"Vorsicht: Betrug möglich!":Vodafone warnt vor Schockanrufen in der Vorweihnachtszeit
Mit Maschen wie dem Enkeltrick erbeuten Betrüger viel Geld. In der Vorweihnachtszeit steige die Gefahr, warnt Vodafone - und blendet einen Hinweis bei verdächtigen Nummern ein.
Mit diesem Hinweis warnt Vodafone vor möglichen Abzocke-Anrufen.
Quelle: dpa"Vorsicht, Betrug möglich!" Damit Handynutzer keinen Betrügern auf den Leim gehen, lässt der Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone seit ein paar Monaten diese Warnung auf dem Display erscheinen, wenn ein Anruf von einer verdächtigen Telefonnummer eingeht. Rund 41 Millionen Mal sei die Warnmeldung zwischen Ende April und Mitte November in Deutschland auf Handys angezeigt worden, teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit. Pro Tag waren es demnach im Schnitt rund 210.000 Warnungen - Tendenz steigend.
Die Warnungen sollen die Angerufenen sensibilisieren, keine persönlichen Daten preiszugeben oder sich gar zur Übergabe von Geld überreden zu lassen. Auch die Polizei warnt vor Abzocke-Anrufen. Diese kämen vor allem von ausländischen, teilweise aber auch von deutschen Nummern.
"frontal" deckte eine millionenschwere Abzocke mit Finanzprodukten von Callcentern in Georgien auf. Die gemeinsame Recherche mit internationalen Partnern führte jetzt zu einer Festnahme.
11.11.2025 | 2:26 minDie Warnmeldungen scheinen dazu zu führen, dass weniger verdächtige Anrufe angenommen werden. Nur in zwölf Prozent der Fälle, in denen die Warnung angezeigt wurde, sei abgehoben worden, hieß es von Vodafone. Bei anonymen Anrufen mit unterdrückter Nummer liege die Annahmequote sonst bei 60 Prozent.
Abzocke-Gefahr steigt in der Vorweihnachtszeit
"Die Bedrohung durch Betrug im Netz und am Telefon ist allgegenwärtig", sagte Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot. Technologie könne davor schützen. Klar sei aber auch, dass das nicht ausreiche.
Wir alle sollten im Alltag genau hinschauen, mit wem wir es am anderen Ende der Leitung zu tun haben.
Marcel de Groot, Deutschlandchef bei Vodafone
Christa H. erhält einen Anruf, der angeblich von der Polizei stammen soll. Gut, dass die echte Polizei bei ihr bereits vor der Tür steht. Gemeinsam überführen sie die Betrüger.
15.05.2025 | 2:00 min"Vor allem in Richtung Weihnachten heißt das: Um sich zu schützen, ist es wichtig, wachsam zu bleiben, keine persönlichen Informationen preiszugeben und verdächtige Anrufe oder auch Nachrichten zu ignorieren", warnte der Manager.
- In aller Regel wird behauptet, der Angehörige habe einen Verkehrsunfall verursacht, durch welchen eine andere Person (häufig ein Kind) getötet worden sei. Die Konsequenz aus dieser "Tat" sei eine Gefängnisstrafe für den Angehörigen, es sei denn, es werde eine Kaution bezahlt.
- Die Angerufenen werden durch das skrupellose und psychologisch geschickte Agieren der Täter derart unter Druck gesetzt, dass das logische Denken bei den Betroffenen regelrecht aussetzt - zur vermeintlichen Inhaftierung des Angehörigen sind die Menschen oftmals bereit, alles an vorhandenem Vermögen aus der Hand zu geben.
Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention
Vodafone speichert verdächtige Nummern in Datenbank
Für die Warnungen greift Vodafone auf eine eigene Datenbank zurück, in der dubiose Nummern hinterlegt sind - etwa Hotlines, die ohne Einwilligung des Angerufenen aufdringlich Produkte und Dienstleistungen bewerben. Auch Kriminelle sind in der Liste, die durch die Anrufe persönliche Daten oder Geld erbeuten wollen.
Die Nummern wurden dem Telekommunikationsunternehmen unter anderem von Angerufenen gemeldet. Einen Anspruch auf Vollständigkeit habe die Betrugsnummern-Datenbank nicht. Gewarnt werden alle Handynutzer, deren Mobilfunk-Vertragspartner auf das Vodafone-Netz zurückgreift - zum Beispiel auch Kunden von 1&1. Die Konkurrenten Deutsche Telekom und O2 Telefónica haben bisher kein Spam-Warnsystem für ihre Kunden.
QR-Codes vereinfachen vieles im Alltag – und sind leider immer öfter auch Mittel von Betrügern. Vorsicht gilt zum Beispiel bei QR-Codes für bargeldloses Bezahlen wie an manchen Parkautomaten.
11.07.2025 | 3:00 minBei der Bundesnetzagentur können Verbraucher Rufnummern-Missbrauch selbst melden. Deutsche Rufnummern kann die Bonner Aufsichtsbehörde dann von den Mobilfunk-Unternehmen sperren lassen. Wenn die Nummer aber aus dem Ausland kommt, wird es schwierig: Die Bundesnetzagentur kontaktiert dann zwar die zuständige ausländische Behörde, danach passiert aber selten etwas.
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