Fehlende Investionen in Pariser Museum?:Sicherheitslücken: Kritik nach Louvre-Raub wächst
Zu wenig Kameras und geringe Investitionen: Nach dem spektakulären Kunstraub im Pariser Louvre wächst die Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen des Museums.
Ein Einbruch wie im Kino: Aus dem Louvre verschwinden französische Kronjuwelen. Nach ein paar Minuten sind die Räuber verschwunden, niemand verletzt. Wie war das möglich?
20.10.2025 | 2:08 minNach dem spektakulären Diebstahl historischer Juwelen aus dem Pariser Louvre sucht die Polizei in Frankreich intensiv nach den Tätern und der Beute. Während die Ermittler weiter auf einen Durchbruch hoffen, nimmt die Kritik wegen möglicher Sicherheitsmängel in dem weltberühmten Museum zu. So werden offenbar nur die wenigsten Ausstellungssäle videoüberwacht.
Frankreichs Rechnungshof prangert "erhebliche Verzögerungen bei der Anpassung der technischen Anlagen (im Louvre) an die geltenden Normen" an, wie es in einem noch unveröffentlichten Bericht heißt, aus dem unter anderem der Sender LCI zitierte.
Alles im Blick? Nur ein Drittel der Säle im Louvre soll mit Kameras überwacht worden sein.
Quelle: epaRechnungshof: Zu geringe Investitionen in Sicherheit
"Aufgrund der anhaltenden Verschiebung des Masterplans zur Modernisierung der Sicherheitsausrüstung erfolgt die Installation von Kameras im Wesentlichen nur im Rahmen von Umbauarbeiten in den Sälen", heißt es in dem Bericht zur Sicherheitsausstattung des Louvre, der rund 35.000 Kunstwerke auf 73.000 Quadratmetern Fläche beherbergt.
Nur ein Drittel der Ausstellungssäle verfügt laut Rechnungshof über eine Kameraüberwachung - und "die bereitgestellten Mittel sind im Hinblick auf den geschätzten Bedarf gering". Dabei hätten "mehrere Vorfälle in jüngster Zeit, bei denen die Kunstwerke gefährdet waren, der Museumsleitung bewusst gemacht, dass in den vergangenen Jahren zu wenig investiert wurde".
Nur sieben Minuten hat der Einbruch in den Louvre in Paris gedauert. Jetzt sind wertvolle Kunstschätze verschwunden. Warum hatten die Täter es so leicht? ZDFheute live ordnet ein.
20.10.2025 | 12:27 minDie Direktorin des Louvre hatte nach dem Einbruch am Sonntag erklärt, dass sie nach der Übernahme ihres Postens im Jahr 2021 auf bessere Sicherheitsvorkehrungen gepocht habe.
Kunstversicherer: Keine Hoffnung, Juwelen wiederzufinden
Markus Keller, Kunstversicherungsexperte der Allianz-Versicherungs AG, zeigte sich gegenüber dem "Tagesspiegel" verwundert darüber, wie es zu dem Diebstahl überhaupt kommen konnte:
Ich finde es schon merkwürdig, dass die Täter einen riesigen Lastenkran an das Museum heranfahren konnten, ohne dass jemand einschreitet.
Markus Keller, Kunstexperte
Hilfreich für die Täter seien auch die Baumaßnahmen an dem renovierungsbedürftigen Museum gewesen, so Keller. Ohnehin seien vor allem große, alte Häuser verletzlich. Laut Keller braucht man "wahrscheinlich Hunderte Aufseher, um in allen Räumen eine Aufsicht zu gewährleisten".
Post des Louvre zum Diebstahl am Sonntag
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Auch helfe die beste Alarmanlage bei veralteter Mechanik nichts. Stattdessen müsse verhindert werden, dass Täter überhaupt ins Haus kommen. "Die Täter sehen, dass die meisten Museen angreifbar sind", so Keller, "eine 100-prozentige Sicherheit wird es wohl nie geben".
Hoffnung, dass die geraubten Kronjuwelen wieder auftauchen, hat der Kunstversicherungsspezialist nicht. Den Tätern gehe es nicht um Kunst, sondern ganz schnöde darum, Geld zu machen.
Ich denke, die Täter wollen das Gold einschmelzen und Diamanten aus Geschmeiden herausbrechen.
Markus Keller, Kunstexperte
Die Bausubstanz eines der berühmtesten Museen der Welt im ehemaligen Königspalast leidet unter den Besuchermassen, die täglich durch die Gänge pilgern. Die Direktorin zeigte sich schon im Januar besorgt.
28.01.2025 | 2:06 minSpektakulärer Diebstahl am Sonntag
Der aufsehenerregende Diebstahl aus der Herzkammer des französischen Kulturbetriebs machte weltweit Schlagzeilen. Vier maskierte Täter hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen Lkw mit einer Hebebühne neben dem Museum geparkt. Während zwei von ihnen auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum.
Die Diebe brachen zwei Vitrinen auf, nahmen acht kostbare Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen an sich - darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen - und entkamen mit ihrer Beute.
Am Sonntag und Montag blieb das als Touristenmagnet bekannte Museum wegen der Ermittlungen geschlossen. Auch am heutigen Dienstag dürfen Besucher die Ausstellungsräume nicht betreten. Für Mittwoch sind wieder Tickets buchbar.
Im Zentrum von Paris steht das berühmteste Museum der Welt - der Louvre. Jahr für Jahr zieht er Millionen von Besuchern an. Doch nicht nur sein Inhalt fasziniert, auch der Bau selbst.
23.12.2021 | 44:30 minMehr Nachrichten aus Frankreich
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