Razzia gegen Gruppe "Schweinetreff" nach Bombendrohungen

Ermittlungen gegen vier Beschuldigte:Etliche Bombendrohungen: Razzia gegen Gruppe "Schweinetreff"

|

In der Chat-Gruppe "Schweinetreff" sollen sie sich organisiert haben: Wegen Hunderter Drohmails ermittelt die Polizei gegen vier Beschuldigte. Mehrere Wohnungen wurden durchsucht.

22.02.2025, Nordrhein-Westfalen, Wuppertal: Das Blaulicht eines Polizeifahrzeugs leuchtet blau bei einer Großlage in Wuppertal.

Es wurden hunderte Bombendrohungen verschickt: An Schulen, Einkaufszentren und Bahnhöfen. Die Polizei hat Objekte von vier Beschuldigten sowie einem Zeugen durchsucht.

25.11.2025 | 0:41 min

Nach hunderten Bombendrohungen bundesweit ist das Bundeskriminalamt mit einer Razzia gegen Mitglieder der mutmaßlich dafür verantwortlichen Gruppe vorgegangen. Es gab Durchsuchungen bei vier teilweise noch minderjährigen Beschuldigten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen sowie einem jugendlichen Zeugen in Sachsen-Anhalt, wie die Behörde in Wiesbaden mitteilte.

Die Verdächtigen sollen E-Mails mit vorgetäuschten Drohungen etwa an Schulen und Bahnhöfe geschickt haben. Ziel soll es gewesen sein, den öffentlichen Frieden zu stören, größtmögliche Polizeieinsätze und Verunsicherung in der Bevölkerung auszulösen. Die Täter hätten sich an der Reaktion der Sicherheitsbehörden sowie der damit verbundenen Aufmerksamkeit erfreuen wollen.

Razzia nach Bombendrohungen: "Überregional agierende Tätergruppierung"

Nach Angaben des Bundeskriminalamts lösten die E-Mails "in hunderten Fällen" teils großangelegte Polizeieinsätze und Evakuierungen aus. Im Jahr 2024 waren demnach unter anderem Einkaufszentren in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen sowie Bahnhöfe, ein Gebäude des Mitteldeutschen Rundfunks in Magdeburg sowie Schulen und öffentliche Einrichtungen betroffen. Weitere vergleichbare Taten betrafen Österreich.

Die Verdächtigen hätten dabei "als Teil einer überregional agierenden Tätergruppierung" agiert, hieß es. Mutmaßlich um die Drohwirkung zu verstärken, hätten E-Mails häufig einen "islamistischen Bezug" gehabt. Eine "religiös motivierte Tatmotivation" habe sich bei den Ermittlungen aber nicht nachweisen lassen. Alle Drohungen seien zudem falsch gewesen.

Die beleuchtete Tastatur eines Laptops.

Beim Thema Sicherheit geht es immer häufiger um Cyber-Kriminalität, wie Bankdaten-Klau und Hacker-Angriffe. Was das genau heißt, zeigt der Lagebericht des zuständigen Bundesamtes.

11.11.2025 | 1:41 min

Messenger-Gruppe mit dem Namen "Schweinetreff"

Die Gruppe habe sich rein virtuell zusammengeschlossen und in einer geschlossenen Messenger-Gruppe mit der Bezeichnung "Schweinetreff" miteinander kommuniziert. Bei den Durchsuchungen seien Beweismittel wie elektronische Geräte und Speichermedien beschlagnahmt worden. Von Festnahmen war nicht die Rede.

Geführt wurden die Ermittlungen gemeinsam vom BKA und einer bei der Generalstaatsanwaltschaft im hessischen Frankfurt am Main angesiedelten Spezialabteilung zur Bekämpfung von Internetkriminalität. Deren Leiter Benjamin Krause erklärte, es handle sich bei den vorgeworfenen Taten "nicht um harmlose Streiche, sondern um Straftaten". Wer Drohungen verschicke, müsse "mit einer konsequenten Strafverfolgung" rechnen.

Quelle: AFP, epd

Weitere Nachrichten zum Thema

  1. Ein Mann hält ein Smartphone, auf dem der Warntext "Vorsicht: Betrug möglich!" zu lesen ist.

    "Vorsicht: Betrug möglich!":Vodafone warnt vor Schockanrufen in der Vorweihnachtszeit

    mit Video

  2. Login, Passwort, Symbolbild

    So testen Sie, ob Sie betroffen sind:Milliarden Mailadressen und Passwörter online aufgetaucht

    von Oliver Klein
    mit Video

  3. Auf einem Smartphone ist eine Betrugs-SMS zu lesen, in der Kriminelle ein Paket ankündigen und dafür Zollgebühren einfordern.

    Phishing und Smishing:Betrugsversuche per E-Mail oder SMS erkennen

    von Thilo Hopert
    mit Video