmidkunz, Leiter der deutschen Augustiner
In seiner Zeit als Oberer des Ordens konnte sich der ehemalige Kardinal Robert Francis Prevost bereits ohne Dolmetscher mit den Brüdern unterhalten, sagte Lukas Schmidkunz, Leiter der deutschen Augustiner.
Quelle: dpa, AFP, KNA
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