Flughafen München: Drohnensichtungen sorgen für Ausfälle

Flugzeuge umgeleitet, Starts abgesagt:Drohnensichtungen am Münchner Flughafen

|

Wegen Drohnensichtungen im Bereich des Flughafens München mussten am Abend zwei Start- und Landebahnen gesperrt werden. Die Polizei ermittelt - bislang ohne Ergebnis.

Tower des Flughafen München in Deutschland

Der Flugverkehr am Flughafen in München soll am Freitag wieder aufgenommen werden.

Quelle: Zoonar

Wegen mehrerer Drohnensichtungen ist es am Donnerstagabend am Flughafen München zu Einschränkungen im Flugverkehr gekommen - rund 30 Flüge waren davon betroffen.

Nach Angaben der Bundespolizei wurden zwischen 21:30 Uhr und Mitternacht Drohnen im Bereich des Flughafengeländes sowie in den angrenzenden Regionen Erding und Freising gesichtet, wie die Bundespolizei dem ZDF mitteilte.

Militärexperte Fabian Hinz vor dem Brandenburger Tor.

Was können Laser gegen Drohnen anrichten? Fragen an einen Experten.

02.10.2025 | 23:16 min

Keine Details zur Drohnenart bekannt

Infolge der Vorfälle seien ab 22:30 Uhr zwei Start- und Landebahnen vorsorglich gesperrt worden. Die Bundes- und Landespolizei leiteten umgehend Ermittlungen ein. Einsatzkräfte durchsuchten das Gelände nach Flugobjekten und möglichen Verdächtigen - ohne Erfolg. Auch ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz.

Bislang gebe es jedoch keine Erkenntnisse zur Art oder Herkunft der Drohnen. Zunächst war auch unklar, ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte. Mehrere Personen hatten der Bundespolizei zuvor von Drohnensichtungen berichtet.

Flughafen München: Starts abgesagt, Flugzeuge umgeleitet

17 Flugzeuge konnten wegen der Drohnensichtungen nicht mehr starten, teilte der Flughafen München mit. Davon betroffen waren rund 3.000 Passagiere. Des Weiteren seien 15 ankommende Flüge nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet worden.

Ein Passagier sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass das Flugzeug schon auf der Startbahn gewesen sei, dann aber wieder zurück zum Terminal gerollt sei. Zahlreiche gestrandete Reisende mussten die Nacht am Flughafen verbringen. Die Polizei und die Flughafenfeuerwehr bauten im Terminal hierfür Dutzende Feldbetten auf.

Drohnensichtungen am Flughafen München

Menschen warten nach Drohnensichtungen und Flugausfällen in Flughafen München auf Feldbetten.

Quelle: picture alliance/dpa

Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens. Der Flugbetrieb soll am Freitagmorgen planmäßig wieder aufgenommen werden, hieß es von Seiten der Bundespolizei. Die Ermittlungen dauerten an.

Der ukrainische Präsident Selenskyj mit dem englischen Premierminister Keir Starmer auf dem Gipfel in Kopenhagen.

In Kopenhagen berieten am Mittwoch EU-Staaten und Partner über einen besseren Schutz vor feindlichen Drohnen.

02.10.2025 | 1:26 min

Zahl an Luftraum-Verletzungen durch Drohnen gestiegen

Zuletzt hatte es eine massive Zunahme an Verletzungen des europäischen Luftraums durch Drohnen gegeben. Infolgedessen hatten mehrere Politiker - darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen - ein sogenanntes Drohnenwall-System für Europa gefordert.

In Schleswig-Holstein waren in der vergangenen Woche "Drohnenschwärme" festgestellt worden, wie Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) damals gesagt hatte. Er sprach angesichts der Drohnenvorfälle vergangenen Samstag von einer gestiegenen Gefahr für die Sicherheit in Deutschland und kündigte den Aufbau eines neuen Drohnenabwehrzentrums an.

Politik, Militär und Geheimdienste vermuten Russland hinter diesen Aktionen. Ob es zwischen den bisherigen Drohnenüberflügen und denen in der bayerischen Landeshauptstadt einen Zusammenhang gibt, ist unbekannt.

Quelle: ZDF, dpa, AFP

Mehr zu Drohnen im Nato-Luftraum

  1. Ein Soldat der Bundeswehr nutzt einen HP 47 Drohnenstörsender während der Militärübung „Roter Sturm Bravo“ von Bundeswehr und zivilen Behörden am 26. 9. 2025 in Hamburg.

    Überflüge auch in Deutschland:Was kann die Bundeswehr gegen Drohnen tun?

    von Daniel Heymann
    mit Video

  2. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen beim Gipfel in Kopenhagen.

  3. 23.09.2025, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Eine Drohne der Firma exabotix schwebt bei einem Praxistest für das Projekt mit dem Namen ADELE (Automatisierter Drohnen-Einsatz aus der Leitstelle) über dem künstlichen Rauch bei einem simulierten Waldbrand in der Rostocker Heide.

    Sichtung über Schleswig-Holstein:Drohnen sollen Kraftwerk, Klinik und Werft ausgespäht haben

    mit Video

  4. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) kommt in Begleitung seiner Delegation und Sicherheitskräften am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York zu einem Pressestatement am 27.09.2025 in New York, USA.

    Verletzung von Nato-Luftraum:Wadephul über Drohnen: "Teil Putins hybrider Aggression"

    mit Video